Ursprünglich wollten mein Co-Gitarrist und ich uns jeder einen Mimiq Mini zulegen, damit wir live auch die Soundwand erzeugen können, die man ansonsten gern aus Studio-Aufnahmen kennt. Da wir ja bereits zwei Gitarren sind, dachten wir uns, reicht eine Dopplung, weshalb wir den regulären Mimiq nicht weiter in Erwägung zogen. Zunächst zur Bedienung: Der Dry-Regler bestimmt die Lautstärke des Unverarbeiteten Signals, der Effect-Regler die Lautstärke der gedoppelten Spur und der Tightness-Regler bestimmt, wie weit auseinander die beiden Spuren sind. Hierzu muss man anmerken, dass ein vollständig im Uhrzeigersinn gedrehter Tightness-Regler einen lockeren, verzögerten Effekt hervorruft, während er vollständig gegen den Uhrzeigersinn gedreht den Effekt sehr tight spielt. Ein wenig antiintuitiv, wie ich finde.
Nun zum eigentlichen Effekt. Der Mimiq sitzt bei mir in der Effektschleife als letztes Gerät bevor das Signal wieder in den Verstärker geht. Davor sitzt zunächst ein Noisegate, ein Chorus, ein Delay und ein Reverb. Grundgedanke war, dass die Spur zunächst mit einem leichten Chorus und Echo versehen und anschließend gedoppelt wird. Ein tatsächlich nach zwei Gitarren klingendes Signal ist äußerst schwer zu erzeugen. Wenn man die Tightness runterdreht und Dry und Effect vollständig hochdreht, hört es sich an, als würde man im Grunde zwei mal das gleiche Signal mit minimaler Verzögerung durch den Amp hören. In der Theorie hört es sich gut an, in der Praxis hört es sich jedoch sehr merkwürdig an, als würde man mit einer minimalen Latenz spielen. Ich bin mir nicht sicher ob es daran liegt, dass man es nicht gewohnt ist, mit seiner Gitarre praktisch zwei Signale zu erzeugen oder daran, dass sich die beiden extrem tighten Signale gegenseitig stören. Wenn man den Tightness-Regler aufdreht und die Signale somit etwas lockerer werden, klingen die Soli zwar durchaus voluminöser, allerdings sind dadurch tighte Riffs zu breiig. Meine Bevorzuge Einstellung bisher hat den Dry-Regler auf Maximum, Effect auf etwa 11 Uhr und Tightness auf etwa 1 Uhr, womit ich nach monatelangem Probieren nun endlich zufrieden bin, wobei man einen ähnlichen Effekt de facto auch mit einem Delay sowie Chorus mit jeweils sehr hoch eingestellter Rate erreicht. Aber so hat man dann nunmal praktisch zwei Pedale in einem sodass Chorus und Delay den eigentlichen Funktionen zugeordnet werden können.