Lakewood D-14 CP

Diese Lakewood habe ich jetzt seit ein paar Tagen.

Sie stand zunächst gar nicht auf meiner "Anspielliste", da ich ganz einfach bei der Vorauswahl nur bis 1500€ gegangen bin. (Da war es dann v.a. eine Cole Clark FL1 AC, die wohl das Rennen gemacht hätte.)

Was den Unterschied gemacht hat war dann:

Das elegante Erscheinungsbild - Ich denke so eine schlichte Schönheit gefällt mir auch noch in 10 oder 20 Jahren. Gut riechen tut sie auch.
Das Pickup-System ist komplett "versteckt", was zwar bei der Bedienung gewöhnungsbedürftig ist, aber das Auge wird nicht durch hässliche Plastikdeckel mir irritierenden Lämpchen in der Zarge beleidigt. Es gibt den üblichen Piezo im Steg und einen magnetischen Abnehmer unter den letzten Bünden, zwischen denen man zwecks vielseitiger Klanggestaltung stufenlos hin und her regeln kann. Eine Art Phase-Shift gibt es auch, und das einzige Lämpchen warnt bei niedrigem Stand der zwei Knopfzellen.

Der Sound - für mich schwer, das rational zu beschreiben aber es hat einfach gepasst. Insgesamt super präzise, beim Strumming schön kräftig (allerdings nicht ganz so geil wie die Cole Clark), beim Fingerpicking einfach perfekt. Klar, definiert, ohne hart zu wirken... Anspielen!

Die Haptik - Die Lakewood fühlt sich einfach sagenhaft an. Ich will sie gar nicht mehr aus der Hand legen, sehr zur Freude meiner Mitbewohner (Bis auf dass mein Zimmernachbar jetzt fast jeden Abend irgendwann vorbeikommt und um Nachtruhe bittet, weil ich beim Spielen nicht mehr auf die Uhr schaue.)

Auf den Koffer stell ich mich drauf wenn ich irgendwo nicht drankomme.
Eine Bedienungsanleitung für das unkonventionelle PU-System liegt bei.
Der eine Stern abzug bei Features ist dafür, dass Knopfzellen verwendet werden und man an diese etwas schwierig ran kommt und irgendwas muss man ja zu nörgeln haben ;)

Zuletzt ein wenig gemischte Kritik an Thomann: So ein Meisterwerk hat eine ausführlichere Produktbeschreibung verdient! Habe diese zwar bei der Kaufentscheidung nicht berücksichtigt aber der mich beratende (sehr kompetente, freundliche, aufmerksame und geduldige) Mitarbeiter konnte da noch so einiges darüber hinaus sagen. Auf den Photos kann man IMHO nicht wirklich erkennen dass die Gitarre über einen um zwei Achsen gewölbten Boden verfügt. Elixir Saiten ab Werk. Ebenholz Bridge. Made in Germany. ...

Ich spiele die D14 CP nun seit 4 Monaten und habe Sie sowohl zu Hause, als auch bei einer Plattenproduktion ausgiebig testen können.

Features: Die Gitarre verfügt über zwei Tonabnehmer, die an Hals und Steg positioniert sind. Aufgrund ihrer Position haben sie entweder mehr Volumen oder mehr Höhen/Präsenz. Sie können stufenlos getrennt oder gemeinsam geschaltet werden. Wie ich finde ein intelligentes System, das auch gut funtioniert. Etwas umständlich finde ich die Soundeinstellung (z.B. Lautstärke), da dies am Rand des Schallochs angebracht ist. Auch der Batteriewechsel - Knopfzellen - (der allerdings nicht soo oft vorkommt), ist etwas umständlich. Wer die Gitarre mit Gurt spielen will, wird nur EINE Möglichkeit der Befestigung finden. Man muss also einen Gurt mit Schnüren an der Kopfplatte befestigen oder einen "Guitar Strap Button" benutzen.

Sound: Der Sound der Gitarre ist wirklich gut. Sie ist im gesamten Klangbild eher auf Höhen bzw. differnzierten Sound ausgelegt. Meiner Meinung nach eignet sie sich für finger picking etwas besser als für strumming. Man merkt, dass sie matt lackiert ist bzw. keine so dicke Lackierung angebracht wurde. Dadurch schwingt der Korpus etwas stärker, was auch den Sound beeinflusst. Die Tonabnehmer geben den Klang sehr originalgetreu wider.

Verarbeitung: Die Verabeitung ist wirklich sehr gut. Da gibt es, finde ich, nichts dran auszusetzen. Auch die Materialien sind sehr gut ausgewählt. Besonders schön ist die tolle Fichtendecke mit einer wirklich sehr gleichmäßigen und engen Maserung.

Bespielbarkeit: Die Bespielbarkeit ist sehr gut. Ich persönlich begrüße die 12er Saiten, die natürlich leichter zu spielen sind, als die 14er bei meiner Taylor. Das Ebenholzgriffbrett tut hier natürlich sein Übriges dazu.

Fazit: Die D 14 ist eine schlichte gehaltene, aber trotzdem sehr schöne und gut klingende Gitarre, die ich wirklich weiterempfehle. Zwar wird man zu "Highend Gitarren" jenseits der 2000 Euro definitiv Klangunterschiede feststellen, jedoch muss sie sich keineswegs verstecken und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt absolut. Auf jeden Fall Anspieltipp!

Ich bin sehr zufrieden mit der Kaufentscheidung.

Die Gitarre wird mit einem sehr hochwertigen Koffer geliefert und ist ein wahrer Hingucker. Ich persönlich bin ein Fan vom schlichten Design und brauche keinen unnötigen Schnickschnack.
Sehr ansprechend finde ich ebenfalls, dass der Lautstärkeregler, sowie die Batterie sich im Korpus selbst befinden. Das ist zwar für den Batteriewechsel etwaws aufwändiger, aber dafür wird die wunderschöne Optikt davon nicht beeinflusst.

Genug zum Aussehen...die Gitarre wurde absolut bundrein geliefert und überzeugt gerade bei den Basstönen mit einem sehr ausgeprägten volumen. Die Höhen sind klar und deutlich und gehen nicht unter. Ich nutze die Gitarre sowohl zum zupfen, als auch zum picken. Beides macht auf der Gitarre sehr viel Spaß.

Verstärkt wird die Gitarre auch sehr gut wiedergegeben, wobei mein persönliches Highlight eindeutig unplugged liegt.

Fazit: ich würde sie mir wieder kaufen