Habe diese Gitarre vor ca. 6 Monaten gekauft und bin immer noch sehr zufrieden und spiele sie täglich. Ein Instrumentenbauer hat sie mir empfohlen als preisgünstigere (und schlichtere) Alternative zu seinen deutlich teueren selbstgefertigten. Seit der Coronazeit habe ich wieder mit dem Spielen und Unterricht begonnen, vorher hatte ich nur noch eine Sperrholzgitarre. Das ist nun ein richtiges Instrument mit Charakter! Die Saitenlage war auch für mich zu hoch eingestellt, obwohl standardmäßig von den reinen Maßen korrekt, wie der Gitarrenbauer versicherte.
Der Klang ist für meine Ohren wunderschön, die Bässe wunderbar warm, kräftig und sonor und durch die Zederndecke sprechen sie von Beginn an leicht an. Bachs Cellosuiten klingen auf ihr daher für mich nahe dem Originalinstrument, aber auch lateinamerikanische, rhythmusbetonte Stücke passen gut. Sie bietet eine gute Dynamik; die Bindungen mit der linken Hand klingen deutlich und kräftig - vorher hab´ ich fast nie geschafft, die Lautstärke der melodischen Linie (bei Verzierungen bspw.) so zu erreichen. Die Mittel- und Diskantstimmen sind deutlich, rein und klar und dennoch etwas weich; der Diskant ist bei guten Fichtendecken sicher noch brillianter, differenzierter und "singender", aber ggf. dafür etwas "spitzer" - was für manche Barockstücke, Cembalotranskriptionen etc. dann klanglich besser passt. Für mich kommt diese Gitarre vom Klang (fast) an die Hannika-56 PC heran, die deutlich teurer ist, dafür aber auch deutlich leichter. Die Madrigal ist ein relativ schweres Instrument, solide verarbeitet und riecht heute noch toll nach dem Zargen- und Deckenholz.
Also Preis-Leistung: Kaufempfehlung! - Ich selbst würde mich allerdings beim nächsten Gitarrenkauf nach Alternativen mit ökologisch zertifizierten Klanghölzern umsehen, ob indischer Palisander wirklich unersetzbar und noch zeitgemäß ist?