Ich habe die letzten Jahre vor allem mit Gitarrensimulationen (zuletzt dem Line6 Helix) gespielt. Aber die Vorstellungsvideos vom Mesa Boogie Fillmore haben bei mir die Lust geweckt, mal wieder einen amtlichen Amp zu verwenden. Da ist einfach mehr Dynamik.
Der Umstieg war nicht in allem einfach - ich musste viel rumprobieren. Aber nach einigen Monaten klingt der Fillmore wirklich gut. Entweder musste er eingespielt werden oder meine Ohren mussten sich an ihn gewöhnen. Je nach verwendeter Gitarre oder nach verwendeten Pickups klingt er allerdings auch sehr unterschiedlich.
Das Konzept ist puristisch. Drei Sound-Modi stehen zur Verfügung: clean, drive und hi. Leider muss man sich für zwei entscheiden, da der Amp nur zwei Kanäle, die identisch sind, hat. Mittels mitgeliefertem Fußschalter kann man zwischen beiden Kanälen umschalten.
Cleane Sounds beherrscht der Fillmore sehr ausgewogen. Crunchige Sounds sind eine seiner Stärken (das geht mit vollem Gain im clean mode oder mit mittlerem Gain im drive mode). Solos singen verzerrt schön, entweder mit vollem Gain im drive mode oder im hi mode (der mehr komprimiert). Ein Kompressor davor, ein Verzerrer bei Singe Coils und ein Delay im Effektweg sind sinnvoll. Einen guten Federhall hat der Fillmore ja integriert.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden, auch wenn der Amp - wie schon gesagt - puristisch ist. Eine Midisteuerung des Sounds wäre nett, aber das ist eben Mesa Boogie: alles wertig verarbeitet, hochwertige Materialien, aber dafür kein Schnickschnack. Sicher ein Amp für viele Jahre. Auch mit seinen knapp 20 Kilo noch gut transportabel.