Ein Bass, der in die Jackentasche passt - naja, nicht ganz aber die Größe des Journeyman ist schon faszinierend. Die Verarbeitung des keinen Basses ist sehr ordentlich. Nur diese fiese kleine Spitze am oberen F-Loch, die etwas übersteht, spürt man im Handballen. Der Hals ist exzellent gerade und die Bespielbarkeit absolut hervorragend. Ab dem 12. Bund ist die Reinheit nicht mehr ganz so überzeugend (das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau). Das ist auch schon mein einziger kleiner Kritikpunkt. Der Sound via Amp ist für so ein kleines Instrument überragend gut und ziemlich fett. Ohne Amp ist der Bass natürlich recht leise und dürfte selbst in einem moderaten Akustikset untergehen - Tip in dem Fall: Drummer und Sax nach Hause schicken und dem Gitarristen eine Ukulele in die Hand drücken... und dann solo spielen :-)
Die E-Saite erzeugt eine etwas geringere Lautstärke, als die übrigen Saiten. Mit einem 4 oder Mehrband EQ kann man das aber elegant auspegeln. Am 3 Band EQ wird das schon schwieriger. Dennoch: Zusammen mit dem eingebauten EQ kann man ein erstaunlich breites Klangspektrum abbilden, ohne gleich mit dem ganz großen Besteck aufzulaufen. Ebenfalls sehr gut gefallen mir die Mechaniken. Sie halten sehr gut die Stimmung und laufen hinreichend präzise. Da habe ich bei deutlich teureren Instrumenten schon deutlich schlimmere Mechaniken gesehen.
Die Besaitung liefert einen sehr schön klaren bis knurrigen Sound, der mit der Spielhand in der Mitte der Mensur ebenso schön ins kontrabassige driftet.
Durch das geringe Gewicht, lässt sich der Journeyman auch eine längere Zeit lang ohne einen Gurt sehr gut halten. Wer im Set nur ab und an einen Song auf dem kleinen Spielt, kann ihn einfach hinterm Stack hervorzaubern und loslegen ;)
Eigentlich ist der kleine für jeden Bassisten ein Muß. Das kleine Ding macht einen riesen Spass.