Duesenberg Starplayer TV Black

Eines gleich vorab : Das ist die beste Gitarre, die ich jemals gespielt habe !
Aber von vorne : Ich hab die Starplayer TV schon eine ganze Weile in Kauferwägung gezogen gehabt, weil ich vor längerer Zeit mal die Gelegenheit hatte, eine in den Händen zu halten und mal ne halbe Stunde drauf zu spielen. Ich war damals schon extrem angefixt vom ersten Moment an, und vor allem....vom ersten Ton an !
Seit gut 2 Monaten bin ich jetzt ( überglücklicher ) Besitzer einer solchen Starplayer TV in schwarz. Selbst abgeholt bei Thomann, weil Winter war und ich das Schmuckstück keinem unterkühlten und womöglich feuchtem Versand- Transporter aussetzen wollte. Seit dieser Zeit spiele ich auf dem Instrument nahezu täglich, obwohl ich noch 14 andere (gute) Gitarren im Equipment habe. Und ich kann mich einfach nicht satthören daran. Es scheint bei der Starplayer völlig egal zu sein, welcher Pickup grad geschaltet ist, an welchem Röhren- Amp sie grad eingestöpselt ist, oder welcher Verzerrer oder Effekt grad dazu werkelt....sie klingt immer sensationell und ist die pure Inspiration für den Spieler.
Dieser Ton hat in jeder Konstellation eine Präsenz, eine Exaktheit, eine Direktheit und eine ( wenn nötig auch rotzfreche ) Eleganz, die irgendwie völlig eigenständig scheint. Keine andere Gitarre, die ich kenne klingt so. Und dabei ist der Ton aber nicht auf eine Art speziell, die den Spieler auf irgendeine Musikrichtung einschränkt. Nein, ganz im Gegenteil ! Mit der Starplayer kann man von pseudo- akustisch bis in härteste Bereiche alles auf höchstem Niveau abliefern. Vor Allem aber der Crunch- Bereich, Rock´n Roll, Classik- Rock und bis zu einer Zerre, wo fast schon Metall beginnt, ist pure Gänsehaut. Sagenhaft !!
Die Fertigungs- Qualität entbehrt jeglicher Diskussion. Fertigungstoleranzen, Lackfehler oder sonstige Kleinmängel gibt es nicht. Punkt ! Die Gitarre ist bereits ab Werk absolut perfekt eingestellt. Hier merkt man die mittels "Plek- Technologie" abgerichteten Bünde ganz enorm. In Punkto Bespielbarkeit würde ich mich ebenfalls zu dem Urteil hinreißen lassen, dass das einfach nicht mehr besser geht.
Duesenberg hat mit dieser Gitarre wirklich alles alles richtig gemacht !
Obwohl ich sonst ein Faible für recht schlichte und klassische Modelle wie Strat und Tele hab, fasziniert mich neben dem Klang auch die optische und haptische Gestaltung der Duesenberg. Die wirklich sehr geschmackvoll gestalteten Hardware- Teile sehen im Original besser aus, als das irgendein Foto rüberbringen könnte, und lassen das Instrument als Gesamt- Kunstwerk wirken. Die optische Anmutung erinnert mich immer irgendwie an einen alten Opel Admiral oder einen 67´Chevrolet Impala.....einfach wunderschön ! Allein schon das von Duesenberg ( wesentlich ) weiterentwickelte und verbesserte Tremolo auf Basis eines Bigsby ist ein technisches Kleinod, ist absolut stimmstabil, und in der Funktionsweise sowas von gut dosierbar, dass man es kaum glauben mag.
Die Starplayer ist in ihrer Grundform als Singlecut- Body zunächst mal an die Les Paul- Form angelehnt. Wer aber glaubt, dass eine Les Paul ( außer den 6 Saiten ) irgendwas mit der Duesenberg gemeinsam hat, der irrt gewaltig ! Ich denke, dass allein schon die deutlich längere Mensur in Verbindung mit der Hollow- Body Bauweise, der Duesenberg das optische und klangliche Alleinstellungs- Merkmal gibt. Das nenn ich mal eine geniale Innovation !
Zusammenfassend ist der Preis dieser Gitarre in Gegenüberstellung zur Qualität, in jeder Beziehung schon als günstig zu bezeichnen.
Nach gut 2 Monaten Nutzung kann ich sagen : Die Duesenberg Starplayer muss man sich anfangs ein bißchen "erarbeiten" und sich warmspielen mit ihr. Weil sie anders klingt, anders agiert und reagiert, sich anfangs anders anfühlt als die meisten Gitarren. Aber das ist für erfahrene Spieler ne Sache von ein paar Stunden, bis man sich absolut zuhause fühlt. Für Anfänger ist die Duesenberg sicherlich nichts, aber dafür ist sie auch nicht gedacht, sondern schon eher für den Profi- / Semiprofi- Bereich.
Es wundert mich mittlerweile absolut nicht mehr, dass Duesenberg- Gitarren auf immer mehr Bühnen dieser Welt Einzug halten. Tendenz absolut steigend.
Die Ami´s kriegen richtig Angst. Kann ich verstehen !

Eigentlich bin ich eingefleischter Tele-Spieler und wollte mir eine Zweitgitarre zulegen. Nach vielen Recherchen bin ich bei der Duesi hängengelblieben. Um nicht zu sehr enttäuscht zu werden, ging ich mit einer gesunden Portion Pessimismus an die Bestellung (Thomann gewährt ja 30 Tage Rückgaberecht). Als ich das Instrument in den Händen hielt, bzw. anspielte, riss es mich fast vom Hocker! Erst mal ist die Verarbeitung spitzenmäßig. Die Saitenlage ist Top. Außerdem kann man sich diese Mittels Stellschrauben am Steg individuell einstellen, ohne gleich an der Stellschraube des Halses drehen zu müssen (wenn man es nicht übertreibt). Aber an der Verarbeitung will ich mich nicht länger aufhalten. Dazu gibt es genug positive Reviews im Net.

Was mich an dieser Gitarre fasziniert ist der Sound. Clean in Stegposition entlockt man der Gitarre einen klaren, aggressiven Sound, ohne das es plärrig wird, bzw. die Höhen zu sehr im Vordergrund stehen. Der Sound der Mittelposition ist etwas schwer zu beschreiben. Zunächst war er für mich etwas gewöhungsbedürftig. Etwas drahtig (nicht stratig), wobei ich feststellte, das diese Position für mich zum Slidespiel, was ich ab und an mal tue, ideal ist. In der Bridge-Position entfaltet sich ein klarer, voluminöser Sound. In keiner PU-Stellung klingt die Gitarre matschig oder anderweitig nervig, was auch für das verzerrte Spiel auf der Düsi gilt. Ich sage nur fett, sustainreich, hammermäßig. Und das in allen PU-Stellungen. Ideal für Stilistiken von seicht bis hard. Auch AC-DC Riffs lassen sich mit der Düsi problemlos spielen. Nur für die Heavy-Fraktion würde ich diese Gitarre nicht empfehlen. Das Tremolo bereitet ebenfalls keine Probleme. Die Gitarre ist trotz Wimmerhaken sehr stimmstabil. Bewusst vermeide ich hier den Vergleich mit Fender und Gibson. Denn Soundmässig ist die Duesenberg weder ein bisschen Fender, noch ein bisschen Gibson. Das hier ist der Sound einer Duesenberg!

Bisher spielte ich, wie schon gesagt, Tele-Gitarren. Zuletzt eine Fender Vintage Hot Rod 52. Die Duesenberg wollte ich als Zweitgitarre haben. Aber wie es aussieht, wird sie wohl meine erste Wahl werden, ohne die Fender schlecht zu reden. In dieser Preisklasse gibt es meiner Meinung nach zur Zeit nichts Besseres. Wenn man über den Teich schaut, kostet das Teil dort locker 2500 Dollar. Also warum Überseekosten für für Gitarren mit einem großen F oder G bezahlen, wenn es hier so tolle Teile gibt?

Nun war es doch mit dem Einsetzen meiner Winterdepressionen wieder so weit ... Ich bekämpfe die immer mit neuem Equipment :-).
Aber im Ernst, ich habe mir ja schon seit vielen Jahre ganz fest vorgenommen, eine Duesenberg Gitarre kaufe ich mir auch noch irgendwann. Die letzte Zeit hatte aber immer die Vernunft die Oberhand behalten, denn wirklich brauchen tut man so ein Gerät nicht wirklich, wenn man schon andere gute Gitarren hat von der Strat bis zur Tele (dachte ich zumindest).
Aber ich habe gerade die Starplayer TV immer für eine der schönsten Gitarren überhaupt auf diesem Planeten gehalten. Manchem mag sie auch etwas verspielt erscheinen, aber die Details und Gesamtbild sind schon klasse und wohl einzigartig.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich bin seit einer Woche im Besitz einer Starplayer TV in black, hier gekauft bei Thomann.

Die Verarbeitung, das vornweg, ist wirklich restlos über jeden Zweifel erhaben! Da findest Du nix, ja absolut gar nix was zu bemängeln wäre, nicht den kleinsten Lackfehler und auch nichts was Du noch einstellen müßtest. Die Gitarre ist geradezu steril perfekt, grandiose Saitenlage inclusive.

Das Vibratosystem arbeitet sehr stimmstabil, erstklassig und butterweich. Einfach wunderbar!
Einzigst, die Gitarre ist ganz leicht kopflastig. Aber mit einem Ledergurt (am besten Wildleder auf der Unterseite) überhaupt kein Thema.

Zum Sound: Das ist es ja! Ich habe hier einen Humbucker- Sound am Steg mit der Definition und der Ansprache einer Tele, der trotzdem ganz anders (eigen) trotzdem klingt. Genau dies habe ich gesucht: Tolles Atack, fettes Brett und Null Matsch.
Die Zwischenposition ist ein wirklich ganz eigener perlender Sound, den ich wirklich das erste mal in meinem Leben so gehört habe. Keine andere Gitarre klingt so!
Ja, und am Hals werkelt ein P 90, eh mein Lieblingspickup in dieser Position ist. Gut, dies habe ich ja auch an meiner Tele, trotzdem priiima!
Insgesamt: Die wirklich ganz, ganz große Stärke der Gitarre ist das sogenannte Brett und der Crunch- Bereich. Unglaublich präzise und trotzdem voller satter Ton mit einer feinen Nuance Akustik im Spiel, logisch ist ja auch eine Semi Hollow. Also das klingt alles schon sehr eigen, dennoch sooo, als würde es grundsätzlich zu fast jedem Song passen. Die AC/DC Fraktion wird z.B. aufs aller Feinste bedient. Aber auch Country Rock, Hardrock, und Classic- Rock ja so oder so...

Wermutstropfen?

Ja, den gibt es leider für mich: Der Lack am Hals! Es gibt nämlich ein ganz einfachen Grund, warum ich z.B. alle Gibson Gitarren irgendwann wieder verkauft habe: Ich bzw. meine Hände reagieren sehr unangenehm auf diese glatten Lacke auf Nitrobasis, wobei ich ja nicht einmal weiß, ob das ein Nitrolack ist ? Trotzdem, ist der Effekt so, daß meine Hände, feucht beim Gig, richtig am Hals ankleben und wie festsitzen. Ich habe richtig Mühe flüssig die Lagen zu wechseln.
In der Vergangenheit half da immer nur, den Hals mit Wasserschleifpapier matt zu machen, zumindest halt etwas. Perfekt wurde es nie! Normal muß der Lack wohl ganz runter? Ich habe zwar nun einen kleinen Trick herausgefunden .... Babypuder :wink: . Hält so drei bis vier Titel ganz gut, wenn ich meine Hände damit einreibe bzw. trockene. Also warte ich da doch lieber erst einmal die nächsten Gigs ab.

P.s. Das Problem mit dem Lack ist inzwischen EINDEUTIG besser geworden. Ich habe nun kaum noch Probleme!