Mit dem Multieffekt-Pedal GHOST zeigt ENDORPHIN (in Zusammenarbeit mit Andrew Huang) allen Mitbewerbern, wie man eine unglaubliche Anzahl nützlicher und inspirierender Funktionen UND mehrfach belegte Regler anwenderfreundlich nutzbar machen kann.
BEDIENUNG
Neben Jedem der 11 Potis auf dem Gerät gibt es eine LED. Diese zeigt durch ihre Helligkeit den Stand des Reglers an, auch wenn z.B. gerade ein neues Preset aufgerufen wird. Toll!
Nun ist jedem Poti eine zusätzliche SHIFT-Funktion zugeordnet – die dankenswerterweise auf dem Pedal abgedruckt ist. Wunderbar!
Die SHIFT-Funktion kann man einrasten lassen, um in aller Ruhe die Werte einzustellen. Sehr gut!
Der Wert jeder einzelnen SHIFT-Funktion ist bei Druck auf den SHIFT-Taster sofort an der Helligkeit der zugeordneten LED abzulesen. Auf diese Weise kann man sich sofort einen Überblick verschaffen, ohne in Menüs abtauchen zu müssen.
Aber damit nicht genug – zusätzlich kann jeder (!) Parameter (ja, auch die SHIFT-Parameter!) des Pedals durch die Modulations-Einheit positiv oder negativ moduliert werden.
Was normalerweise schnell zum Albtraum werden kann ist hier hervorragend gelöst:
Drückt man auf den MODULATION-Taster, sieht man an Farbe und Helligkeit der LEDs sofort, ob, wie und wieviel jeder einzelne Parameter moduliert wird.
Und das Gleiche nochmal in der Kombination SHIFT/MODULATION: Auch hier kann man sich über die LEDs sofort einen Überblick verschaffen.
Großartig!
Die REIHENFOLGE der EFFEKTE ist oft klangentscheidend – hier kann man sie per Taster wählen und den Status…
RICHTIG: jederzeit per LED sehen!
Alle Effekte klingen gut und sind vielseitig einsetzbar: Bit-Crusher, Delay (mit Tap & Subdivisions), Reverb (Hall, Shimmer/Reverse/Spring), Filter (Low Pass, High Pass, Band Pass, Comb), Distortion, Cabinet-Simulation. Einzig der Spring Reverb hat mir nicht so gefallen – er neigt zur Rückkoppelung.
Herausragend an diesem Pedal sind für mich der vielseitig nutzbare, resonanzfähige Filter und die umfassenden Modulationsmöglichkeiten (verschiedene LFO Kurven, S/H, Envelope):
Auto-Wah/Wah-Wah-Kombination gefällig? Amplituden-Tremolo? Delay-Repeats per S/H modulieren? Anschlagsabhängiger Bit-Crush? Ducking-Effekt beim Ambient-Reverb?
Kein Problem!
Und das Pedal hat Stereo Ein- und Ausgänge.
FEATURES/SOUND – warum nur 4 Sterne?
Nur ein kleiner Wunsch blieb bei mir offen:
Die Stereo-Möglichkeiten sind nicht so ausgefuchst wie der Rest der Effekte – hier zeigt RED PANDA LABS mit Raster 2 und Particle 2, wo es langgehen kann (allerdings sollten sich die von diesem User-Interface eine dicke Scheibe abschneiden).
FAZIT
Für alle, die ein vielseitiges, modern klingendes Multieffekt-Pedal mit super User-Interface für Gitarre, Synth oder den kompletten Mix zu einem sehr fairen Preis (verglichen mit den entsprechenden Einzeleffekten) suchen – ANCHECKEN!
Als Startpunkt ist das hervorragende YouTube-Video von Andrew Huang sehr zu empfehlen.
EDIT: Ich habe mich jetzt (mit einem weinenden Auge) für eine Kette von Einzeleffekten entschieden. Bye bye, Endorphin – Danke für die schöne Zeit…