Band­in­ter­view: Lema

10.05.2013
Musikvideo und Interview mit Lema

Interview

LEMA

"Wüste" ist ein richtiges Liebeslied, aufgenommen im Herzen Berlins, gepaart mit winterlichem Studio- und Balkonaufnahmen. Entspringt der Wüstensong einer aktueller Sehnsucht nach einer passenden Herzdame, oder ist es eine Ode an die große, oder auch: verloren gegangene Liebe?

LEMA: Das Lied erzählt von einer Geschichte, welche einem engen Freund von mir widerfahren ist. Eine großen Liebe, welche von dem einen auf den anderen Tag verflossen ist und nichts außer Fragen hinterlassen hat. Das Lied ist also eher eine Ode an diese schmerzenden Fragen, die jeder zurück gelassene Liebende zur Genüge kennt.


Der Song mit dem Elektro-Groove ist äußerst sparsam instrumentiert. Es klingt ein bisschen wie ein Demo und doch bleibt der Song irgendwie hängen, da er so ehrlich rüber kommt. Vor allem der Gesang wirkt ungekünstelt und authentisch. Ist dieser "Minimalismus im Mix" Prinzip oder ist er einfach dem Umstand geschuldet, dass man nicht mehr Möglichkeiten zur Verfügung hat?

LEMA: Irgendwie trifft beides ein bisschen zu. Heutzutage als Einsteiger an die benötigte Technik zu kommen, ist immer ein schweres Unterfangen. Die Kosten für den Besuch in einem geeigneten Studio sind so gut wie unbezahlbar. Auf der anderen Seite ist die Musik, welche man in Charts entdecken kann, sehr häufig ziemlich komplex. Es gibt dutzende von Instrumenten, Effekten und Beats. Aber manchmal hat man das Verlangen auf einfache, minimalistische Musik, die nicht überfordert.


Wie entsteht so ein LEMA-Song? Beschreibt uns bitte mal den Kreativ-Prozess auf dem Weg zu einem Track.

LEMA: In erster Linie verarbeiten wir in unseren Songs Fragen und Problemstellungen, welche sich der Gesellschaft tagtäglich in den Weg stellen. An potentiellen Texten fehlt es uns in der heutigen Zeit demnach nicht ;-) Wenn ich mich für ein Thema entschieden habe, schreibe ich einen Text, den ich Max vorlege. Dieser mixt dann einen passenden Beat darunter und das Grundgerüst steht. Es wird solang an einzelnen Passagen und Tönen rumgebastelt bis wir beide vollständig von dem Produkt überzeugt sind.


Welche Hard- und Software kommt dabei an den Start? Macht mit uns mal einen Studiobegehung!

LEMA: Aufgrund unseres niedrigen Budget versuchen wir alles mit den einfachsten Mitteln umzusetzen. Die Beats werden an einem Keyboard generiert und im Anschluss mit den Programm Cubase untermalt. Dadurch entsteht dieser minimalistische Beat, der nichtsdestotrotz ins Ohr und in die Beine geht.


Hat der Band-/Projektname LEMA eine Bedeutung? Für was steht er?

LEMA: Ja, der Name kommt aus dem Türkischen und heisst soviel wie "der Hilfsbereite".


Der Trend zu trashigsten Sonnenbrillen aus den 70ern (siehe Keyboardspieler in "Wüste") und lustigen Pudelmützen (dito) scheint in Berlin Mitte, rund um den Prenzlauer Berg und Friedrichshain ungebrochen. Findet ihr dieses Image wirklich noch zeitgemäß?

LEMA: Wir passen uns keinem Trend an. Da wir eine Augsburger Band sind und das Video im Herzen Berlins drehen wollten, ist es interessant zu wissen, dass in diesen Ecken Berlins Menschen in dem Look rumlaufen. In Bayern werden wir eher schräg angeschaut, wenn wir über die Straße laufen. Aber das sind wir: So waren wir und werden es auch sein!


Welche Mode ist gerade der letzte Schrei? Wo findet ihr die passenden Accessoires?

LEMA: Da wir unser Ding machen, ob es jemanden passt oder nicht, kaufen wir das ein, was uns gefällt und tragen es. Einen Stammshop besitzen wir sozusagen nicht.


Kommen wir nochmals zu eurem Clip "Wüste". Der Track ist raus, die Welt kann diese Augsburger Pflanze jetzt sehen und hören. Wie geht es jetzt weiter, für ein Projekt dass sich aus dem Herzen Bayerisch-Schwaben der Welt präsentiert?

LEMA: Unser Demo für den Track ist so gut wie fertig und wartet nur darauf an verschiedenste Plattenlabels verschickt zu werden. Parallel dazu versuchen wir eine Fanbase aufzubauen, die für unsere Art von Musik ein offenes Ohr hat. Da das Musikbusiness ein hartes Stück Pflaster ist, haben wir einen weiten Weg vor uns, sind aber motiviert diesen zu beschreiten.


09Die vorherige Frage wirft natürlich auch die folgende auf: wie bestreitet ihr euren Lebensunterhalt, falls ihr keine Vollzeitmusiker seid, oder Toningenieure, die ihr Studio jeden Tag vermieten?

LEMA: Wir sind beide Selbständige im Baugewerbe und haben immer gut zu arbeiten, jeder freie Minute versuchen wir jedoch mit der Musik zu verbringen.


Gibt es aktuelle Vorbilder, die in Sound, Stil und Erfolg beneidenswert sind und an denen ihr euch - bewusst oder unbewusst - orientiert?

LEMA: Die Welt hat großartige Künstler beheimatet, sei es: Michael Jackson, Bob Marley, Baris Manco oder Marvin Grey. Auffällig, dass all diese Idole leider verstorben sind, aber ihr Können und Charme immer noch allgegenwertig ist.


Welche Alben haben bis heute nichts von ihrer Faszination für euch eingebüsst:…

LEMA: Alben wie Thriller von Michael Jackson, oder Legend von Bob Marley sind ein Stück Geschichte, die für immer in Erinnerung bleiben werden. Auf jeden Fall kann man von zeitlosen Künstlern sprechen, die es fertig gebracht haben, solch Alben zu produzieren


Und das haben wir von LEMA in der nahen Zukunft zu erwarten:

LEMA: Neue Texte sind schon parat, die Beats gemixt. Wir hoffen, dass den Leuten unsere Art von Musik gefällt und spätestens nach dem offiziellen Release des Songs "Wüste" eine Städtetour starten kann.


LINK:c-tube Profil von LEMA

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