Ich spiele viel live und jetzt, im etwas fortgeschrittenen Alter, werden mir meine Lieblingsamps einfach zu schwer (Fender Vibrolux Jensen Alnico, Marshall Jubilee Combo Celestion Vintage 30, Vox AC30 Celestion Bluedogs).
Deswegen bin ich irgendwann auf Fender Blues Juniors umgestiegen. Inzwischen haben sich drei Stück davon bei mir angesammelt: die Tweed-Version, eine Sonderauflage in Seafoam Green (mit Celestion Creamback) und jetzt eben noch diesen in Creme Blonde (mit Eminente Canabis Rex).
Der Blues Junior hat einen Gain und einen Master Volume Regler. Das ist sehr praktisch, weil man mit höheren Gain-Einstellungen den heftigen Attack eines Steg-Single-Coils etwas entschärfen kann, durch die leichte Kompression wird der Anschlag milder. Der echte Feder-Hall klingt auch ganz ordentlich.
Einen großen Unterschied im Klang machen die Speaker. In diesem Modell ist der Eminance Canabis Rex verbaut. Er klingt dadurch deutlich wärmer als alle anderen. Fast schon eine Spur zu warm und voll. Der Bass-Regler ist in meinem Setting bei diesem Amp fast komplett untergedreht und mir ist der Sound mit einer Strat immer noch fast zu voll. Also quasi genau das Gegenteil von der Tweed-Version, die sehr hell und aggressiv klingt.
Der warme Klang hat allerdings den Vorteil dass die Zerr-Pedale angenehmer klingen und mehr singen. Am Vibrolux mit Jensen P12Q Alnico klingen die Zerren schnell mal nach Moskitos, diese Gefahr besteht hier nicht.
Wer einen unkomplizierten und hübschen Röhrenamp mit warmen Klang und gutem Hall sucht (ohne ein Vermögen auszugeben) ist hier richtig.
Ähnlichen Sound in deutlich teurer (2k €) und hochwertiger gibt es als Alternative mit dem "Morgan PR12 Combo Driftwood".