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Doepfer A-126-2 Frequency Shifter VE

5.0 von 5 Sternen aus 1 Kundenbewertungen

Eurorack Modul

  • Vintage Edition mit schwarzer Frontblende
  • analoger Frequenzschieber für Audio Signale
  • Grob- und Fein-Regler für Frequenzverschiebung, Bereich ca. 20 - 5000 Hz
  • Mix Regler zur Mischung von down-shift und up-shift Signal
  • regelbare Squelch-Funktion mit integriertem VCA und Hüllkurvenfolger
  • Level-Regler mit Overload LED
  • interner Quadratur-Oszillator mit Sinus- und Cosinus-Ausgängen
  • Sinus- und Cosinus-Eingänge für externen VCO
  • CV-Eingang mit Abschwächer für Frequenz und Mix
  • CV-Steuereingang für VCA
  • Audio Ein- und Ausgang
  • erweiterbar mit optionalem A-126-2 Expander Modul
  • Strombedarf: 80mA (+12V) / 70mA (-12V)
  • Breite: 8 TE
  • Tiefe: 60 mm
  • Erhältlich seit Februar 2022
  • Artikelnummer 532023
  • Verkaufseinheit 1 Stück
  • Sonstige Ja
  • Breite 8 TE / HP
329 €
-23% UVP: 425 €
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Alle Preise inkl. MwSt.
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Auf den Spuren von Harald Bode

Der ursprünglich von Harald Bode entwickelte "Frequenzschieber" ist ein wirklich außergewöhnlicher, analoger Audioeffekt. Im Gegensatz zum bekannten Pitch Shifter, der ein Signal ganzheitlich transponiert und dabei die harmonischen Verhältnisse innerhalb des Signals bewahrt, verschiebt der Frequency Shifter die enthaltenen Obertöne jeweils um den gleichen Wert. Daraus resultiert eine Veränderung des harmonischen Spektrums. Bei Sinus- und ähnlichen Signalen ähnelt das Ergebnis einer Ringmodulation, die gleichzeitig die Basis der Schaltung darstellt. Bei komplexeren Signalen lösen die internen Dome-Filter die Obertonstruktur auf, die anschließend verändert und moduliert werden kann.

Frequenzen auf- und abwärts

Die Frequenzen des Audiosignals verschiebt man mithilfe von zwei Reglern (grob und fein), während man sie über einen CV-Eingang steuert. Der Frequency Shifter verändert das Audiosignal parallel um den gleichen Wert nach oben und unten. Ein Crossfade-Regler mischt dann die so erzeugten Shift-Klänge, die ebenfalls CV-steuerbar sind. Der Sqelch-Regler dämpft den Audioausgang bei Bedarf in Signalpausen. Alternativ steuert man den internen VCA hierfür auch über eine Hüllkurve. Die Signale des internen Quadratur-Oszillators (Sinus / Cosinus) lassen sich separat abgreifen – für erweiterte Anwendungen verwendet man stattdessen einen externen Oszillator. Ein optionaler Expander stellt zusätzliche Einzelausgänge für alle internen Sektionen zur Verfügung.

Mikrotonalität und Experimente

Das Modul A-126-2 ist ein äußerst spezieller Audioeffekt, der in erster Linie für Musiker und Sounddesigner interessant ist, die sich gern abseits der üblichen Tonleitern und harmonischen Strukturen bewegen. Der gezielte Umgang mit einem Frequency Shifter erfordert etwas Übung und Geduld, wenn man nicht nur metallischen Lärm, sondern auch musikalische Ergebnisse damit erzeugen will. Andererseits lässt sich das Modul auch hervorragend für unkonventionelle Klangeffekte, Noise-FX und als Ausgangsbasis für Percussion einsetzen, die man dynamisch steuern kann und die über das Spektrum der üblichen Ringmodulation hinausgehen. Das Modul ist auch in der Standardversion mit silber-grauer Frontplatte erhältlich.

Über Doepfer

Die Unternehmensgeschichte von Doepfer begann im Jahr 1979. Nachdem Geschäftsführer Dieter Döpfer Phaser und Wahwah-Effektgeräte für die die E-Gitarre bastelte, schuf er einen Voltage Controlled Phaser für den analogen Selbstbausynthesizer Formant, den er über Kleinanzeigen anbot. Durch den Vertrieb des 1982 entwickelten VMS (Voice-Modular-System) konnte er von seinem Geschäft leben. Das Erfolgsgeheimnis war hier die Verwendung spezieller Chips von Curtis Electronic Music Specialties, für die Doepfer die Europa-Vertretung übernahm. Hiermit gelang die Herstellung von hochwertigen Synthesizern. Gemeinsam mit der Gruppe Kraftwerk wurde 1992 der MIDI-Analog-Synthesizer MAQ16/3 vorgestellt. Der erste modulare Synthesizer im heute dominierenden Eurorack-Format war eine Entwicklung von Doepfer, die im Jahr 1996 das Licht der Welt erblickte. Doepfers modulare Synthesizer und MIDI-Hardware werden auch heute noch von Künstlern wie Autechre und Hans Zimmer genutzt.

Harmonische Grenzen sprengen

Der A-126-2 kann das klangliche Spektrum eines Oszillators erheblich erweitern. Damit es spielbar bleibt, sollte man die Pitch-CV-Frequenzverschiebung, die den VCO steuert, parallel mitsteuern oder sie individuell mit einer zweiten Sequenzer-Spur spielen. Sind noch komplexere Signale im Spiel, wie zum Beispiel die von einem subharmonischen Generator, kann man mit der harmonischen Struktur noch weiter experimentieren. Oskar Sala, ein Pionier der elektronischen Musik, setzte den Bode-Frequenzschieber häufig im Delay-Feedback-Weg ein. Dabei verschiebt sich das Effektsignal bei jedem Delay-Tap etwas weiter. Der Frequency Shifter kann mit dem A-126-2EXP erweitert werden. Der Expander stellt für beide Dome-Filter zusätzliche Ausgänge, zwei Ringmodulationen, ein Shift-Up und -Down sowie einen Envelope Follower und einen zweiten Audioeingang zur Verfügung.

Im Detail erklärt: Das Doepfer A-100 System

Das A-100 gilt als "Source of Eurorack". Die standardisierte Baugröße, das Bussystem und die CV/Gate-Spannungen ermöglichen das herstellerübergreifende Arbeiten. Inzwischen gibt es über 500 Anbieter und mehrere tausend Module für das Eurorack, aus denen man nach eigenen Vorlieben auswählen kann und die sich frei miteinander kombinieren lassen. Das Doepfer A-100 bietet eine riesige Bandbreite an Modulen. Wer möchte, baut damit günstige Einsteigersysteme auf oder realisiert anspruchsvolle Spezialanwendungen. Eine Besonderheit bei Doepfer ist, dass der Hersteller von vielen Modulen mehrere Varianten mit speziellen Eigenschaften, Schaltungen und Klangcharakteristika anbietet, wodurch man für jede Anwendung die richtige Lösung findet.

1 Kundenbewertungen

5 / 5

Bedienung

Features

Sound

Verarbeitung

1 Rezension

PF
Zauberhaft
Phileas Fogg 23.08.2025
Nach vielen Jahren hat mit dem FreqShifter wieder ein Doepfer-Modul Einzug in mein Makenoise- und Mutable-dominiertes Kernrack gehalten. Das A-126-2 bietet maximale Funktionalität auf 8 TE und hat die wichtigsten Abschwächer gleich mit an Bord - und das bei vollanalogem Aufbau.

Man merkt das beim Einbau: drei krachend voll bestückte Platinen stapeln sich auf 52 mm Tiefe, die sicher nicht mehr Skiff-friendly ist. Die angegebenen 60 mm braucht man mindestens, wenn man vernünftigerweise auch den Expander installieren will, denn die neun Steckverbinder stehen igelartig von den Platinen ab. Mit Ach und Krach haben ich das Ganze in die untere Reihe des Shared-System-Case bekommen, und das auch nur, weil im oberen Drittel keine Verbindungen abgehen, sonst hätte es die Stromversorgungsplatine geknutscht.

Einmal installiert fängt die Magie an. Wer Geduld mitbringt, kann dem Shifter ganz ungewohnte Klangvarianten abtrotzen, die frisch klingen und die nicht jeder hat. Extreme Einstellungen und Modulationen können jedes Signal ins Geräuschhafte drehen, geduldige Feinabstimmung verzaubert Pads mit metallischem Schimmer, und Perkussives wird mit geschickter Stereoverteilung der verschiedenen Ausgänge (Expander!) so lebendig, dass es einem fast aus den Boxen entgegenkriecht. Übertrifft meine nicht gerade bescheidenen Erwartungen auf angenehmste Weise.

Ein Manual wird nicht mitgeliefert, und auch auf der Website gibt es nur ein sehr technisches Inside-pdf. Die dringend benötigte Anschlussbelegung (Expander!) kann man ihm nur abringen, wenn man mutig ganz nach unten scrollt, denn es beginnt mit umständlichen Fehlerbehebungen, Kalibrierungen und Hinweisen für einige gar nicht mehr lieferbare Varianten dieses Geräts. Nicht schön, aber irgendwie auch typisch Doepfer: letztlich hat es mit viel Feinmotorik und einer starken Lupe am Ende tadellos funktioniert.

Erwähnte ich den Expander? Der ist eine ekstatische Pflichtveranstaltung für jeden, der Spaß an richtig raffinierten Patches hat. Gleich mitbestellen. Ich schreibe dort noch ein paar Hinweise in die Bewertung (schwarze Version).

Ich feiere Doepfer für dieses Modul - und für Dieter Doepfers Verdienste um das Eurorack sowieso. Konstruktion, Klang und vor allem die Patchmöglichkeiten sind den digitalen Konkurrenzprodukten gnadenlos überlegen. Das ist ein Meisterstück analoger Ingenieurkunst. Der Preis ist für das Gebotene mehr als fair. Hätte man den Altvorderen in den 70ern einen Bode-Shifter in dieser Qualität angeboten, hätten sie geweint vor Freude.
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Sound
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