Ich habe das Teil gerade erhalten, daher einmal meine ersten Eindrücke:
Zunächst mal erspare ich mir, lang über Versand, Verpackung, Verarbeitung des Gerätes und so weiter schreiben. Das war alles topp. Schön war vor allem - in Plastikzeiten - die kleine, wiederverwendbare Stofftasche, in die der Dark Sun innen verpackt war.
Da ich auf meinem Board nur mehr Platz für einen Treter hatte, ich aber Reverb und Delay haben wollte, fiel für mich die Wahl auf den Dark Sun. Bis jetzt habe ich es nicht bereut. Jede der beiden Funktionen ist getrennt regelbar und man kann bei beiden den Dry-Wet-Anteil individuell regeln. Ebenso kann man den Delay-Reverb-Anteil mischen. Insoweit hat man also tatsächlich zwei Pedale in einem. Man kann aber keinen der beiden Effekte zur Gänze ausschalten. Das ist aber aufgrund des Blendreglers kein Problem. Man dreht einfach den Effekt, den man haben will auf 0 und blendet ihn aus. Dann wird er unhörbar.
Das jeweilige Wetsignal kann man dann noch mit einem Multifunktionsregler (tweak) bearbeiten. So sind auch Chorus- oder Tremoloähnliche Sounds möglich.
Besonders genial finde ich den Dynamic-Expression-Regler: hier kann man einstellen, wie stark sich das Delay bei schnelleren Parts mit vielen Noten zurücknehmen soll. Damit lässt sich ein Delay-Brei gut vermeiden. Dieser Regler ist hell beleuchtet, sodass man ihn auch in einer stressigen Live-Situation schnell findet und allenfalls nachregeln kann.
Der Delay hat alle features, die man heutzutage braucht: Tap-tempo, Einstellungen für Viertel, punktierte Achteln (U2) usw. Man kann das Gerät auch stereo betreiben und entweder Delay oder Reverb in den linken oder rechten Kanal alleine schicken oder ping pong spielen. Man kann sich sogar aussuchen, ob man das Delay vor dem Reverb oder umgekehrt haben will. Ist ganz schön für Experimente ohne mühsame Umsteckarbeit.
Speichermöglichkeiten gibt es genug (32 x 4). Ein kleines Display zeigt den aktuellen Preset an. Sobald man einen Regler (zB Delay-time) betätigt, wird der jeweilige Wert (zB msec) kurz angezeigt.
Einen Punkt Abzug gibt es aber für die schwarze Schrift auf dem dunkelgrauen Hintergrund. Bei Geräten findet man das immer wieder. Ich weiß nicht, welchem Designer so etwas einfällt. Hier ist also Auswendiglernen der Funktionen der Regler oder Mitführen einer Taschenlampe angesagt. Presets sind ohne Midi-Schalter nur sehr fummelig umschaltbar. Ein solches ist für den live-Betrieb sicher von Vorteil (Liebe Thomänner, hier könnt ihr gleich eine Empfehlung auf die Website stellen ;)).
Zum Sound: ich kann nur sagen, samtweich!! Sowohl der Hall als auch das Delay arbeiten so wunderbar, dass keine Wünsche offen bleiben.
Kurzer Hall/Kathedrale klingt ebenso überzeugend wie Slapback Delay oder endlose Kaskade.
Darüber werde ich aber noch Genaueres nachtragen, sobald ich ein paar Probe- und Live-Erfahrungen mit dem Gerät habe.