Vor einigen Monaten hat mich der Weg des Lebens zur Musik geführt und weil ich ein alter Rock- und Metalzipfel bin war klar - eine E-Gitarre musste her. Da ich 0,0 % Ahnung von Musik und dementsprechend auch von den verschiedenen Instrumenten hatte, folgte ein mehrwöchiger Internetmarathon mit verschiedensten YouTube-Videos und Online-Bewertungen, Reviews, Tests... kurz: Ich habe mich umfassend informiert.
Zu einer sehr wichtigen Erkenntnis bin ich dabei gekommen: Zuerst einmal sollte nämlich jeder für sich selbst feststellen, welcher Gitarrensound-Typ er ist: Ibanez, Fender oder doch eher in der Gibson Ecke? Sich einfach das Instrument seines Lieblingsgitarristen anzuschaffen ist nämlich nicht immer die beste Wahl, deshalb vorab überlegen: "Was ist mir persönlich wichtig an meinem Instrument, wie möchte ich klingen und wo soll die Reise hingehen?".
Für mich war schnell klar, dass zuerst einmal eine Ibanez ins Haus muss - weil sowohl für Metal, als auch Rock-Nummern bestens geeignet und auch sonst wohl sehr vielseitig aufgestellt. Außerdem wollte ich kein Instrument mit einem Tremolo; das wäre für einen Quereinsteiger nur noch eine Hürde mehr zu nehmen - insbesondere auch beim Saitenwechsel.
Da ich nun auch nicht unbedingt im Schotter schwimme, war auch klar dass es zu Anfang ein preisgünstiges Modell werden wird - eben auch der Tatsache des Anfängerdaseins geschuldet, denn wer setzt gerne mehrer hundert, wenn nicht gar tausend, Euro in den Sand? Allerdings sollte es auch nicht der allerletzte Plastikrammsch werden - weswegen zahllose No-Name-Firmen recht schnell ausgeschieden sind. Die Ibanez hat mich dann schlussendlich auch durch ihr tolles Aussehen in ihren Bann gezogen - also wurde es dieses Modell.
Die Gitarre kam spielbereit bei mir an, die Saiten waren nur wenig verstimmt was innerhalb weniger Minuten behoben war - dann konnte gespielt werden. Das Instrument liegt sehr gut in der Hand und wirkt gut verarbeitet - Väterchen Internet hat auch hierzu einige Informationen ausgespuckt worauf unbedingt zu achten ist: Gut eingesetzte Bundstäbchen? Check! Keine scharfen Ecken und Kanten - vorrangig im Bereich der Bundstäbchen und am Hals, über den man beim Spielen ja munter hin und her gleitet? Check! Keine schlechten Stimm-Mechaniken, die Spielraum haben und genaues Stimmen zu einem Alptraum werden lassen? Check! Guter Halt und angenehmes Spielgefühl? Check! Guter Sound? Check! Zufriedenheit... ? Check, Check, Cheeeck! ;-)
Die Gesamtform des Instrumentes ist ebenfalls sehr angenehm, sodass ein Spielen im Sitzen ebenso leicht fällt, wie das Schrammeln im Stehen. Dank der großen Mulde sind dabei auch die Töne ab Bund 12 bis hinauf zu 24 gut zu erreichen - mit größeren Händen kann man während dem Spielen gar dem Tonabnehmer am Hals einen Stubbs geben. Die beiden Tonabnehmer machen auch einen guten Job. Von wuchtigem Metalsound bis hin zu eher knarzig-rockigen Tönen ist alles möglich - auch der unverzerrte Clean-Sound kann überzeugen. Kaum ein Schnarren und Klirren stört das fröhliche Musizieren. Der Hals der Gitarre ist auch eher dünn und flach gehalten, was das Bespielen vereinfachen soll.
Während dem ersten und zweiten Saitenwechsel habe ich dennoch einige kleine Einstellungen an den Tonabnehmern vorgenommen, Schrauben kontrolliert (alles bombenfest) und mit einer feinen Feile vorsichtig (!) noch ein wenig das Griffbrett bearbeitet - alles nicht unbedingt nötig, aber ich wollte die Gitarre eben zu 100 Prozent an meine Wünsche anpassen was mir auch gelungen ist. Das Instrument hat mir auch einige Anfängerfehler verziehen, wie das Umkippen beim Wechsel der Saiten (... zwei mal ... ... ... das tut mir heute noch im Seelchen weh!) und das tollpatschige Andotzen an der Wohnungseinrichtung, ob des ungewohnten Gerätes das um den Hals baumelt.
Jetzt mag man natürlich sagen: Was will der Anfänger mir da über Musikinstrumente erzählen? Und ja, das stimmt. Nur auf mich ahnungslosen Hanswurst, der in seinem Leben bisher nur diese eine E-Gitarre in der Hand hatte, sollte man wirklich nicht hören; allerdings kommt die Ibanez GRG121DX auch in diversen Testsessions auf YouTube und Konsorten sehr gut weg - wenn man den Ibanez-Sound mag.
Alternativen wären hierbei übrigens die Squier Bullet-Strat sowie die Signature Gitarre von Slash, die Epiphone Slash AFD, wobei das Squier Modell etwas günstiger und die Epiphone Gitarre etwas teurer als die Ibanez E-Gitarre ist. Für welches Modell man sich entscheidet ist letztlich wie so vieles im Leben Geschmackssache. Mit der Ibanez hat man aber auf jeden Fall einen treuen Begleiter in der Welt der E-Gitarren gefunden.