Die Originalvorlage des Behringer 2600 war in den 1970ern auf dem Synthesizer-Markt äußerst beliebt und gilt heute als echter Klassiker: Mit einer semimodularen Struktur, dem duophonen Modus und dem separaten Keyboard verlieh dieser legendäre Synth Musikern wie Herbie Hancock, Vince Clark oder Joe Zawinul ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten. Und Behringer stellt mit dem 2600 nun eine modernisierte, kompakte Version dieses Klassikers zur Verfügung. Er ist im Vergleich zu seiner Vorlage in einem deutlich kleineren Format gehalten und kann daher in ein 19"-Rack eingebaut werden. Zudem verfügt er nicht nur über die Features des Originals, sondern auch noch über zusätzliche Funktionen wie MIDI, dimmbare LED-Fader und einen digitalen Halleffekt. Wie das Vorbild kann auch der Behringer 2600 mit anderen modularen Synthesizern und Analogsequenzern direkt verbunden und so Teil eines mächtigen Gesamtsystems werden.
Der 2600 ist ein kraftvoller Analogsynthesizer mit drei Oszillatoren und einem Tiefpassfilter, das zwischen den beiden Revisionen des Vorbilds umgeschaltet werden kann. Hinzu kommen VCA, Hüllkurven sowie Funktionen wie Noise, S&H und ein Voltage-Prozessor. Auch LFO und Portamento, die sich beim Original im separaten Keyboard befanden, sind hier bereits integriert. Der mechanische Federhall des Originals wurde durch einen digitalen Prozessor mit entsprechendem Algorithmus ersetzt. Der Audiosignalweg sowie die Zuweisungen von Modulationen werden praktischerweise über Fader geregelt, während letztere zusätzlich via LED-Farbcodierung visualisiert wird. Zur größeren Flexibilität kann der Signalfluss über Patch-Verbindungen abgeändert und mit externen Geräten erweitert werden. Eine Besonderheit des eigentlich monophonen Synthesizers ist sein duophoner Modus, bei dem die VCOs auf zwei Stimmen verteilt und anschließend paraphon gespielt werden können.
Der Traum, das renommierte Urbild zu besitzen, ließ sich von den meisten bislang nur schwer erfüllen: Originalgeräte sind kaum noch erhältlich und wenn, dann sind diese sehr teuer. DIY-Projekte, die es immer wieder mal gibt, benötigen viel Zeit und Fachkenntnis für den Bau und sind ebenfalls recht kostspielig. Mit dem Behringer 2600 ist erstmals eine günstige Version des Klassikers verfügbar, die auch für kleine Studios erschwinglich ist und die man bedenkenlos mit auf Tour nehmen kann. Der vielseitige Synthesizer spricht vorwiegend Musiker an, die mit semimodularen Konzepten vertraut sind und ihn in einer komplexeren Umgebung einbinden wollen. Das Original ist in vielen älteren Produktionen aus den Bereichen Prog-Rock, Fusion und Electronic zu hören, wofür sich nun natürlich auch die moderne Version anbietet. Ebenso prädestiniert ihn seine Struktur für Sounddesign und SFX, wobei die „Stimme“ von R2-D2 nur die bekannteste aller Anwendungen ist.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Als semimodularer Synthesizer kann der 2600 in einem modularen Setup die Stärken seiner Klangerzeugung natürlich voll ausspielen und sogar noch ausbauen. Im Studio lässt er sich hervorragend mit einem mehrspurigen Analogsequenzer verbinden, der nicht nur die Oszillatoren, sondern auch weitere Funktionen rhythmisch steuert. Dazu kommen die Möglichkeiten der Interaktion mit Modularsystemen, über die sich zusätzliche Klang- und Steuermodule einbinden lassen. Schon das Original war in einem kofferähnlichen Case für den Transport untergebracht, wenn auch noch ziemlich schwer und sperrig. Behringers 2600 kann hingegen in ein herkömmliches 19"-Transport-Case eingebaut und so zu Live-Gigs mitgenommen werden. Und in diesem Rahmen gibt sich der Synthesizer auch als Soloinstrument nicht weniger ausdrucksstark als im modularen Kontext: Dank seiner flexiblen und übersichtlichen Struktur lassen sich Sounds schnell einstellen und direkt am Gerät oder über Spielhilfen intuitiv modulieren.