Ich habe LJ zusammen mit der JourneyOF660BK (Carbon) getestet und habe mich nur sehr schwer entscheiden können. LJ ist genial konzipiert, sehr sauber gearbeitet, wirklich gut bespielbar (bin von meiner TaylorCustom mehr als verwöhnt) mit konkurrenzlosen Packmaßen.
Der Rucksack ist ok, aber sehr viel weniger stabil (Reißverschlüsse) und weniger durchdacht als der der Journey (beide sind klein genug für Ryan).
Der Ton ist gewöhnungsbedürftig (und Geschmacksache!). Die Gitarre ist sehr laut (für die Größe unglaublich), was Fingerstyle (da klingt sie auch recht gut) und sogar schwere klassische Stücke einfach macht. Beim Strummen muss man sich allerdings zurückhalten, sonst wird der Ton schrill und klingt nach Holzschachtel. Vielleicht klingen Bronze Polyweb besser. Journey (robust und ergonomisch perfekt, besonders im Stehen) ist ausgeglichener und weicher, bei schnellen Tremoli allerdings zu leise (nur mit Plektrum wäre sie ganz klar meine Wahl). Wer nicht fliegen muss, findet preiswertere und besser klingende Alternativen (HB Mahagoni-Reisegitarre).
Nach 6 Wochen Spielen: sie macht viel Spaß, mit 11er Polyweb Elixir klingt sie weicher (und ist nicht so laut, wer beides will, nimmet 12er), da gebe ich ihr jetzt 4 Sterne statt vorher 3. Der matte Lack sorgt allerdings für ziemlich laute Nebengeräusche, besonders wenn die rechte Hand die Decke berührt. Saitenwechsel ist wegen der tollen Mechaniken sehr einfach. Mit 12er Saiten ist eine Stimmung einen Ton tiefer kein großes Problem, DADGAD, OpenG etc klingt ok. Fürs Spielen in bequemer Lage auf der Couch ist sie mir zu halslastig (das ist aber der Preis für abnehmbaren Kopf und Halsstab), wer im Stehen spielt, sollte einen Wildledergurt wählen.
Fazit: Zum Mitnehmen ist sie phantastisch.
Hätte sie eine "leisere" Lackierung und eine wirklich robuste, durchdachte Tasche (in die auch PC in Ultrabook-Größe passt (Platz wäre da) und in die man die "aufgeriggte" Gitarre stecken könnte (Rundum-RV nach oben offen, nicht nach unten), würde ich ihr allround 5 Sterne geben.
Nachtrag: Habe mir eine Abel-Armauflage geleistet. Die tiefen Rillen im Unterarm von den sehr scharfen Kanten (spiele in klassischer Haltung) sind seitdem Vergangenheit und ich spiele nun auch zuhause regelmäßig auch auf der LJ (in Open-G)