Grooveboxen sind oft Sample-basiert und auf Beat-Making fokussiert. Polyend Synth ist die perfekte Ergänzung, denn diese Groovebox ist mit Synthesizer-Engines, Step-Sequenzer und einfach zu bedienendem Chord-Mode auf Melodien, Flächen und Sequenzen ausgelegt. Das macht dieses Gerät zum musikalischen Companion für Beat-orientierte Grooveboxen wie Polyend Tracker+ und Play+. Die Sounds vom Polyend Synth lassen sich mit den Pads im Groovebox-Style spielen. Mit Makro-Reglern, integriertem Mixer mit Master-Effekten und einer großen Auswahl an Presets ist Synth, wie alle Geräte von Polyend, auf Live-Performance, Improvisation und schnelles Arbeiten ausgerichtet. Sequenzen sind im Handumdrehen erstellt und Sounds mit wenigen Reglerbewegungen angepasst. Wer mehr will, kann aber auch tief in die Editierung von Sounds, Chords und Grid-Setups eintauchen, um diese nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Polyend Synth besitzt mehrere Engines mit unterschiedlichen Syntheseformen. Das Spektrum reicht von virtuell-analogen Sounds über FM, Phase Distortion und Physical Modeling bis hin zu Granular und Wavetables. Mit einem Update ist noch eine Sample-basierte Engine hinzugekommen. Jede Engine ist über mehrere Parameter editierbar. Bis zu drei unterschiedliche Engines können gleichzeitig genutzt werden, die jeweils über einen eigenen Sequencer oder Arpeggiator gesteuert werden. Die Sounds werden mit anschlagdynamischen Pads gespielt, die auch polyphonen Aftertouch erzeugen. Im Chord- Mode lassen sich Akkorde definieren, sodass diese über ein einzelnes Pad gespielt werden können. Die Synth-Engines lassen sich auf die drei Master-Effekte Reverb, Delay und Modulation routen. Mit den Combo-Encodern können die drei Engines einzeln oder gemeinsam editiert werden.
Mit seinem Fokus auf Synthesizer-Sounds ist Polyend Synth nicht als Standalone-Lösung zu verstehen, sondern vielmehr als Partner für Sampling-Grooveboxen und Drum-Maschinen. In einem Desktop-Setup liefert der Synth harmonische Strukturen, Basslines und sequenzierte Leads. Im Idealfall sollte man also ein Gerät für Beats besitzen, das mit Synth synchronisiert wird. Andererseits kann man Synth auch einsetzen, wenn man ohne Drums und mit minimalistischen Arrangements arbeitet, z.B. für Ambient. Seine Stärke hat Polyend Synth jedoch als stylische "Begleitautomatik" für EDM-Tracks. Live-orientierte Musiker können mit dem Smart Grid die programmierten Sequenzen während der Performance transponieren, Chord Progressions spielen und mit den Makro-Reglern die Sounds intuitiv modulieren. Diese Qualitäten bewähren sich natürlich auch bei Jam-Sessions daheim und im Studio.
Polyend wurde 2015 im Nordosten Polens von Piotr Raczyńsky zusammen mit einer Gruppe engagierter Designer, Techniker, Programmierer und Musiker gegründet. Im Mittelpunkt steht bei der Firma die Entwicklung von neuen kreativen Möglichkeiten. Das erste veröffentlichte Produkt trug den Namen Perc und war eine Drummachine, die für positive Impulse auf dem Markt sorgte. Mit Seq und Poly wurden dann zwei Schnittstellen vorgestellt, mit denen Hard- und Softwareinstrumente gesteuert werden können. Weitere Produkte im Sortiment von Polyend sind verschiedene Module für ein Eurorack-Modular-System sowie der Medusa-Hybrid-Synthesizer, der in Kooperation mit dem griechischen Synthesizer-Hersteller Dreadbox entstanden ist.
Über das Smart-Grid-Setup der Pads sind alle drei Synth-Engines gleichzeitig spielbar, da diese in (User-)definierte Zonen unterteilt sind. Pro Engine kann die Polyphonie bestimmt werden. Wenn der Chord-Mode aktiviert ist, können Akkordfolgen auf die Pads einer Zone gelegt werden, die sich dann mit nur einem Finger spielen lassen. Die Skalen der beiden anderen Engines passen sich dabei dem gespielten Akkord an. Läuft also auf der zweiten Engine ein Arpeggio, so folgen dessen Noten dem Akkord der ersten Engine. Auch die Pads der dritten Engine können mit ihrer Skala an den Chord-Mode gekoppelt werden, während man sie manuell spielt. So bleiben alle drei Synth-Engines, ganz gleich ob im monophonen oder polyphonen Modus, während einer Performance oder Jam-Session automatisch "in Tune".