Für die Bassdrum gab und gibt es ja nun einige Klassiker (z.B. das D12, das D-112, auch mal das MD421 etc.), die bei uns auch über die Jahre Anwendung fanden. Daneben gab es auch Versuchsphasen mit BeyerDynamic Opus 99 oder Shure Beta52...
Die in den letzen Jahren sich mehrenden positiven Bewertungen aus der Fachwelt bezüglich des Audix D6 (vor allem im Bereich modernerer Bassdrum-Sounds im Heavy-Bereich) hat auch uns veranlasst, ein D6 anzuschaffen.
Was sofort auffällt: Das Teil ist extrem solide verarbeitet und hat sattes Gewicht. Die Verarbeitung ist beispielhaft. Das Mic passt aufgrund seiner Bauform auch hervorragend durch kleinere Öffnung im Resonanzfell (ein D-112 ist da nicht wirklich praktisch).
Die Einschränkung liegt im klanglichen Bereich: Das D6 ist wirklich sehr impulsfest, was gerade bei heftig zulangenden Drummern ein wichtiges Kriterium ist, aber leider ist der Klangeindruck ohne EQ eher schwierig: Im unteren Bassbereich tut sich viel, und daher klingt es gleich sehr satt und voll, aber es fehlt Attack und Präsenz.
Hier waren für uns keine befriedigenden Ergebnisse ohne reichlich Einsatz von EQ zu erreichen.
Im Gegensatz dazu kann man ein AKG D-112 fast in jede Bassdrum hängen und hat praktisch sofort einen brauchbaren Sound als Ausgangsbasis. Im Live-Einsatz ist Unkompliziertheit schon ein Kriterium, daher scheint das D6 schlicht mehr etwas für jene zu sein, die Lust haben, noch etwas am EQ zu frickeln.
Wenn es schnell gehen muss, dann scheint mir ein D-112 wirklich praktikabler zu sein, auch wenn es im Tiefbass nicht so weit in den Keller geht... Ansonsten ist der Sound schlicht Geschmackssache: Inzwischen wird das D6 nicht mehr wirklich viel verwendet: Es ist zum Backup-Mic geworden...
Sicher ein sehr gutes Mikrofon, aber eher für diejenigen, die Zeit haben, sich mit den Charakteristika genau zu beschäftigen und vor allem viel Wert auf satten Tiefbass und extreme Impuls-Festigkeit legen....