Kurzform: Vom SD3 kommend ähnlich druckvoller Bass, klarere Mitten und dezent angehobene Höhen. Alle Vorteile des SD3 (Isolierung, Verarbeitung, Passform) bleiben erhalten oder verbessert (Freistellung)
Langform: Ich nutze den Hörer daheim, unterwegs und im Büro. Benötigt wird neben gutem Klang eine wirksame Isolierung gegenüber der Umwelt. Ein Ausflug in die Bose Welt (over/in-ear) mit Noise Cancelling war ernüchternd. Gerade Stimmengewirr und telefonierende Mitinsassen im Büro werden kaum gedämpft. Mein bisheriger SD3 und nun SD4 isolieren ähnlich gut, wenn nicht besser und erzeugen dabei mit der Zeit nicht den Druck im Ohr wie der Anti-Schall der NC Geräte.
Klanglich war ich mit dem SD3 recht zufrieden, doch hat mich die durch die starke Bassanhebung sehr dunkle Wiedergabe auf Dauer gestört. Je nach Genre und Stimmlage war die Wiedergabe gar verhangen. Für mein Geschmack von Klassik über Jazz bis hin zu ProgRock kamen 70% mit dem SD3 gut zurecht, für den Rest musste ich den EQ bemühen. Aber dann wiederum richtet sich der SD3 auch an eine spezielle (Musiker-)Zielgruppe. Der erste Eindruck beim SD4 ist wie ein Vorhang, der sich hebt. Bässe kommen immer noch mit viel Fundament aber eben ohne die Einstreuung in die Mitten. Alles wird klarer, tiefere Frauenstimmen gefallen (wieder), die Höhen kommen ebenfalls etwas deutlicher raus. An den luftigen Klang meines offenen AKG 712 reicht das zwar nicht heran, das ist aber auch eine andere Baustelle.
Ich bin gespannt, ob sich im Laufe der kommenden Wochen noch etwas am Klang ändert. Der erste Eindruck ist aber rundum positiv: mein perfekter Allrounder.