Crazy Tube Circuits Golden Ratio Phi V2 Kompressor

Eine klare Empfehlung für Leute, die nicht nur "den einen Sound" suchen, sondern flexibel sein wollen, um verschiedene Stilrichtungen mit unterschiedlichen Instrumenten zu bedienen.

Für mich war das Hauptargument für den Kauf Vielseitigkeit, die durch die wählbaren Kompressionsmodi FET, OTA und OPTO gegeben sind.

Dabei ist die Hardware solide. Zudem gibt es auf der Platine zusätzliche Schaltmöglichkeiten, um den Headroom und den Output zu erhöhen und einen Regler zum Anpassen des FET an das Instrument.

Habe das getestet und festgestellt: Nix zu meckern.

Zu den Abzügen
- Handling: Mit der Vielseitigkeit geht unvermeidlich einher, dass die Regler unterschiedliche Wirkung haben. Fehlende Skalen erschweren das Einstellen. Das brauche ich aber, gerade wenn ich live den Sound ändern muss.

- Sound: Das mir vorliegende Gerät neigte auch bei normalen Einstellungen bei ausklingenden Akkorden zum Pumpen (getestet mit Kopfhörer und blend-Regler ganz rechts).

Ich habe das Gerät aber - wehmütig - zurückgehen lassen. Denn die Regelbereiche, völlig ausreichend für den klassischen Fronteinsatz, genügten am Ende nicht meinen persönlichen Ansprüchen. Ich werde mich wohl im Studio-Recording-Bereich nach Kompressoren umsehen müssen.

Da ich Kompressoren aus der Studiowelt kenne, hatten mir die 2-Knopf-Pedale zu wenig Optionen. Insbesondere suchte ich nach einem Pedal, auf dem Ratio, Attack und Release geregelt werden können (neben Threshold und Level). Die Möglichkeit, mit Blend noch das Originalsignal zumischen zu können und die 3 verschiedenen Kompressionstypen machen die Flexibilität komplett. Für Menschen, die "einfach mal schnell einen Kompressor" wollen, ist die Geschichte vermutlich zu komplex. Und ach ja: Das Teil klingt sehr gut: keine (hörbare) Beeinflussung des Frequenzgangs, keine Verzerrungen, kein Rauschen etc.; muss sich nicht vor einem Studiogerät verstecken.