Ein für meinen Geschmack sehr schönes Instrument, sehr gut verarbeitet und im Klang für den Preis kaum zu schlagen.
Habe eine Epiphone AJ220SCE und eine Fender CD-60SCE (und außer Konkurrenz meine Lowden L-32) zum Vergleich herangezogen. Der Grundton der Ibanez ist durch die Zedern-Decke gegenüber den Fichten-Decken der Konkurrenz schön warm und rund. Nah heran kam unter den preiswerten Alternativen eigentlich nur die Fender. Für Strumming ist sie m.E. der Ibanez ebenbürtig, aber mit ganz anderem, hellerem, etwas härterem Charakter. Beim Thema Fingerpicking macht sich die Zeder besonders bemerkbar und erzeugt einen durchsetzungsfähigen, aber dennoch warmen, in den Höhen schön "glockenspieligen" Ton, der mit Fichte kaum zu haben ist und die Fender auf dem Gebiet alt aussehen lässt. Auch wenn die Ibanez insbesondere in den Bässen nicht die Klarheit und Fülle hat wie eine Lowden (die neu aber auch ungefähr das 12-fache kostet und immerhin mit Abstand die beste Gitarre ist, die ich je in den Händen hatte), geht sie im Vergleich nicht völlig unter, was für den Preis mehr als bemerkenswert ist. Die Ibanez hat viel Volumen, das auch in höheren Lagen gut trägt, spielt sich sehr gut und hat ein tolles mattes Lack-Finish, das haptisch an geöltes Holz erinnert und am Hals die Lagenwechsel geschmeidig fluppen lässt. Mäßig sind (wie bei der Fender) lediglich die Mechaniken, die etwas Spiel haben, aber ihren Dienst tun. Ist m.E. bei dem Preis aber gut verkraftbar. Die Elektronik kann ich leider noch nicht beurteilen. Nehme aber stark an, dass sich die Piezo-Tonabnehmer im Vergleich nicht viel nehmen.
Insgesamt eine gute, im Verhältnis zum Preis hervorragende Allroundgitarre, die Spaß macht und insbesondere für Fingerpicking in der Preisklasse konkurrenzlos sein dürfte.
Jetzt muss meine Tochter sie nur noch wirklich spielen ;-) Mit ans Lagerfeuer kommt sie auf jeden Fall...