Shure Beta 91A

Für unsere Mittelalterbandkonzerte brauchte ich ein Grenzflächenmikrofon, um mein Cajon an ein Mischpult anschliessen zu können.

Das klangliche Ergebnis war mehr als überzeugend, was mich bei dem Firmennamen nicht wirklich überrascht hat. Die Tiefen, Mitten und Höhen wurden excellent wiedergegeben.

Fazit: Einfach das SHURE Beta 91A im Cajon "verstecken", verkabeln und der Spaß kann beginnen. Auf der Bühne und auch beim Homerecording leistet es fantastische Dienste.

Sehr zu empfehlen. Ausserdem sollte man hier auch auf jeden Fall den großartigen und sehr zuverlässigen Service vom Musikhaus Thomann erwähnen, der meiner Meinung nach nicht zu toppen ist.

Ich hatte das Beta 91A und das Sennheiser e 901 zum Vergleich zuhause. Letztlich ist es das Beta 91A geworden.

Das Sennheiser klingt augenscheinlich super, da sehr punchig, mit viel Kick, also modern und durchsetzungsfähig.
Aber bei genauerem Hinhören, v.a. bei Aufnahmen fällt auf, dass das Shure wesentlich mehr Tiefbass und einen wärmeren Sound liefert, ohne auf den nötigen Kick obenrum zu verzichten. Es wirkt linearer und fügt sich klanglich besser in die Umgebung meiner anderen Mikrofone ein. Das Sennheiser stach zu sehr raus.

Auch das Handling ist beim Shure besser: Im Gegensatz zum Sennheiser ist die XLR Buchse nicht versenkt, XLR Kabel mit Codierring tun sich beim Sennheiser bspw. schwer. Der Frequenzgang-Wahlschalter auf der Unterseite des Shure macht es noch flexibler.

Ich nutze das Shure Beta 91A für meine 18" x 14" Kick des Gretsch Renown Maple und war absolut überwältigt, was für ein dicker Sound aus dieser kleinen Bassdrum kommt. Das Mikro liegt auf einem Kissen direkt im Kessel etwa 15cm vom Schlagfell entfernt.
Mir gefällt besonders der EQ-Schalter auf der Rückseite, mit dem das Signal bei 400Hz abgesenkt wird. Dadurch erhalte ich gleich ohne großartiges Nachbearbeiten einen Bassdrum-Sound wie ich ihn mag - rund und definiert aber nicht matschig. Für andere Aufnahmen habe ich das Mikrofon noch nicht verwendet.
Die Verarbeitung ist absolut solide und es hat ein gutes Gewicht, sodass es in der Bassdrum nicht unschön umherwandert. Allerdings sollte man es schon auf ein Kissen legen, statt einfach auf den blanken Kessel.
Wenn man unbedingt etwas kritisieren möchte, dann den Punkt, dass man für den Betrieb Phantomspeisung benötigt.

Das Mikrofon klingt nicht nur gut in der Bass Drum sondern ist auch sehr praktisch, da kein Mikrofonständer mehr auf der Bühne steht über den die Kollegen stolpern könnten. Diesen Mikrofonständer muss man natürlich auch nicht mehr schleppen ;)
Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass die Signaltrennung besser ist, als bei Mikrofonen die ausserhalb oder im Fellloch stehen.
Bei Liveanwendungen kann jedoch auch ein Flügel sehr einfach und gut abgenommen werden. Im Kontext unserer lauten Bluesband (3 Gitarrenverstärker, Schlagzeug, Bass) hatte ich das Mikrofon unter die Saiten gelegt, die am meisten gespielt werden, in Richtung Hammer und hohe Saiten zeigend. Der Deckel des Flügels war geschlossen, der EQ-Schalter auf Flach. Damit konnte der Flügel laut genug auf die Anlage gelegt werden um Lautstärkemäßig mitzuhalten, ohne Feedback! Das war nicht der Studioklang wie von einem Keyboard gewohnt, aber Subjektiv besser und war äußerst angenehm. Im Mix konnte sich das gut durchsetzen.
Zur Zeit experimentiere ich damit das Mikrofon als Overhead an meine Decke zu kleben. Das klingt auch nicht schlecht.
Ingesamt bin ich sehr zufrieden und werde das Mikrofon sowohl in der Bass Drum als auch im Flügel weiterhin nutzen.