Beginner's Guitar ist erst einmal ein sehr schön aufgemachtes Buch. Großzügiges Layout, viele Fotos. Es werden viele berühmte Riffs und Originalstücke angeboten. Das motiviert enorm. Gearbeitet wird mit Noten und Tabs. Noten erlernt man allerdings nicht. Die Autoren sparen sich die (meist mühsame) Einführung in die Notenhöhen, die üblicherweise dazu zwingt, lange in der ersten Lage zu verweilen. In dieser Schule geht es recht schnell quer über das Griffbrett. Aber eben ohne Notenkenntnisse.
Der Aufbau ist sinnvoll und entspricht der Motivation eines Rock-Aspiranten. Einzelnotenspiel, zuerst Achtel, dann Sechzehntel. Powerchords, mit denen man schon ausnotierte ganze Stücke spielen kann. Grundlegende Akkorde werden in einem späten Kapitel behandelt. Zum Schluss gibt es einen kurzen Einblick ins Solospiel.
Das downloadbare Audiomaterial klingt gut, es gibt für die angebotenen Riffs Hörbeispiele und Playbacks. Allerdings nicht für die komplett ausnotierten Stücke. Dazu muss man sich dann doch die Originalaufnahmen besorgen oder irgendwo anders nach einem Playback suchen. Schade, sicher eine Kostenfrage.
Manche Erklärungen von Spieltechniken sind etwas läppisch bzw. ungenau. Beim Vibrato z.B. kein Wort darüber, ob man über den Nullpunkt nach rechts und links zu vibrieren hat oder nur bis zum Nullpunkt. Die meisten Gitarrenlehrer haben hierzu sehr genaue Vorstellungen.
Überhaupt dürfte die Arbeit an diesem Buch mit einem Lehrer, der die Lücken füllt gut funktionieren. Autodidakten finden andere Lehrbücher, die für ihre Situation genauer formulierte Erklärungen liefern.
Auch Schüler mit musikalischen Vorkenntnissen können mit diesem Buch viel Spaß haben. Es ist sicher auch eine gute Ergänzung zu Lehrbüchern, die zwar gut erklären aber auf bekanntes und motivierendes Material verzichten.
Fazit: Ein toll gedachtes Buch mit Mängeln