Harley Benton Blues Mundharmonika in D-Dur

Für den Preis wirklich verführerisch, vor Allem wenn man dieses z. B. mit einer Hohner Blues Harp vergleicht. Zum testen mag man sie ja nicht gleich "vollsabbeln", also erst einmal ohne Lippen ansetzen anblasen ...... da tut sich nicht viel ??? Also doch mal ordentlich ansetzen und den Blues versuchen .... boah, mir bleibt die Luft weg ..... so viel kann man ja gar nicht pusten um einen Sound zu erzeugen. Das röhrige bleibt aus, da man bei so viel Luft nicht wirklich einen bluesigen Ton erreicht. Es lese in den weiteren Bewertungen oft "für Anfänger" ...... vielleicht um mal'n Volkslied zu spielen, aber ansonsten wird da jeder Anfänger nicht über das Stadium hinaus kommen und schnell die Lust verlieren. Für mal zum probieren für einen moderaten Preis OK, aber wer da ein bißchen mehr reinlegt, sollte dann doch lieber auch ein bißchen mehr investieren.

Also ich bin sozusagen mit 'er Mundharmonika im Hals auf die Welt gekommen, sagen zumindest die Lieben Leute die mich damals hier auf unserem Erdenball freudig empfangen haben. Ne also echt jetzt, klar abgegrenzte Melodien kriegte ich hin bevor ich laufen konnte,(wahrscheinlich kam ich genau deswegen verspätet in Sturzgefahr),sie ist aber kein ständiger Begleiter mehr, vielmehr gibt Sie mir auf jeder erdenklich Bühne meinen Anker. Nur die wenigsten meiner doch recht zahlreichen Songs begleite ich nicht mit der Harp. Vor Jahren hab ich mir dann endlich trotz stets leerer Taschen Dank des unschlagbaren Thomann-Preises einen komplett Set Koffer leisten dürfen und seit dem ist kein Lied mehr vor meiner Begleitung sicher. Klar kenn ich die kleinen feinen klang und sonstigen Unterschiede zu viel zu teuren Markenprodukten, aber erstens sind wir hier wohl alle keine Rockefellers und zweitens steh ich voll hinter meiner Überschrift: wie man spielt ist bei einer Mundharmonika entscheidend, also, Spreu vom Weizen trennen etc., nicht wie die Gute heißt und ob der Kern aus Plastik oder Holz ist. Ach ja, pflegen sollte man trotz des Mini Preises dennoch niemals vergessen.

Schon klar, wie hier schon mehrfach angemerkt ist für unter 5 Mücken nicht viel zu erwarten, und genau das kriegt man dann eben auch. Sound, Ansprache, alles nix. Man braucht viel Luft für laue und unsaubere Töne. Und Overblowing ist grundsätzlich eher riskant, was die Stimmung angeht.

Jetzt ist aber auch nicht so, dass die Harp komplett unspielbar wäre. Um nachts mal besoffen die Kneipe zu rocken (oder so) langts allemal; halt ein Gerät, dass man bedenkenlos und ohne schlechtes Gewissen ständig in der Hosentasche mit sich rumtragen kann, und wenns kaputt geht ist das dann auch egal. Für die Bühne ist das aber definitiv nichts, und wer ne Einsteigerharp sucht, sollte davon aber sowas von die Finger weglassen, sonst verliert man ja direkt die Lust!

Als Schrammelharp für unterwegs finde ich die Benton aber durchaus okay, ich meine, die kostet nicht viel mehr als ein Bier, also warum nicht?!