Hinweis: Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.
Mit ZOIA hat Empress Effects ein Pedal konzipiert, dessen umfassende Möglichkeiten der Signalverarbeitung und Modulation nicht vorab festgelegt sind, sondern durch den Anwender selbst "verdrahtet“ werden. Ganz im Sinne eines Modularsystems verknüpft man Ein- und Ausgänge mit Effektblöcken, deren Parameter man dann manuell, automatisch über interne Modulatoren, MIDI oder Steuerspannungen kontrolliert. Bislang stehen mehr als 80 solcher Blöcke bereit, deren Verknüpfung zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führt. Die jeweiligen Verschaltungen lassen sich in bis zu 64 Patches speichern und über das Gerät oder MIDI abrufen.
Der Schwerpunkt von ZOIA liegt auf Klangvielfalt. Wer sich schon immer einen Nachhall mit Verzerrung gewünscht hat, Pitch-Shifter und Multimode-Filter kombinieren oder Ringmodulation mit Granulareffekt vereinen wollte, liegt hier genau richtig. Sogar als spielbarer Klangerzeuger/Synthesizer ist dieses Pedal nutzbar, genauso aber als Steuereinheit und Mischung aller genannter Formen. Dabei setzen allein Fantasie und Rechenleistung die Grenzen. Die Bedienung erfolgt über eine Kombination aus 40 mehrfarbigen Tasten, einem Display mit zugehörigem Push-Encoder sowie drei Fußschaltern. In der Tasten-Matrix mit fünf Zeilen und acht Spalten platziert, verschaltet und konfiguriert man die Ein- und Ausgänge, die etlichen Module zur Signalbearbeitung und Modulationen und versieht diese mit eigenen Farben.
ZOIA wendet sich an Musiker, die experimentelle und individuelle Klänge suchen. Das voll stereophone Pedal ist keinesfalls nur bei Gitarristen, sondern auch bei Keyboardern und im Aux-Weg des Mischpults gut aufgehoben. Je nach Routing lässt sich ZOIA sogar in ein MIDI-Instrument verwandeln, um subtraktive oder FM-Klänge zu erzeugen. Die gebotenen Algorithmen brauchen sich hinter konventionellen digitalen Pedalen nicht zu verstecken. Dank Rauschgenerator, Resonanzfilter, Bitcrusher und möglicher Granulierung des Signals gehören ungewöhnliche Sounds zu den Stärken von ZOIA. Dazu tragen auch die zahlreichen Modulatoren wie der Step-Sequencer oder die Zufallselemente ihren Teil bei.
Empress Effects aus Ontario in Kanada wurde 2005 von Steve Bragg gegründet. Der Kleinhersteller ist auf hochwertige Effektpedale spezialisiert, die je nach Anforderung analog oder auch digital konstruiert werden. Die Produktauswahl ist übersichtlich und umfasst neben Pedalen teilweise auch Lösungen im API-500- und Eurorack-Format. Zu den Klassikern des Herstellers gehört das Superdelay – das inzwischen den Modellen Echosystem und Tape Delay gewichen ist –, der inzwischen vergriffene mehrbandige Verzerrer Multidrive, aber auch das aktuelle ambitionierte ZOIA, das eine freie Verschaltbarkeit digitaler Elemente im Sinne eines Modularsystems bietet.
ZOIA ist ein Chamäleon. Ein umfassend wandelbarer und individuell ausformbarer Effekt oder Klangerzeuger für alle Arten von Audiosignalen. Die volle Speicherbarkeit ermöglicht eine sinnvolle Nutzung dieser Klangvariationen im Studio und auf der Bühne. Dank der umfassenden Effektauswahl, deren freier Verknüpfung und den üppigen Modulationen lassen sich Klänge erschaffen, die typischen Einzelpedalen und sogar Multieffekten oft vorenthalten bleiben. Deren Umsetzung erfordert ein Eintauchen in die Möglichkeiten des Geräts, das konzeptionell auf Regler für dedizierte Parameter verzichtet – es lohnt sich aber. Gleichzeitig ist das ZOIA über MIDI, eine programmierbare Buchse sowie Funktionen zur Auswertung des Eingangssignals aber flexibel in Echtzeit steuerbar.