Melodie schreiben
Melodie schreiben – Tipps

Melodie schreiben – Tipps

Wir alle haben beim Schreiben von Songs verschiedene Prozesse: zuerst der Text oder die Musik, eine kontinuierliche Entwicklung oder viele einzelne Abschnitte … Die Herangehensweise beim Melodie schreiben ist egal, manchmal ist es gut sich daran zu erinnern, warum wir angefangen haben ein Instrument zu spielen. Denn auch wenn wir uns manchmal im Equipment-Dschungel, in Improvisationen und endlosen Jams verirren, ist das Ziel eines Instruments doch, eine Melodie zu erschaffen und diese Melodie in einen Song zu verwandeln! Hier sind unsere Tricks, damit dir das gelingt!

 #StayAtHome #MusicNeverStops


Mit Improvisation eine Melodie finden!

Wenn man eine kurze Melodie oder Phrase im Kopf hat, hilft mir dieser Ratschlag regelmäßig und erlaubt es mir, sie in etwas Komplexeres zu verwandeln: Improvisation.

Mit Improvisation meine ich, dass ich sehr oft einen Loop mit der infrage kommenden Melodie aufnehme (entweder in meiner DAW oder mit einem Looper) und dann dazu spiele. Das verstärkt richtig die Kreativität und erlaubt dir, interessante Harmonien zu finden, ein paar Akkorde, die zur fraglichen Melodie passen.

Es ist ein einfacher Weg, deine Anfangsidee weiterzuentwickeln, sie komplexer zu gestalten und neue Ideen zu generieren, die schnell dazu führen können, dass dir die Struktur deines Songs klar wird.

 

Looper zum Melodie kreieren


Akkorde und Theorie helfen beim Melodie schreiben

Also ja, ich weiß, dass Theorie manchmal keinen Spaß macht und du wahrscheinlich lieber lernst, wie man mehr Songs spielt, als stundenlang über Modalitätskonzepte zu lesen oder die Quinten der Dur-Tonleiter zu wiederholen.

Jetzt hast du jedoch einen Punkt bei deiner Komposition erreicht, bei dem ein bisschen Theorie für einen phänomenalen Sprung vorwärts sorgt. Wenn du eine Sequenz aus drei Akkorden hast und du einfach nicht darauf kommst, wie du weitermachen oder auflösen sollst, dann ist einer guter Weg, um voran zu kommen, sich anzuschauen, was du hast und festzustellen, in welchem Bereich und welcher Tonart du bist.

Ich zeige das mal an einem praktischen Beispiel: Wenn du die Sequenz C-Dur, A-Moll und D-Moll (I, vi, ii) gefunden hast, kannst du ziemlich einfach feststellen, dass du dich in Bereich von C befindest und eine mögliche Auflösung G-Dur (V) ist.

Das ist nicht unbedingt der rock’n’-roll-artigste Weg beim Melodie schreiben, das zu machen, aber es ist eine tolle Hilfe, deine Ideen zu fördern und etwas weiterzuentwickeln, das zuvor drei zufällig gespielte Akkorde in einer Strophe waren.


Versteif dich nicht auf einen Rhythmus oder ein Tempo!

Melodie schreiben: Du hast deine vier Akkorde, das ergibt eine Strophe, wir machen Fortschritte! Jetzt kommen wir an einen Punkt, an dem wir darüber nachdenken müssen, was du mit deinem Song sagen willst, welche Emotionen du transportieren möchtest. Ist es ein Zornesschrei, eine Liebeserklärung, eine Reaktion auf die Welt um dich herum?

Diese Themen sind nicht nur die Quelle möglicher Wörter, sie werden auch sehr die Art beeinflussen, wie du die vier Akkorde spielst. Scheu dich nicht, es auszuprobieren. Spiel deine Akkorde in verschiedenen Tempi und verschiedenen Phrasierungen!

Jeder hat die Akkorde E, G, D und A in dieser Reihenfolge und im 4/4-Takt schon hunderte Male in hunderten Songs gehört. Aber spiel dieselben 4 Akkorde in 7/8 und schon bist du in einem anderen Universum!


Mit Melodien und Harmonien experimentieren!

Du hast dich bereits enorm weiterentwickelt und hast jetzt verschiedene Melodien und Harmonien, ein Tempo und eine Struktur. Der nächste große Block, der regelmäßig auftaucht, kommt von der Organisation dieser Ideen.

Diese erste Idee beim Melodie schreiben, die du hattest, diese drei Noten, nichts hindert sie daran, eine Bridge und kein Refrain zu sein! Wenn du es geschafft hast, die Struktur deines neuen Songs zu organisieren, bestehe nicht immer darauf, dass diese oder jene Melodie als … funktionieren muss. Denn wenn es nicht ganz selbstverständlich entsteht, ist es sehr oft so, dass du mit dem endgültigen Resultat nicht wirklich zufrieden sein wirst, wenn du eine Entwicklung erzwingst, nur weil es deine erste Idee war, einen Refrain daraus zu machen!

Sortiere deine verschiedenen Teile durch und experimentiere! Nimm einen als Strophe, den nächsten als Zwischenteil und anders herum. Vielleicht führt das zu nichts und du gehst wieder zurück zur originalen Reihenfolge, indem du einfach einen Akkord austauschst. Auf jeden Fall aber zwingt dich das, jede Melodie und ihre Wertigkeit im Songkontext zu hinterfragen und so siehst du sie nicht mehr als einfache Melodie.


Wähle das richtige Instrument und die richtige Tonart!

Okay, du bist fast angekommen! Der Song ist da. Jetzt wird es Zeit, die ganze Arbeit zu konkretisieren und die Musik zu arrangieren!

Das bedeutet zu bestimmen, welche Melodie gesungen wird und welche Melodie von welchem Instrument gespielt wird. Das ist nicht immer leicht und wieder einmal musst du offen für Änderungen in letzter Minute sein! Ob in einer Gruppe, einem Orchester oder vielleicht sogar mit virtuellen Instrumenten deiner DAW: Es ist gut möglich, dass diese Harmonie, die gut auf der Gitarre klang, absolut fantastisch wird, wenn sie auf der Geige gespielt wird.

Und das bedeutet auch, dass du vielleicht in letzter Minute die Tonart ändern musst, wenn ein bestimmter Songteil auf einmal total abgeht, weil er zum Beispiel mit einem Blasinstrument gespielt wird!

Wenn der Rhythmus zu tief oder zu hoch ist, um mit dem Saxophon zu funktionieren, das den Song tausend Mal besser machen würde, oder vielleicht einfach die Lage deiner Stimme, dann passe das Akkordschema ein oder zwei Töne tiefer an. Das Ergebnis bleibt komplex und stimmig.

Und bang! Es ist ein Song! Eine Melodie schreiben ist doch gar nicht so schwer.


Fazit

Bevor wir diesen Artikel beenden, beachte bitte beim Melodie schreiben, dass die oben genannten Punkte nur Empfehlungen sind und kein magisches Rezept ergeben, mit dem man ein Album pro Woche veröffentlicht! Wenn nur … Aber wenn du Probleme mit deinen Kompositionen hast und dazu neigst, an der Stelle „Ich habe so viele Riffs“, „Okay, aber kannst du mir einen Song vorspielen“, „Äh … also … Ja, aber …“ stecken zu bleiben, dann hoffe ich, dass dich diese Tipps ein bisschen weiterbringen! ?

Hast du noch Anmerkungen oder Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar! 

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Dominic hat als E-Gitarrist einer Alternative-Rockband etliche Clubs im deutschsprachigen Raum unsicher gemacht (die wenigsten davon mussten anschließend zu machen). Mit seiner Unplugged-Band steht er auch heute noch regelmäßig auf der Bühne.

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