
Es muss ja nicht immer die Gitarre sein, oder? Die Welt der Musikinstrumente ist derart vielfältig, dass wir zuweilen vergessen, welcher Reiz im Außergewöhnlichen, teils Exotischen, zumindest aber Ungewohnten steckt. Durch ungewöhnliche Instrumente abseits des instrumentalen Mainstreams lassen sich beeindruckende Kontraste, Effekte und Stimmungen erzielen. Diverse Künstler machen das seit Jahrzehnten, sogar seit Jahrhunderten vor. Und dabei sind legendäre Songs entstanden.
1. Korn – „Shoots and Ladders“ – Bagpipes / Dudelsack
Ob die Bagpipes (bzw. der Dudelsack) noch als ungewöhnliche Instrumente benannt werden dürfen, ist vermutlich eher eine Frage des Genres. Immerhin gibt es etliche Bands, bei denen der Dudelsack zum selbstverständlichen Soundbestandteil gehört. Und zwar keinesfalls nur auf Mittelaltermärkten. Zu den Bands der härteren Gangart, bei denen der Dudelsack immer wieder prominent vertreten ist, gehört Korn. So beispielsweise bei „Shoots and Ladders“ und zahlreichen weiteren. Zugegeben, zuweilen klingt das ganz schön schräg. Aber Highland-Dissonanzen gehören zum Metal-Programm.
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2. Gorillaz – „Clint Eastwood“ – Melodica
Die Melodica wird in unterschiedlichsten Genres immer wieder eingesetzt, um den Songs damit eine zusätzliche Klangfarbe beizusteuern. So auch von der virtuellen Band Gorillaz mit den Comicfiguren 2D, Murdoc Niccals, Noodle und Russel Hobbs, hinter der kein Geringerer als Damon Albarn von Blur steckt. Bereits auf ihrem ersten Album im Jahr 2001 setzten sie die Melodica ein, etwa bei dem Titel „Clint Eastwood“, der sogar für einen Werbespot eines nicht unbekannten Fahrzeugherstellers wurde. Ohne Schleichwerbung machen zu wollen: Der Name der Fahrzeugmarke fängt mit O an und hört mit L auf.
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3. Depeche Mode – „Everything Counts“ – Xylophon & Melodica
In „Everything Counts“ setzen Depeche Mode – wie von den Synthie-Pop-Legenden gewohnt – diverse unterschiedliche Samples ein. Aber auch herkömmliche und dadurch ungewöhnliche Instrumente garnieren den Gesamtsound. So etwa die Melodica und auch das Xylophon. Thematisch befasst sich der Song mit der Gier und Korruption im Großbritannien der damaligen Jahre, zumindest der, wie sie von Depeche Mode wahrgenommen wurden. Nicht nur das Xylophon oder die Melodica im Solo sorgten für einen markanten Kontrast.
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4. Sufjan Stevens – „Mystery of Love“ – Guitalin
Im Rahmen der Oscarverleihung 2018 wurde „Mystery of Love“ von Sufjan Stevens als bester Song nominiert. Geschrieben und eingespielt hat er den Song als Titelmelodie für den Film „Call Me By Your Name“ von Guadagnino. Dabei setzt er auf eine außergewöhnliche Instrumentierung. Er spielt ein Hybrid-Instrument, bei dem es sich um eine Mischung aus Gitarre und Mandoline handelt. Das custom-made speziell für ihn angefertigte Instrument nennt sich „Guitalin“.
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5. Tanita Tikaram – „Twist in My Sobriety“ – Oboe
Eigentlich kennen wir die Oboe nahezu ausschließlich aus der klassischen Musik. Sie hat diesen unglaublich charmanten und zugleich klaren und durchdringenden Klang. Das ist übrigens der Grund dafür, dass die Oboe bei Einstimmen im Orchester den Ton angibt. Aber auch in der Popmusik hat sie längst ihre Fußspuren hinterlassen. In „Twist In My Sobriety“ von Tanita Tikaram spielt Malcom Messiter die Oboe und liefert damit besonders einprägsame solistische Passagen.
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6. Midnight Oil – „Beds are Burning“ – Didgeridoo
Die Zeiten, da wir das Didgeridoo vornehmlich mit den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, in Verbindung brachten, sind lange vorüber. Immer wieder experimentieren Musiker mit dem tieftönenden Blasinstrument. So auch Midnight Oil, als eine der erfolgreichsten australischen Rockbands. Zu den größten Welthits der Band gehörte „Beds Are Burning“. Auf ihren Touren setzten sie immer wieder das Didgeridoo ein. Sänger Peter Grant und Co. wurden damit gewissermaßen zum Botschafter der australischen Musik und zu Unterstützern der Aborigines.
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7. Coldplay – „Viva La Vida“ – orchestrale Glocken
Dass ungewöhnliche Instrumente den Songs nicht nur eine außergewöhnliche Klangfarbe geben können, sondern auch optimal das Storytelling unterstützen, ist beispielsweise bei „Viva La Vida“ von Coldplay zu hören. Bereits wenige Minuten nach der Veröffentlichung wurde der Song zum Chart-Hit und belegte wochenlang die Spitzenplätze der Download-Portale. Im Text wurden Inhalte aus der Bibel verarbeitet, klanglich untermauert wurde die Thematik durch orchestrale Glocken, Glockenspiele und Chorgesänge. Der Innovator unter den Musikproduzenten Brian Eno hatte mal wieder Hand angelegt. „Viva La Vida“ heimste sämtliche Preise ein, die man sich nur denken kann.
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8. Jimi Hendrix – „Crosstown Traffic“ – Kazoo
Das Kazoo mit seinem typisch quäkenden Sound gehört bei manchen in die Spielzeugabteilung, bei anderen zum unverzichtbaren Equipment von Straßenmusikern, aber aus der Abteilung ungewöhnliche Instrumente auch auf die Rockbühne. Vorgemacht hat das Gitarrenzauberer Jimi Hendrix, der irgendwie immer einen Weg gefunden hat, die Sounds aus seinem Kopf zum realen Leben zu erwecken. Bei „Crosstown Traffic“ hörten die Fans einen Kazoo-ähnlichen Sound, wodurch er seine Gitarrenparts einfach gedoppelt hat. Tatsächlich hat er dafür eine Art Ofen mit davor gespanntem Zellophan genutzt, also sein eigenes Mega-Kazoo mal eben selbst hergestellt. Live war’s mal ein Kazoo, mal eine Voice-Box oder sonst was. Der Meister war da nicht so festgelegt.
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9. Mozart – „Quintett für Glasharmonika“
Lasst uns die Klassiker nicht vergessen, immerhin gibt es in den Kompositionen zahlreiche ungewöhnliche Instrumente, mit denen beispielsweise die Klänge der Natur interpretiert wurden und werden, die Stimmungen der Wälder und Wiesen oder der Wandel der Jahreszeiten. Kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart hat sogar ein Adagio und ein Rondo für die Glasharmonika geschrieben. Komponiert hat er die Werke 1791 für die blinde Glasharmonika-Virtuosin Marianna Kirchgeßner. Es war sein letztes Kammermusikwerk.
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10. Beatles – „Norwegian Wood“ – Sitar
Eines der ersten Lieder in der Popmusik, in denen die Sitar zum Einsatz kam, war „Norwegian Wood“ von den Beatles. Es war die Zeit, in der die „Pilzköpfe“ mit außergewöhnlichen Instrumenten experimentierten und sich auch sonst vielfach auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machten. George Harrison hatte sich erst kurz vor den Aufnahmen eine Sitar zugelegt. Eine Begegnung mit dem indischen Musiker Ravi Shankar hatte sein Leben verändert. Der Sitar-Virtuose unterrichtete Harrison und wird auch als der „stille Beatle“ bezeichnet. Das werden allerdings viele.
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Welche Songbeispiele habt ihr auf Lager?
Welche Songs sind euch gerade durch ungewöhnliche Instrumente im Gedächtnis klebengeblieben? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
7 Kommentare
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Bonjek sagt:
The Hooters – Johnny B! Neben Mandoline und Mandola auch Melodika und Blockflöte.
Bernd Wörner sagt:
ACDC / it’s a lang war to the top – Dudelsack. Peter Steinlechner / Steiermark- Alphorn.
Jethro D. Gründer sagt:
Paint it Black natürlich. Ich glaube Brian Jones war schneller als die Beatles.
Frank Holzapfel sagt:
Das Album „Per Sounds“ der Beach Boys ist absolut voll davon: Klavier als Harfe bzw mit Büroklammern verzerrt, Kesselpauken, Fahrradklingeln und-Hupen. Hundegebell, als absolute Besonderheit das Theremin und bestimmt noch viel mehr was ich noch nicht herausgehört habe….
Brownie sagt:
Billy Joel – Downeaster Alexa: Akkordeon
Hubert von Goisern: na, sowieso. Und Alphörner ohne Ende. Und das Jodelinstrument.
Bruce Hornsby – Rainbow’s Cadillac (et al.): Akkordeon
Norah Jones – Sunrise: Schlitztrommel, Banjolin
Led Zeppelin – Stairway To Heaven: Blockflöte
Renft/Karussell – Wer die Rose ehrt: Blockflöte
Yes – I’ve Seen All Good People: Portugiesische Gitarre, Blockflöte
Woschl sagt:
Troggs – Wild thing (Okarina)
Flo sagt:
auf „strange strings“ von sun ra spielt er angeblich eine quietschende tür