Top 5 Akustik-Amps 2020

Los geht’s mit einem Amp, der wie kaum ein anderer den Drang nach Unabhängigkeit verkörpert: der akkubetriebene Elite Acoustics A4-8 MK II. MK II deutet ja schon darauf hin, dass es sich um eine verbesserte Version handelt. Tatsächlich ist er gegenüber der Urversion gewachsen, und das nicht nur bildlich: Das Gehäuse ist deutlich größer, und er ist mit einer Leistung von 80 Watt doppelt so stark. Dass er dabei überhaupt per Akku läuft, grenzt an ein Wunder. Mit vier bis sechs Stunden ist die Laufzeit bei voller Leistung angegeben – das ist auf jeden Fall länger, als die Ordnungsbehörde für die Fußgängerzone zulässt. Der gute Sound ist natürlich geblieben, und auch geblieben ist, dass man Zuspieler drahtlos über Bluetooth ankoppeln kann.

Schertler gehört zur Garde der allerersten Akustikspezialisten; zuerst mit seinen Tonabnehmern, später auch mit seinen Verstärkern. Und wie es sich für ein Schweizer Unternehmen gehört, ist alles State of the Art und wird zudem ständig weiterentwickelt. Auch der Schertler David X Wood ist kein gänzlich Unbekannter; auch er besitzt einen erfolgreichen Vorgänger – der sogar noch immer erhältlich ist. In diesem Sinne also eher ein Upgrade als ein Update. Die Zauberworte ist üblicherweise „mehr Leistung“ und „weiterer Frequenzgang“. Mit beidem kann der Schertler X aufwarten – 120 Watt sowie 45 Hz bis 20 kHz –, und zudem mit einer echt schicken Hi-Tech-Optik, die eine erfreuliche Alternative zu dem Retro-Finish der meisten anderen Amps bietet.

Apropos Retro-Finish: Die Geräte von Recording King kommen zwar aus Asien, Name, Image und Design jedoch stammen aus den 1930er-Jahren, als der amerikanische Hersteller Recording King seine Hochzeiten hatte. Klar, damals gab es noch keine Akustikamps, und daher ist der Songwriter 60 eine Neuentwicklung, die aber in einem charmanten Retrogewand steckt. Mit zwei Kanälen, einer davon mit Mikroeingang und Phantompower, ist er angesichts des günstigen Preises mehr als ausreichend bestückt. Seine nur auf den ersten Blick „bescheidene“ Leistung von 60 Watt gibt der Songwriter allerdings an zwei 6,5“-Speaker ab, was ihm auf jeden Fall einen fetten Sound verleiht, der dann so gar nicht mehr „retro“ ist.

Blackstar war ja eigentlich ein britischer Spezialist für Vollröhrentops für E-Gitarren, bevor sich das Portfolio etwas in die Breite zog. Das Blackstar FLY Acoustic Pack ist allerdings schon sehr ungewöhnlich. Weniger wegen der Tatsache, dass man ihn auch mit Batterie betreiben kann – was über zwei Tage ununterbrochenen Betrieb bedeuten soll –, sondern eher wegen der geringen Größe und der Möglichkeit, dieses Stereosetup auch als Computerspeaker zu benutzen. Es handelt sich dennoch nicht um ein Spielzeug, denn trotz der geringen Leistung von zwei mal drei Watt kann der FLY 3 die Gitarre ordentlich laut machen und ihr vor allem durch das eingebaute Echo eine tolle Räumlichkeit verleihen. Der Haben-Will-Faktor ist jedenfalls enorm!

Hat eigentlich irgendwer Boss als Hersteller von Akustikamps auf dem Plan? Nein? Grober Fehler! Zum einen sind die Japaner nicht erst seit gestern mit einem Akustikamp auf dem Markt, zum andern können sie aus dem Vollen schöpfen, wenn es darum geht, Instrumente effektiv schön klingen zu lassen. Und so ist der Acoustic Singer Live LT weniger ein schnöder Akustikamp als vielmehr eine unglaublich flexible, zweikanalige Soundzentrale für Stimme und Gitarre, vollgepackt mit Werkzeugen aller Art, zugeschnitten auf den jeweiligen Zweck. Abgerundet wird das Paket durch einen Looper – auch eine Boss-Spezialität. Die 60 Watt, die das Gerät leistet, sind locker ausreichend für so manchen Kneipengig.