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Der Weg in den Shredderhimmel ist ein harter und steiniger – glaubt man den Geschichten über Malmsteen, Vai oder Guthrie Govan, die unzählige Stunden in ihrem Übekämmerchen verbringen mussten, bis sie ihr Instrument so meisterhaft beherrschten, wie wir es von ihnen kennen. Und tatsächlich kommt man wie beim Erlernen jeder anderen Spieltechnik auch beim Shredding nicht darum herum, eine gewisse Übedisziplin an den Tag zu legen, denn bekanntlich gibt es kaum Abkürzungen, aber jede Menge Umwege!
Deshalb möchte ich euch ein paar Tipps rund ums Shredding an die Hand geben, wie ihr euer Ziel etwas leichter erreichen und zumindest die größten Hürden erkennen und beseitigen könnt, die sich euch auf eurer Reise unter Umständen in den Weg stellen.
1. Einstellung der Gitarre fürs Shredding
Zuallererst müsst ihr dafür sorgen, dass euer Arbeitsgerät fürs Shredding optimal auf den Einsatz vorbereitet ist. Das ist häufig mit einigen Feinjustierungen an der Gitarre getan, die ihr in der Regel selbst vornehmen könnt. Wer tatsächlich zwei linke Hände hat oder beim Einstellen auf unerwartete Hindernisse stößt, der sollte kein Risiko eingehen und unseren Service in Anspruch nehmen.
Einfach vorbeikommen oder die Gitarre einschicken und unsere Fachleute kümmern sich um euer Instrument. Für die perfekte Saitenlage und Einstellung steht übrigens auch unser PLEK-Service bereit. Dort sorgt die computergesteuerte PLEK-Maschine für die perfekte Abrichtung der Bünde und des Sattels und stellt die Saitenlage auf eure individuelle Wunschhöhe ein.
Beginnen wir mit dem Gitarrenhals, der je nach verwendeter Saitenstärke, aber auch nach längerem Einsatz (ich spreche dabei von Jahren), von Zeit zu Zeit neu justiert werden muss. Korrekterweise darf er weder kerzengerade noch nach oben gewölbt sein (konvex), sondern eine minimale Wölbung Richtung Halsrückseite (konkav) aufweisen.
Die Saitenlage wird in der Regel durch den Abstand zwischen Bund-Oberkante und Saitenunterkante am 12. Bund bestimmt. Wie schon in unserem Blogartikel zur Gitarrenpflege erwähnt, haben sich dabei als Werte für die hohe E-Saite ca. 1,8 mm und für die tiefe E-Saite ca. 2 mm bewährt. Ausgehend davon könnt ihr ausprobieren, ob eure Gitarre niedrigere Saitenlagen verträgt, was für eure Shredding-Technik durchaus von Vorteil wäre.
Aber dem sind Grenzen gesetzt, denn irgendwann können die Saiten nicht mehr frei schwingen, schlagen auf den Bundstäbchen auf und es schnarrt und rasselt bei jedem Ton. Solange das nur akustisch hörbar ist und man es am Amp nicht wahrnimmt, mag es tolerierbar sein, aber wenn die Saiten am Schwingen gehindert werden, fehlt auch die Dynamik. Hier sollte jeder individuell für sich entscheiden, wie tief er es haben möchte – mein Tipp für guten Shredding-Sound: Bendet eure Saiten in diversen Lagen, um zu sehen, ob der Ton abstirbt. Tut er das gerade so nicht mehr, habt ihr die tiefstmögliche Position erreicht.
Generell ist übrigens zu beobachten, dass Shreddder eine Vorliebe für flache C-Halsformen mit großem Radius haben und man V-Halsformen, die etwas dicker sind, eher seltener antrifft.
Weiter geht’s, eure Axt shredding-fit zu machen: Auch das Tremolo solltet ihr einer genaueren Prüfung unterziehen. Bei Vintage-Tremolos sollten alle Reiter mit ihren Schrauben fest auf der Grundplatte aufsitzen, um die Schwingungen optimal zu übertragen. Wie ihr die Federn einstellt, liegt dabei in eurem Ermessen. Benutzt ihr das Tremolo nur nach unten, kann die Einheit gerne hinten aufliegen, wollt ihr jedoch nach oben tremolieren, solltet ihr die Federn etwas lockern, denn das Vintage-Tremolo darf gerne ein wenig nach vorne kippen. Anders sieht das beim Floyd Rose Tremolo aus! Dieses sollte möglichst parallel zum Korpus liegen, um optimale Arbeit verrichten zu können. Achtet hier insbesondere beim Wechsel auf andere Saitenstärken darauf, wie es sich verhält und ob nachjustiert werden muss.
Kommen wir nun zur Saitenstärke. Die spielt für Shredder ebenfalls eine Rolle. Hier gilt es wieder, Sound gegen Spielkomfort abzuwägen: Dünne Saiten lassen sich leichter ziehen und bespielen, wohingegen dicke Saiten mehr Volumen besitzen. Die meisten Shredder verwenden 009er oder sogar 008er-Sätze (wie z. B. Malmsteen oder Holdsworth), andere hingegen 010er oder sogar 011er und erhalten damit ebenfalls hervorragende Ergebnisse.
Ein guter Kompromiss sind „Heavy Bottom – Light Top“-Saiten, bei denen es sich um Hybridsätze aus zwei Stärken handelt: Die tiefen Saiten stammen aus einem dickeren Saitensatz (beispielsweise einem 010er), wohingegen die Diskantsaiten einem dünneren Satz entliehen sind (z. B. 009er). Powerchords können damit fetter klingen, wohingegen Bendings auf den Diskantsaiten sehr leicht von der Hand gehen.
- Elixir Nanoweb Light
- Harley Benton Valuestrings 010
- Daddario EXL110
- Ernie Ball 2221
- DR Strings Tite Fit MT-10
- Fender 150R
Auch die Dicke und Form eurer Plektren solltet ihr Shreddingwillige mit Bedacht wählen. Hohe Präzision erhält man durch Stärken im 1 -mm-Bereich, also nicht zu dünn, und mit Picks, die eher spitz zulaufen. Nicht ohne Grund sind solche wie das „Jazz III“ von Dunlop, das „Black Ice“ von Planet Waves oder Hawk Picks bei Shreddern sehr beliebt.
Viele Shredder scheinen bei der Wahl ihrer Pickups eine Vorliebe für Humbucker zu besitzen. Das hat zum einen den Grund, dass sie einen höheren Output bei gleichzeitiger Brummfreiheit liefern, zum anderen aber auch, dass die scharfen Transienten, die durch schnellen, harten Pickinganschlag entstehen, weniger prominent übertragen werden, als das bei Singlecoils der Fall ist, vor allem beim Stegpickup. Denkt man jedoch an Gitarristen wie Yngwie Malmsteen, dann gibt es auch bei den Pickups prominente Ausnahmen von der Regel. Deshalb gilt auch hier: Ausprobieren!
2. Hand- und Fingerökonomie sowie korrektes Shredding-Üben
Aber das Gitarrensetup ist nicht einmal die halbe Miete, wenn es darum geht, in den Shredderolymp aufzusteigen: Harte Arbeit ist angesagt. Zu Beginn solltet ihr eure Finger-/Hand-Haltung genauer unter die Lupe nehmen.
Für die Greifhand gilt:
Daumen in die Mitte des Halses setzen und bei allen Übungen versuchen, die Finger möglichst nahe am Griffbrett zu lassen, denn je kürzer die Wege sind, die sie zurücklegen müssen, desto ökonomischer und schneller können sie sich bewegen.
Für die Pickinghand des Shredders gilt:
Versucht das Plektrum relativ gerade oder maximal im 45-Grad-Winkel zu den Saiten zu halten und die Pickspitze nicht zu tief zwischen die Saiten zu stecken. Achtet auch hier auf kleine Bewegungen!
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Prinzipiell lassen sich Shred-Übungen in sinnvolle Einzelbereiche aufteilen. Zum einen solltet ihr konkrete Alternate-Picking-Übungen auswählen, bei denen es primär um die Synchronisation von links und rechts geht. Das können Skalensequenzen und chromatische oder pentatonische Übungen sein, die ihr ganz behutsam zum Metronom spielen und dabei stets Präzision über Geschwindigkeit stellen solltet.
Wenn ihr diese beiden Haupttechniken gemeistert habt, könnt ihr euch spezielleren Techniken wie dem Sweeping von Arpeggios, Tapping und String-Skipping widmen und ganz zum Schluss euren ganz individuellen Mix und Stil herausfiltern. Denn allen wirklich guten Shreddern ist gemein, dass sie ihren ganz eigenen Sound gefunden haben.
Viel Erfolg auf dem Weg!
Blogartikel Shredding-History: E-Gitarre
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