Stellungnahme zu unserem Stay@Home E-Learning-Angebot für Gitarre & Piano

Stellungnahme zu unserem Stay@Home E-Learning-Angebot für Gitarre & Piano

Liebe Musiklehrerinnen und Musiklehrer,

vielen Dank für euer Feedback zu unserer 6-Monate Online-Lern-Aktion. Um unsere Aktion zu erklären, wollen wir etwas ausholen:  

Wir können absolut nachvollziehen, dass bei Musiklehrern, Profimusikern und Freiberuflern aus unserer Branche in der aktuellen Situation die Nerven blank liegen. Niemand weiß, wie sich alles in den nächsten Wochen entwickelt. Ein großes Fragezeichen bleibt.

Während der gegenwärtigen Coronakrise hat sich eine neue Situation ergeben: Die Leute sitzen zuhause, haben viel Zeit und viele beginnen plötzlich, ihre Leidenschaft für „klassische“ Dinge wie das Musizieren zu entdecken oder wiederzuentdecken. Das Thema Musizieren ist seit langem nicht mehr so „Zeitgeist“ geworden wie momentan, insbesondere bei der jüngeren Generation.


Musik: unsere gemeinsame Chance

Dies ist eine historische Chance für uns alle, Leute ans Musizieren heranzuführen und diese Chance wollen wir natürlich nutzen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Leute zu motivieren, ein Musikinstrument zu erlernen, anstatt sich den dritten Streamingdienst zu holen und sich berieseln zu lassen.

Wir alle wissen, dass auch in “normalen” Zeiten viele Leute versuchen, ein Musikinstrument mit Hilfe von Freunden, kostenlosen Inhalten auf YouTube oder mit Apps zu erlernen. Die meisten dieser Leute geben leider nach ein paar Wochen entnervt auf, weil ihnen Geduld und Disziplin fehlen und ihnen auch der Lernfortschritt nicht klar wird. Bei vielen Personen bleiben diese Frustmomente im Gedächtnis. Die Folge ist: Sie probieren es später auch nicht mehr, ein Instrument zu erlernen … ihr Leben lang.

Um etwas dagegen zu unternehmen, legen wir schon seit einigen Jahren – wie fast alle namhaften Hersteller auch – E-Learning-Angebote bei Einsteigerinstrumenten bei und unterstützen Plattformen wie Skoove, Tonestro, Fretello und eben auch Music2me. 

Wir empfehlen allerdings auch jedem, der kann, einen richtigen Musikunterricht zu besuchen. Abhängig davon, wie ernst es diese Menschen mit dem Musizieren nehmen und wie gut die Lehrangebote in ihrer Gegend sind, nehmen sich etliche Nutzer dann tatsächlich auch einen echten Lehrer. Und das ist gut so! Es ist also nicht so, dass die Schüler hier beratungsresistent sind, aber bei vielen ist es eine Zeitfrage, bei manchen eine Geldfrage und bei anderen einfach Bequemlichkeit.

Schon seit vielen Jahren ist das Angebot an Lernvideos und Online-Tutorials vielfältig – allein auf Youtube gibt es unzählige Video-Stunden an Instrumentalunterricht. Andere Plattformen wie Fender Play und Skoove, die derzeit Instrumentalunterricht verschenken – sowie Babbel, wo man momentan sechs Monate Sprachunterricht umsonst bekommt – haben dafür keine Kritik geerntet, sondern Anerkennung und Dankbarkeit für ihren Einsatz erhalten. 


Ziel unserer Aktion: mehr Musik

Natürlich haben wir kein Interesse, uns bei den Musiklehrern unbeliebt zu machen und natürlich haben wir auch nicht vor, ihnen Konkurrenz zu machen. Ganz ehrlich: Warum sollten wir das tun? Welches Interesse sollten wir haben, euch zu verärgern und welches Interesse sollten wir haben, euch Umsätze weg zu nehmen? Am Ende des Tages wollen wir alle dasselbe: dass sich mehr Leute mit dem Thema Musizieren beschäftigen und das Lernen eines Instruments so ernst nehmen um damit damit Spaß haben – und das möglichst ein Leben lang!

Unser Ziel war es, Anfängern den Einstieg zu erleichtern, nicht ein Konkurrenzangebot zu unserer treuen Kundschaft zu schaffen. Und die Anmeldungen von Music2me zeigen: ⅔ der Abonnenten sind Neueinsteiger.

Music2me ist der erste Schritt, der zweite folgt mit einem richtigen Lehrer, um tiefer in das Instrument einzusteigen. An dieser Stelle wollen wir auch betonen, dass sich das Abo NICHT automatisch verlängert, es sich um einen fairen Deal handelt. Wir alle haben die Hoffnung, dass der Schüler im Anschluss einen Lehrer sucht um die nächsten Schritte am Instrument zu erlernen. 


Wir nehmen euer Feedback ernst!

Wir waren etwas erstaunt, dass so eine Empörungswelle über uns hinwegrollt. Klar hat das uns zum Nachdenken gebracht, auch über die Kritikpunkte, die uns erreicht haben. Viele beschwerten sich beispielsweise über den ungünstigen Zeitpunkt der Aktion, den wir oben als eben “günstigen” Augenblick, sogar “Chance” beschrieben haben. Andere wiederum hatten hiermit kein Problem, sondern störten sich an der Formulierung („Lernvideo“ statt „Online-Unterricht“). Eine weitere Gruppe störte sich am Preis. Das Feedback haben wir uns zu Herzen genommen und haben uns intensiv damit auseinandergesetzt. Wir tauschten uns mit vielen unserer Kunden aus, reagierten auf Mails und Kommentare und griffen zum Telefon. Vielen Dank für euer offenes und ehrliches Feedback. Wir haben stets versucht, die Stellschrauben der Aktion zu verbessern und entsprechend dem Feedback anzupassen.

Aufgrund dessen haben wir uns letztendlich dazu entschieden, die Aktion zu beenden. Falls wir jemanden zu nahe getreten sind mit unserer Aktion, dann tut uns das sehr leid und wir möchten uns dafür entschuldigen. Das war zu keiner Zeit unsere Absicht.

Wir wissen, dass wir uns alle in einer absoluten Ausnahmesituation befinden. Nun heißt es: zusammenhalten. Wir überlegen uns übrigens unabhängig zu dieser Aktion schon seit längerem, wie wir speziell Musiklehrern, Profimusikern und Freiberuflern in der Situation und danach helfen können. Hier sind wir allerdings noch nicht soweit, etwas zu verkünden und deshalb bitte ich Sie noch um ein bisschen Geduld und Vertrauen. 🙂 

Euer Thomann-Team

Author’s gravatar
Dominic hat als E-Gitarrist einer Alternative-Rockband etliche Clubs im deutschsprachigen Raum unsicher gemacht (die wenigsten davon mussten anschließend zu machen). Mit seiner Unplugged-Band steht er auch heute noch regelmäßig auf der Bühne.

38 Kommentare

    Schade, dass dieses Statement offenbar notwendig war, aber trotzdem danke für den Einblick – ich als „einfacher Musiker“ fand die Aktion ehrlich gesagt klasse, also auch danke dafür 🙂

    Grüße an das T-Team + bleibt g’sund

    Auch wenn alles andere den Bach runtergeht… auf die Empörungskultur im Internet ist immer Verlass.

    Tut mir leid für Euch und für die Musiker.

    Ich habe einige der Kommentare von Musiklehrern bei Euch auf Facebook gelesen und muss sagen, dass sie sich und ihrer Zunft keinen großen Gefallen damit getan haben 😉

    Ich denke, es ist einfach sehr schwierig, wenn man morgens plötzlich arbeitslos dasteht und dann mit Engelszungen seine Schüler zu einer Unterrichtsform überreden muss, die den normalen Unterricht nur sehr bedingt ersetzt, damit man die nächsten beiden Monate noch gerade so die Miete zahlen kann. Wenn man dann als Antwort bekommt „Also, anderswo kostet das aber nur einen Euro! Da zahle ich doch nicht den vollen Preis!“ ist das eine Katastrophe und keine Empörungskultur. (Bisher waren Onlineangebote eine Ergänzung. Jetzt im Moment nicht mehr.)

    Ich verstehe den gut gemeinten Ansatz. Lediglich der Zeitpunkt, an dem wir um unseren Job so hart kämpfen müssen wie noch nie und wo genau das vielen nicht gelingt, war absolut ungeeignet. Viele von uns nehmen übrigens auch noch neue Schüler online auf. Vielleicht wäre da eine Zusammenarbeit sinnvoller 🙂

    Für viele Familen und Neueinsteiger war dies eine Willkommene Aktion.. gerade mit Kids suchst Du nach sinnvollen Beschäftigungen.. aber da wird nur an sich selbst gedacht und eine eigentlich gut gemeinte Aktion dazu instrumentalisiert, Thomann mal wieder richtig eins auszuwischen. Nicht Thomann – ihr Stimmung machenden Musikschulen und Musiklehrer solltet euch schämen! Paar Monate später wären viele Nutzer dieses Angebots vielleicht Schüler in einer Musikschule gewesen.

    Viele haben wahrscheinlich nicht mal verstanden, dass es sich hier um einen Video-Unterricht handelt.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendwer an dieser Aktion direkt irgendwas verdient hat, im Gegenteil.

    Kostenlose Angebote gibts aktuell genügend, viele schon seit über einer Woche, allen vorweg einer der größten Gitarren-Hersteller der Welt.

    https://try.fender.com/play/playthrough/

    Schade drum!

    Natürlich ist es hart so einen Shit Storm zu kassieren aber ich kann die Leute verstehen.
    (Wie immer gilt der Ton macht die Musik).
    Wir sind gespannt auf eure nächste Aktion zur Unterstützung der og betroffenen.

    Warum habt ihr die Aktion nicht einfach mit einer Liste von Musikschulen ergänzt, bei denen man zur Zeit persönlichen Onlineunterricht erhält? Stattdessen wird das beworben als wäre es Unterricht. Das ist für mich der springende Punkt. Ich verlor mittlerweile 3 Schüler an Euch, aufgrund schlechter Internetverbindung der Schüler und damit unmöglichem live-Unterricht. Man kann ja nicht verlangen, dass jeder Lehrer plötzlich zu 100% perfekte Videos produzieren kann.

    Niemand will euch ans Bein pinkeln – ihr wart bisher immer ein sehr guter Partner für uns Musiker. Diese Werbeaktion war jedoch ungünstig.

    Ich empfehle Euch, die Kommentarfunktion einfach zu schließen. Sonst bricht hier genau die gleiche Sache los wie auf Facebook. Ich will mich nicht wieder 100 mal rechtfertigen.

    Vielen Dank für eure Stellungnahme! Ich fand die Idee gut und schlüssig und wann bitte ist dafür der richtige Zeitpunkt? Zum Beispiel jetzt ist auch nicht schlechter, eher besser, weil eben tatsächlich viele Menschen sehr viel freie Zeit haben und diese sinnvoll nutzen wollen und auf neue Ideen kommen. Wer im Internet unterwegs ist, weiß um die seit Jahren aus allen Kanälen quellenden abertausenden kostenfreien und kostengünstigen Angebote für Musikunterricht. Wer sich seit Jahren mit seinem Instrument beschäftigt weiß auch um den limitierenden Nutzen der Online-Angebote. Als Appetitanreger prima – hier ein Lick, da ein Stück – zum satt werden taugt es einfach nicht, denn musizieren lernen ist Begegnung. also so richtig mit Lehrer*in und Schüler*in und Interaktion und Dialog und lachen und gemeinsam spielen. Mein letztwöchiger Online-Unterricht mit meinem sauguten Lehrer war meiner wissenschaftlichen Neugier geschuldet und diesbezüglich „interessant“. Umso mehr freue ich mich wieder auf das echte Leben da draußen. Es gilt: Online=Online und Echt=Echt. Klar liegen jetzt bei vielen Musiklehrer*innen und Musikschulen die Nerven blank und jeder rudert wie wild und sucht das rettende Ufer und ich wünsche jedem, dass er gut durch die Krise kommt und danach schnell wieder festen Boden unter die Füße bekommt. Nur so am Rande: ich bin übrigens auch Freiberufler mit massiven Umsatzeinbußen … Thomann habe ich immer als sehr faires Unternehmen erlebt, die auch dann helfen, wen es nix zu verdienen gab und warum bitte sollte sich das gerade jetzt ändern? Qui Bono heißt immer die erste Frage? Man könnte auch fragen, wem nützt es, die Schuld auf Thomann zu schieben? Vielleicht dem Absender? Nix für ungut und nur das Beste für Alle!

    Ja klar, erst per shitstorm Thomann zum Abwürgen einer sinnvollen und sozialen Aktion bewegen und dann noch den Zensurmaulkorb durch Abschalten unliebsamer Plattformen fordern. Passt bestens ins Bild, kennt man von anderswo.

    „Die Werbeaktion war ungünstig“ – für wen denn? Für die Familien mit Kids und die weniger betuchten Musikinteressierten, die jetzt sehen können wo sie bleiben?

    „Wir Musiker“ sind btw auch nicht identisch mit „euch Musiklehrern“. Derart stümperhaftes Framing ist doch eigentlich schon trolling, oder?

    Vielleicht hat es ja GRÜNDE, warum „etwas losbricht“ und nur weil man sich nicht rechtfertigen WILL, heisst ja nicht, dass man es nicht besser mal täte.

    Insofern kann ich die genannten 3 Schüler nur beglückwünschen.

    Klares Statement. Dem Kunden zugehört und entschieden. Ihr seid ein tolles und zuverlässiges Unternehmen. Einfach KLASSE!

    Ich bin Berufsmusikern und ebenfalls von den Einkommenseinbussen betroffen. Schade, habe ich zu spät von Eurem Angebot erfahren. Ich hätte es für mich selbst zum Auffrischen gern genutzt! Leider ist facebook sehr gut im Shitstormen und alles geht unglaublich schnell und ohne Hirn und Verstand, einfach der Empörung Willen.
    Meine Wunschliste bei Euch ist gross und wird auch nicht gelöscht.

    Endlich das richtige gemacht… Hat aber lang gedauert Thomann.
    Viele Lehrer, Musikschulen Musiker unterrichten Online derzeit.
    Ihrüberlegt wie ihr die Musiklehrerhelfen könnt??
    Bestimmt nicht mit die 1 Euro Aktion.
    Es ist belaidigend mit Profi Musiker und Pädagogen die 10 Jahre studiert haben und mit Leib und Seele alles geben.
    Werde sicher alle nicht so schnell vergessen.
    Immer noch enttäuscht von euch.
    Sebastian

    Ich finde es schade dass die Aktion beendet wurde.
    Denn ich fand die Aktion super.

    Besonders da sie sich an Anfänger gerichtet hat. (Btw das könnten alles potentielle Neukunden für die Gitarrenlehrer werden, denn wenn diese erst einmal Blut geleckt haben, suchen sie später eventuell einen Gitarrenlehrer auf.)

    Und auch ganz besonders diejenigen, die sich einen „richtigen“ Lehrer nie leisten könnten haben davon profitiert. Zb ich als unfreiwilliger Hartz4 Empfänger (Pianokurs)

    Als Gitarrenlehrer für 2 Kinder habe ich bei der Aktion auch noch einen 1 Euro music2me Gitarrenkurs erworben um mich eventuell inspirieren zu lassen.

    Dass sich Gitarrenlehrer von einem kostenlosen Onlinekurs bedroht fühlen finde ich schon sehr bemerkenswert.
    Ein paar Videos für absolute Anfänger schaffen eher Interessierte als das sie einem guten Lehrer etwas wegnehmen.

    Daumen hoch für Thomann.
    Daumen runter für Gitarrenlehrer die sich von soetwas bedroht fühlen.

    Wirklich schade das Thoman sich diesem Wind gebeugt hat.

    Und da denkt man, Musiker sind die Krönung der Evolution und wird bitter enttäuscht. Was bitte ist an dem Thomann Angebot schlechtes? Ich halte zwar prinzipiell nichts von Onlineangeboten in dieser Richtung, mich stört es aber auch nicht, dass es sie gibt. Und eins werte Kollegen… wenn euch Schüler wegen sowas weglaufen, fragt euch doch mal, ob das nicht an euch liegt, anstatt die Schuld bei anderen zu suchen. Wenn ihr einen vernünftigen Unterricht mit Herz macht, wird euch kein Schüler verlassen. Ich hab derer 30! Und im Gegenteil…denen rate ich, wenn mein wöchentlicher Onlineunterricht nicht genug ist, sich ein bisschen im Internetz umzuschauen. Macht vernünftigen Unterricht und hört auf rumzuheulen!!!!Jeden betrifft die Krise!!

    Liebes Musikhaus Thomann,

    Ihr habt den Schuss immer noch nicht gehört. Ihr suggeriert mit eurem Slogan „6 Monate Klavier lernen für 1,-€“, dass es Musikunterricht billig gibt und dass die niedergelassenen Lehrer viel zu teuer sind. Dies in einer Phase in der Musikpädagogen händeringend versuchen ihre Verträge mit den Schülern zu erfüllen und so die weiteren Zahlungsforderungen zu rechtfertigen. Dass es sich bei dem Angebot um den Zugang zu einer Plattform handelt, auf der es Videolektionen gibt und keine 1:1 Betreuung, geht aus der Anzeige nicht hervor. Und das ist es, was Euch die Kritik einbringt…

    Ja, es geht um die Formulierung. Dies ist der Eyecatcher und in einer Zeit in der Leute vor allem auf Facebook nur die Überschriften lesen, ist das für viele auch schon die Meldung die die Meinung macht.

    Ihr fallt damit denen in den Rücken, die ihr sauer verdientes Geld bei Euch ausgeben, sprich Musiklehrern (Multiplikatoren!) und Berufsmusikern, sprich Berufsgruppen die grundsätzlich um die finanzielle Anerkennung ihrer Dienstleistung kämpfen müssen. Als privat niedergelassenes Musikinstitut mit 30 Honorarlehrkräften und 10 angestellten Lehrern sagen wir Schade: wirklich gut gemeint (weil die Plattform wirklich nicht schlecht ist!), aber total falsch formuliert (Anzeige UND Stellungnahme).

    Setzen, 6.

    Sehr gut reagiert! Hut ab! Kann beide Seiten verstehen und freue mich auf Eure Ideen regionale Musiklehrer zu unterstützen. Auch wenn ich nicht mehr in diesem Geschäft tätig bin. Dir und Deiner Familie viel Gesundheit, Dominik. LG Alex

    Reaktion von Thoman finde ich beispielhaft. Da sollten sich die III Streifen&Co ein Stück abschneiden!

    Vielen Dank für das Statement und die Reaktion die „1 Euro-Aktion“ zu beenden.
    Natürlich gibt es viele Tutorials etc. online verfügbar; euer Angebot kam aber gerade zu dem Zeitpunkt, wo sich viele MusiklehrerInnen (erstmalig) gedanken machen mussten, wie sie denn ihre Schüler weiterhin erreichen können … ja, und viele werden in existentielle Nöte geraten. Das große „T“, erschien für viele auf einmal nicht mehr Partner, sondern Bedrohung.
    Btw. ich bin kein Musiklehrer …

    Ich bin zum Glück bei youtube über so einen schäumenden Tutorialmacher gestolpert und hab gestern noch meine Codes gebucht. Danke!

    Hey, Thomann-Team!

    Ich bin Pianist & Musikschulleiter und eure 1€-Aktion hat mich überhaupt nicht schockiert, geschweige denn in existentielle Angst versetzt. Wenn ein Lehrer/eine Musikschule sich von Online-Videos, oder von niedrigen Preisen uvm. sich bedroht fühlt, dann würde ich mir aber erst einmal ganz andere, sehr grundlegende Fragen stellen…

    Ganz im Gegenteil, ich finde, eine Symbiose aus den teilweise wundervollen Online-Angeboten und unserem „Vor-Ort“ oder Real-Unterricht wäre wunderbar und man könnte von den unbestreitbaren Vorteilen des Online-Musizierens Gebrauch machen.

    Ich jedenfalls ermutige meine Schüler, sich online neues Material anzuschauen, anzueignen oder auszuprobieren, um dann das Ganze ggf. mit mir zu üben oder auch nur aufzupolieren.

    Bisher waren ALLE meine Schüler, die auch mal „online fremdgingen“, froh, einen echten Lehrer zu haben und gaben zu, dass sie online ab einem gewissen Punkt nicht so recht weiterkamen.

    Fazit:
    Alles gut, Angst macht komisch, FLEXIBEL UND KREATIV bleiben, das sind die nächsten Punkte!

    Ich bedanke mich
    Sir Dan

    Ihr lieben Berufsmusiker/innen, Musiklehrer/innen, schon zu Mozarts Zeiten war es sehr sehr schwer von der Muse zu leben. Schon im Mittelalter unter den Rittern war es nicht besser. Wer dies heute bei seiner Berufswahl und Lebensplanung nicht berücksichtigt ist selber schuld.
    Hier die Alternativen zum sicheren Broterwerb: Krankenschwester/Pfleger Arzt/Ärtzin. Handwerker, wie Zimmermann, Dachdecker, also Bauberufe !
    Wer nun sagt das kann ich nicht. Mein Lehrer: Sage nie das kann ich nicht, vieles kannst Du willst die Pflicht !

    Sobald die Wirtschaft in eine Rezession rutscht, und Familien ihr Einkommen für den täglichen Bedarf benötigen , dann ist Musik und der dazu notwendige Unterricht nur wenigen Wohlhabenden vorbehalten.

    Auch hier hat Thomann sehr gute Vorarbeit geleistet: preiswerte Instrumente für Familien mit wenig Einkommen.

    Wenn Thomann in dieser Zeit hier eine ausgesprochene gute Aktion startet um die Kids und Erwachsene mit wenig Geld zum musizieren zu motivieren, ist das TOP. Wenn auch nur ein Mensch dadurch die Musik entdeckt, ist das TOP und das Ziel erreicht.

    Thomann setzen: 1

    Ich bin weder Mitarbeiter noch gekauft. Ich bin seit 20 Jahren Kunde, und wenn die Seuche vorbei ist, stehen wir mit der ganzen Band wieder im Laden !

    Grüße nach Treppendorf und an die Damen in der Buchhaltung

    Gegen E-Learning Angebote ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Allerdings ist so genannter „ruinöser Wettbewerb“ gesetzeswidrig, erfährt seine Grenzen u.a. im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und sollte zur Anzeige gebracht werden. Selbst eingetragene Vereine dürften keinen quasi kostenlosen Unterricht anbieten. Die Coronakrise als Aufhänger für ruinöses Wettbewerbsverhalten zu nutzen ist darüber hinaus hochgradig amoralisch.

    Da will ein Unternehmen Umsatz machen, lässt sich etwas einfallen und rechtfertigt das damit, gemeinsame Sache mit und für Lehrer zu machen…

    Für Musiklehrer als Honorarkraft ist die momentane Zeit Überlebenskampf pur. Die meisten schaffen es nicht 2 Monate ohne Einnahmen da zu stehen! Und dann gibt es noch ein Unternehmen, dass vorgibt etwas für Musikschullehrer zu tun und bietet ein Angebot, was wie ein Schlag mitten ins Gesicht des Lehrers ist. So etwas macht man nicht.

    Ganz ehrlich, durch diese Aktion hat thomann mich als Kunden verloren.

    Wer vorgibt auf der Seite der Musiklehrer zu stehen, verkauft diese wertvolle Arbeit mit Musikunterricht nicht auf diese Weise.
    Denn wir Musiklehrer sind Eure Kunden und schicken unserer Schüler zu Euch zum Kaufen von Instrumenten und Zubehör! Und diese Kunden habt Ihr vergrault.

    Ich als Gitarrenlehrerin finde diese Auktion toll!
    Ja , ich brauche auch Geld, aber!!!
    In diese Situation sind nicht nur Lehrer ohne Geld geblieben, viele Leute haben jetzt keine Sicherheit, dass heist, meine letzte Kummer wäre mein Kind oder ich selbst für Musikunterricht zu bezahlen. Wenn die Leute weniger oder gar keine Einnahmen haben das erste was sie denken ist überleben. Warum soll dann falsch sein jemanden diese Möglickeit zu nutzzen was gutes für die Geselschaft zu tun???
    Bitte tretten sie nicht zurück.

    Ich als Gitarrenlehrer finde diese Aktion beschämend…
    und hatte bereits im März enorme Einkommenseinbußen. Obwohl ich im März bereits mit online Unterricht angefangen hatte, sind viele Schüler auf dieses Angebot nicht eingegangen. Die restlichen Schüler sorgen für mein derzeitiges Einkommen.

    Und dann kommt Thomann mit diesem Angebot um die Ecke und verschärft noch einmal den Druck auf die Musiklehrer und deren Einkommensnöte. Mit diesem Konkurrenzangebot kann ich nicht mithalten und jede Diskussion über die Qualität eines Unterrichts, live oder online, läuft nur ins Leere. Am Ende der Krise werden die Musiklehrer bestimmt nicht als Gewinner hervorgehen, aber während Krise haben die „neuen“ 1-Euro-Schüler bestimmt irgendwo ein neues Instrument gekauft…

    Thomann könnte ein Zeichen in der Corona Krise setzen, indem Sie auf der Startseite ihrer Homepage eine Liste anbietet, schön groß und sichtbar, mit z.B. „Lehrer in deiner Stadt die Online Unterricht anbieten“. So wäre eine Nachhaltigkeit zumindest gewährt, dass der Schüler den Lehrer auch wirklich in seiner Nähe hat, wenn er dann doch irgendwann umswitchen möchte, auf den klassischen face to face Unterricht.

    zum ersten: Chapeau an Dominic für die treffenden Worte und die wohlwollend gemeinte Aktion von Thomann 😉

    zum zweiten: schade, ich habe leider keinen code mehr als Bereicherung für meine Schüler*innen und ebenso für mich kaufen können.

    zum dritten: meine Schüler*innen freuen sich wieder darauf, mit mir persönlich – Skype ist ebenso spannend und interessant 🙂 – Musik zu machen und zu lernen. Interaktives, persönliches Erleben von Musik mit einem Menschen (= authentisch, echt, begeistert) ist Grundlage für nachhaltig positive Erfahrung in jeglichem musischen Bereich.

    Das wird einem doch eigentlich gerade jetzt bewusst, oder?

    Um mal was konstruktives loszuwerden:

    Schnürt doch Einsteigerpakete: Da verkauft ihr mit Instrument & Zubehör einen Gutschein für ein paar Lehrerstunden über Internetvideo bei einem Lehrer in der Nähe des Käufers.
    Das wäre aktive Unterstützung für die Musiklehrer!

    @Trumpetman:

    > … verkauft ihr mit Instrument & Zubehör einen Gutschein für ein paar Lehrerstunden über Internetvideo bei einem Lehrer in der Nähe des Käufers.

    Theoretisch ein toller Vorschlag, der auch schon von verschiedenen Verbänden und Vereinigungen ausprobiert wurde.

    Viele paar Lehrer wären *sofort* dabei. Einige wären dabei, aber nur zu ihren Konditionen. Und einige Hardliner halten Online-Unterricht grundsätzlich für Teufelszeug und weigern sich massivst dagegen, wenn Verbände oder Händler andere Lehrer mit sowas unterstützen (wegen Konkurrenzsituation).

    Das ist genau das selbe Problem, das wir hier sehen. Die einen sehen es als Chance und die anderen fordern für sich das Recht ein, bestimmen zu können, auf welche Weise, zu welchen Konditionen und durch wen ein Instrument erlernt werden darf.

    Stellt Euch vor, die Gitarristen wollten das Recht zu bestimmen, welches Instrument wir alle lernen müssen.
    Stellt Euch vor, die Finnen wollten das Recht zu bestimmen, welche Sprache wir alle sprechen müssen.
    Stellt Euch vor Pro Sieben hätte das Recht zu bestimmen, was wir alle im Fernsehen anschauen müssen.

    🙂

    Die Argumentation ist ganz nett, aber:

    Ein Problem dabei ist der Preis, auch bei anderen Plattformen und generell in unsrer Branche: Wenn man ein Produkt 6 Monate lang für 1€ anbietet, möchte natürlich keiner 80€ monatlich zahlen, wie das Gerechtfertigt wäre. Einzelunternehmern und Privaten Musikschulen wird so die Existenzberechtigung abgesprochen. Ein großer Konzern wie Thomann kann zumindest über die Daten noch was verdienen (Google Analytics,…), die Möglichkeit haben kleine Unternehmen nicht.

    Das Problematik ergibt sich bei Sprachunterricht genauso, nur sind private Sprachlehrer im Vergleich zu Musiklehrern in der Unterzahl und werden nicht gehört. Alternativ gibt es Sprachkurse an Volkshochschulen, die aber z.T. wieder staatlich gefördert und finanziert sind.

    Auch die vermeindlich kostenlosen Videos auf Youtube usw. sind monetarisiert, d.h., sie bekommen ab einer bestimmten Clickzahl einen Anteil vom Werbekuchen ab.

    Die Plattformen wie music2me ersetzen zudem keinen Unterricht, sie bieten Lehrvideos mit Geschwindigkeitskontrolle an. Ein Feedback von einem Lehrer bleibt aus. Als Zusatz zu normalen Unterricht ist das eine gute Möglichkeit. Oder für Wiedereinsteiger, die schon ein gewisses Niveau haben, mehr aber auch nicht. Zudem werden die Videos einmalig produziert, wenn man über die Jahre auch nur einen Bruchteil pro Click bekommt, ist das dennoch ein gutes Einkommen für music2me. So ergibt sich auch der normale Preis von monatlich 15€.

    Fakt ist, dass die Musikbranche im Wandel ist. Alle Instrumentenhersteller machen weniger Umsatz. Das bekommt natürlich auch Thomann zu spüren. Der Musikschulmarkt ist daher umso wichtiger zum finanziellen überleben. Wenn 2/3 der Anmeldungen Neueinsteiger sind, dann sind die Personen erstmal nicht mehr davon zu überzeugen, normalen Unterricht zu buchen. Auch der Druck, ein mal in der Woche zum Unterricht zu kommen, und regelmäßig zu üben (viele üben am Anfang für den Lehrer), bleibt weg. Und die eigene Disziplin lässt bekanntermaßen gerne mal zu wünschen übrig 😉 Trotzdem sind diese Leute erstmal weg. Wenn von 10 Neuanmeldungen 1 dann festen unterricht nimmt, ist das natürlich gut. Aber Lehrer leben davon, dass sich 10 Leute anmelden, und wenn davon 9 aufhörern, wieder 10 anfangen. Wer am Ende länger bleibt, hängt natürlich auch an der Motivation des Lehrers.

    So gesehen denke ich, dass Thomann sich jetzt schon mal breit aufstellen will und langsam auch den Unterrichtsmarkt für sich gewinnen will.

    ich denke, ihr habt entweder einen schlechten oder gar keinen Kommunikationsberater.
    Eure #stayhome Kampagne wäre besser aufgehoben gewesen, wenn ihr sie dazu genutzt hättet, den Teil eurer Kundschaft zu featuren, der vom Umstand betroffen ist, nun online zu unterrichten, weil real nicht mehr geht.
    Damit hättet ihr mit 100% Sicherheit einen Treffer gelandet und ein solcher Artikel wäre wahrscheinlich tausende mal geteilt worden.
    Eure Online Musikschule gerade jetzt zu bewerben konnte nur katastrophal schief gehen.

    Dann schaltet bitte auch Youtube ab…

    Emotional kann ich die Kritik meiner Lehrerkollegen nachvollziehen. Aber nur emotional. Sachlich betrachtet hat das Eine mit dem Anderen nicht viel zu tun, außer dass Thomann es unglücklicherweise „Unterricht“ nannte – ja, alle machen Fehler, ist menschlich!

    Bei der ganzen Diskussion werden nur leider die vergessen, die sich schlicht einen normalen Unterricht nicht leisten können. Nicht jede Familie hat 80-100 € im Monat für Privatunterricht übrig und was ist, wenn sogar zwei Kinder der Familie musikalisch sind???
    Denkt bitte auch an die Chancengleichheit der Schüler und natürlich auch die der Erwachsenen. Gerade die Familien, die jeden Euro zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben, haben grad eine fast nicht zu leistende Doppelbelastung. Sie sind vielleicht nicht mal mehr in der Lage, voll zu arbeiten, weil sie ihre Kinder nicht alleine lassen können. Die Angebote von Kindergarten und Schule sind im Moment nicht vorhanden oder oftmals ein Witz. Wenn es da nun das eine oder andere Kind gibt, das mit den Lernvideos eine sinnvolle Beschäftigung findet und das dann nur 1 € kostet, ist das ein guter Einstieg und eine Alternative zu irgendwelchen Game-Apps.

    Keine Frage, alle Musiklehrer kämpfen grad ums Überleben. Das liegt aber nicht an Videos von Youtube oder dem Thomannangebot! Ich bezweifle ernsthaft, dass Lehrer langfristig Schüler verlieren, weil es diese Videos gibt.

    @ Kay

    Du versteht meine Argumentation nicht. Klar muss jeder gerade schauen, wie er den Unterricht bezahlen kann, aber Musikschulen sind da kulant. Manche Musikschulen haben für sowas einen Spendentopf, wo finanziell benachteiligte Kinder Unterricht bekommen und die Lehrer trotzdem (ggf. nur Anteilig, je nach dem) bezahlt werden, bei Geschwistern gibt es meistens einen Rabatt. Zudem ist es in Deutschland leider so, das Kultur ein Luxus ist, der für Familien leider nicht finanziert wird, aber das ist ein anderes Thema.

    Und vergiss den Punkt der Wertigkeit nicht. Das ist genau wie bei Bands. Wenn eine Band mit 6 Musikern für insgesamt 500€ 4 Stunden spielt und noch die PA mitbringt, wie sollen Berufsmusiker dann argumentieren, dass sie alleine diese Gage wert sind? Preisdumping ist da ein großes Problem. Genau deswegen müssen viele Profis ja parallel unterrichten. Und wenn dann noch Musikunterricht für 1€ Angeboten wird, fällt Berufsmusikern eine weitere Einnahmequelle weg.

    Mir platzt der Kragen. In den letzten Tagen hatte ich mehrere Gespräche mit Kollegen die um Ihre wirtschaftliche Existenz ihres Betriebes bangen, diese Kollegen haben umfangreiche € Investitionen getätigt, und diesen Kollegen bricht gerade das erwartete Einkommen weg !!!
    WARUM: WEIL SIE KEINE ERNTEHELFER FINDEN.

    Denn die Erntehelfer aus Ukraine, Russia, Polen, Romanie meist TOP Musiker/innen Musikschulen-Leiter und Musik-Privatdozenten, ja auch mit 10 Jahren Akademie Abschluss können oder dürfen nicht einreisen.

    Wer jetzt Geld braucht um in den nächsten 12 Wochen zu überleben weiß was er/sie zu tun hat. Dem Rest kann ich auch nicht helfen.

    Allein die gute Erziehung meiner Mutter verbietet es mir, mich hier weiter auszulassen.

    Meine erstes Instrument habe ich mir im Schweiße meines Angesichts auf dem Acker verdient ! und hört auf auf T rumhacken , und nieder zu machen. Hans T hat aus dem kleinen Laden was gemacht, nicht weil er und das T Team in schlechte Zeiten gejammert haben sondern weil das T Team fleissig und kreativ ist. Ich bedauere die Einstellung des E -learning Projektes sehr.

    viele Grüße nach T Town, mich, die Jungs von der Band, Frau und Sohn behaltet ihr als Kunden und in den vielen Projekten in dem aktiv bin empfehle ich das T Team sowieso !

    Arnd, du vergleicht gerade Äpfel mit Birnen. Allerdings ist das ja auch eine Folge der aktuellen Situation. Es ist natürlich blöd für die Landwirte, das keine Erntehelfer einreisen dürfen, da widerspreche ich dir nicht. Aber daran ist der Umgang unserer Regierung mit der aktuellen Situation schuld. Natürlich sollte jeder, der jetzt die Kapazität dafür hat, jetzt mit anpacken! Ist ja auch für alle gut. Die Helfer verdienen Gehalt, die Landwirte bekommen ihre Ernte vom Feld.

    Mein Einwand bezieht sich aber darauf, dass die Erntehelfer ,wie du sagst, Top Musiker sind, die allerdings mit ihrer Kunst nicht genug verdienen, um allein damit ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, wie es alleine für die Ausbildung, die ja sogar im Kindesalter schon beginnt, angemessen wäre. Und das kann man nicht nur auf Corona schieben, sondern auf den geringen Wert, den Kultur noch in unserer Gesellschaft hat.

    Online Lessons sind wie gesagt eine super Sache, gerade jetzt sind sie für Berufsmusiker das bisschen, was uns am Leben hält. Im Gegensatz zum Landwirt, der für seine getätigten Investitionen Soforthilfe erhält, haben Musiker aufgrund der flachen Betriebskostenstruktur darauf keinen Anspruch. Und Online Lessons für 1€ anzubieten, ist Preisdumping.

    Frag mal bei den Landwirten, was die von den aktuellen Milchpreisen halten. Diese bekommen aber Subventionen, damit die Betriebe am Leben bleiben können. Diese Möglichkeit haben Berufsmusiker aus der Ukraine, Russland, usw. nicht, deswegen müssen sie ja zusätzlich andere Tätigkeiten ausüben. Sie können von ihrem erlernten Beruf nicht leben, und an dieser Einkommensstruktur ist eben 1€ Unterricht mit schuld.

    Billigpreise und sich unterbieten sind im Moment aus Musiker-Sicht überhaupt keine gute Idee und nicht nachvollziehbar, zumal diese Leute sicherlich bisher einen Teil eurer Stammkundschaft ausgemacht haben und darüber hinaus an ihre Schüler Empfehlungen aussprechen.
    Dies war auf jeden Fall ein Schlag ins Gesicht, der viele Leute wach gemacht hat.

    Noch mal aus Sicht eines Kunden:

    Mir scheint, dass sich viele Musiklehrer in dieser Angelegenheit extrem schlecht positionieren. Wenn ich mir etwas kaufen will, dann schaue ich natürlich, dass ich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekomme. Das heißt nicht unbedingt, dass ich nur das billigste will. Nur wenn ich mehr ausgebe, dann will ich auch mehr bekommen. Wenn mir ein Musiklehrer nun sagt, dass diese Art von Online-Unterricht verboten werden muss, weil er das gleiche nicht so billig anbieten kann, dann muss er sich fragen, ob er nicht vielleicht mehr zu bieten hätte also nur das gleiche. Wenn er nicht mehr zu bieten hat, kommen wir hier nicht weiter – dann steckt er in einer beruflichen Sackgasse.

    Sollte ein Dolmetscher verlangen, dass Google Translate verboten wird? Fordert der Barista ein Verbot von Kaffeeautomaten? Werden Musiklehrer bald auch ein Verbot des kostenlosen Musikunterrichts in der Schule einklagen?

    Ein Recht auf konkurrenzlose Geschäftsausübung gibt es nun einmal nicht. Wer Geld verdienen will, muss besser sein als ein simpler Online-Lehrgang. Ich weiß, dass viele von Euch sehr viel mehr anzubieten haben. Ihr scheint das im Eifer des Gefechts nur zu vergessen!

    Stellt Euch doch bitte vor Euren Kunden nicht so dar, als könnte Euch so ein Billigangebot das Wasser reichen. Das schadet allen, die mehr drauf haben. Lasst Menschen doch Blut lecken mit ihrem Online-Schnupperkurs, und wenn sie angefixt sind, werden sie schon zu Euch kommen. Und wenn Ihr wirklich keinen Mehrwert bieten könnt, dann stellt es bitte nicht so dar, als träfe das auch auf Eure Kollegen zu.

    Hallo,

    ich als Kunde finde es schade, dass das Angebot eingestellt wurde. Ich gucke mir die Kommentare der Musiklehrer auch an. Emotional kann ich einige verstehen. Allerdings, wer music2me als Konkurrenz sieht und darüber jammert, dass dort genau das gleiche angeboten wird, wie es auch der Musiklehrer macht, der ist bei mir als Anbieter raus. Ich erwarte nämlich von einem Musiklehrer ein persönliches Feedback und ein Eingehen auf meine persönlichen Stärken und Schwächen. Wenn es super läuft auch auf meine Vorlieben. Was ich nicht erwarte ist ein Abspulen eines Standardprogramms völlig ohne Feedback und Rückmeldung. Wenn ich so etwas will, dann kaufe ich ein Standardprogramm, z.B. bei music2me, aber nicht für 100,00 EUR pro Monat bei einem Musiklehrer.

    Außerdem gibt es ggf. den ein oder anderen, der sich zwar das Geld für ein Instrument vom Mund angespart hat und sich freut, dass er/sie günstig an strukturierte Videotutorials kommt (kann man auch als Unterricht bezeichnen), aber nicht das Geld übrig hat jeden Monat ca. 100,00 € an eine Musikschule zu
    zahlen. Diejenigen würden bei YouTube bleiben und auch nicht zur Musikschule gehen.

    Wird jetzt von den Musiklehrern gefordert, dass YouTube abgeschaltet wird oder mind. die ganzen kostenlosen Tutorials?

    Vielleicht würde der ein oder andere, der das Angebot angenommen hat ja auch im Anschluss einen echten Musiklehrer suchen und würde es ohne die Aktion nicht tun, weil er/sie so „Blut geleckt“ hat, was sonst evl. nicht passiert wäre.

    Ich werde weiterhin bei Thomann kaufen und eigentlich jetzt erst recht. Ich fand die Aktion gut, weil sie mich zu einem Instrument gebracht hat, mit dem ich mich sonst nicht beschäftigt hätte. Wenn es mir gefällt bleibe ich dabei und suche eine Musikschule. Wenn es mir nicht gefällt, war es eine Erfahrung. Ohne die Aktion wäre es noch nicht mal eine Erfahrung und auf jeden Fall ohne Musikschule. Nun hat eine Musikschule statt einer 0%-Chance eine 50%-Chance einen Kunden zu gewinnen. Was ist besser? Vielleicht denkt der ein oder andere mal darüber nach.

    Viel Spaß und Freude beim Musizieren und bleibt alle gesund.

    Hallo in die Runde,

    abschließend bedanken wir uns nochmals bei euch für die offenen und ehrlichen Rückmeldungen  Euer Feedback bestimmt unser Handeln. Wir haben ein langjähriges, vertrauensvolles Verhältnis mit fast allen Musiklehrern in Deutschland und stehen in engen Austausch etwa mit dem Verband deutscher Musikschulen e. V. Uns tut es aufrichtig leid, dass diese Aktion bei einigen Unmut erzeugt hat – das war zu keinem Zeitpunkt unsere Absicht. Gerade jetzt in dieser unsicheren Zeit sollten wir zusammenstehen und füreinander da sein.
    Kommt gut durch die Krise und bleibt gesund. Gesundheit ist das Wichtigste, das wir besitzen.

    Mit freundlichen Grooves und alles Liebe

    Euer Thomann Team

Kommentare sind geschlossen.

ANZEIGE