Hit The Tone! Drummer Danny Carey von der Band Tool

Hit The Tone! Drummer Danny Carey von der Band Tool

Wenn ich das lese, werde ich so Schlagzeug spielen wie der Drummer von Tool?

Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Text wie dieser kann sehr viele – und sehr noble – Absichten haben, aber es wäre absurd zu fragen, ob er deine Fähigkeiten auch nur in die Nähe derer von Danny Carey bringt, auf ein Level, das nur wenige erreicht haben, im persönlichen und unnachahmlichen Stil eines der Neuerfinder der Drums im Rock und Alternative Metal. Zusammen mit Maynard James Keenan (Vocals), Adam Jones (Gitarre) und Justin Chancellor (Bass) hat Danny Carey mit Fear Inoculum (2019, Tool Dissectional) wieder gezeigt, warum Tool mit ihren Kompositionen und Klangtexturen niemals enttäuschen. Wir werden nicht über das exakte Equipment sprechen, das Danny Carey nutzt. Dieser Artikel hat vielmehr zum Ziel dabei zu helfen, ein Drum/Percussion-Kit zusammenzustellen, für das sich Danny Carey nicht schämen würde. Näher kommt ein durchschnittlicher Schlagzeuger nicht an den Drumsound von Tool ran. Eine noble Absicht, da stimmst du sicher zu.


Blindes Vertrauen in Sonor

Wollen wir nicht vergessen, dass wir über einen Kerl reden, der ein Schlagzeug bestellte und als ihm gesagt wurde, dass das Holz von einem vom Aussterben bedrohten Baum stammte, antwortete er, dass die Welt die Musik dieses Baums hören müsse (Wir vermuten, halb im Spaß, halb im Ernst). Anhand dieses Beispiels können wir jetzt erahnen, wie exzentrisch Danny Carey sein kann, wenn es um die Details seines Kits geht. Nochmal, was wir im vorangegangenen Absatz schrieben: Das Ziel dieses Textes ist es, ein Kit zu konfigurieren, dass seinem Geschmack am nächsten kommt, ohne ein Dutzend Ökosysteme zu verderben. Daher müssen wir über Sonor reden. Der Deutsche Hersteller mit einer Geschichte von nahezu 150 Jahren gilt als echte Empfehlung in Sachen Schlagzeug. Über die Jahre hat Danny Carey blindes Vertrauen in Sonor gezeigt, wenn es um die Konfiguration seines Basis-Kits ging. Daher ist es eine gute Idee, mal kurz einige der Optionen zu zeigen, die Sonor anbietet, bevor wir uns mit Maßen und Spezifikationen beschäftigen …

In einem Preisbereich zwischen 500 und 1.000 Euro finden wir verschiedene Versionen des Sonor AQ2, einem Shellset, das geprägt ist von der Qualität der verarbeiteten Materialien (Ahornhölzer, widerstandsfähige Hardware) und von der großen Vielseitigkeit, die es bietet, wenn es an verschiedene Bühnen angepasst werden muss – inklusive spezieller Versionen für den Einsatz im Studio und anderen handhabbareren Situationen, normalerweise für die Bühne wegen ihrer etwas kleineren Abmessungen.

Wie es immer der Fall in der Welt der Instrumente ist: Wenn wir das Budget erhöhen, wird das Ergebnis direkt beeinflusst. Erhöhen wir also die Preisspanne auf über 1.000 Euro, wird der Sonor-Sound weiterhin seine Identität – Klarheit, Robustheit und Strahlkraft – behalten, aber dazu bekommen wir viel mehr Feinheit im Finish und Anschlag. Ein Beispiel dafür wäre das SQ2 Shell Set, ein Kesselsatz, bei dem wir weiterhin auf Ahorn setzen, der einen warmen Ton und ausgeglichene Dynamik liefert, aber Klang und Ton sind besser. Tatsächlich sind viele Experten der Meinung, dass diese Kessel praktisch „singen“.

Sonor SQ2

Sonor bietet auch Modelle aus anderen Hölzern an, was den Klang substanziell verändert. In Buche zum Beispiel und mit Vintage-Kesseln, die unzweifelhaft Danny Carey begeistern würden, gibt es das SQ2 Shell oder das Vintage Three20. Zur Info: Buchenholz, bietet wegen seiner im Vergleich zu Birke größeren Faserung einen beachtlichen Boost in mittleren und tiefen Frequenzen. Das resultiert in Schlagzeugen mit einem lauten und lebhaften Klang.

Unter den aus Birke gefertigten Kits (einem dichten und robusten Holz, das für eine aggressive und brillante Wiedergabe der Höhen, ausgeglichene Mitten und ausgeprägte Tiefen sorgt), stechen das SQ1 und das AQ1 hervor, sowohl in der Bühnen wie in der Studio-Version.

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Let’s talk about snares, baby!

Normalerweise setzt Danny Carey 14″ x 8″-Snares ein, obwohl er gelegentlich auch schon 14″ x 6″ oder sogar 14″ x 5″-Drums gespielt hat. Wieder einmal liegt seine Eigenheit bei den Materialien. Seine Wahl fällt in diesem Fall auf Bronze. Neben dem Einsatz als Material für die Herstellung von Becken war Bronze schon immer ein favorisiertes Metall für den Bau von Snares. Wir sprechen hier von einem Metall, das dem Sound einen dunklen und warmen Charakter hinzufügt, mit einer (besonderen) Anhebung der Mitten und mehr Bass als Höhen. Der ganze Sound ist etwas moderater als bei Messing– oder Stahl-Snares. Wenn wir uns den Sound von Tool in Erinnerung rufen, fällt die Verbindung leicht.

Einige der Snares, die uns diese Chrakteristik bieten, sind die Gretsch 14“ x 6,5” USA Bronze, ihre Version mit einem polierten 5-mm-Phosphorbronze-Kessel (gibt dem Sound einen feinen Glanz), die Sonor AS 12 1405 MB Artist, die DW 14“ x 6,5” Bronze oder die Pearl 14“ x 6,5” Sensitone Premium PB. Wir beenden diese Sektion mit dem Hinweis, dass Carey Snare-Teppiche mit 20 Spiralen spielt und erwähnen noch seine Signature-Snare von Sonor, die, sofern du eine findest, das Ausprobieren ebenfalls definitiv wert ist.


Jetzt über Bassdrums & Toms

Bei den Kick-/Bassdrums schwärmt Danny Carey normalerweise von 22“ x 18“-Modellen. Ein gute Beispiel hierfür wäre zum Beispiel die Pearl Export 22″ x 18″ Bass Drum in jeder ihrer Varianten, mit Chrom-Shell-Hardware und einem gemischten Kessel aus Asiatischem Mahagoni und Pappel (was einen vollen und tiefen Sound liefert. Und bevor wir uns in die Welt der Toms begeben, halten wir fest, dass das Doppel-Basspedal (ein Element, das geradezu fundamental charakteristisch für bestimmte Metal-Sub-Genres wurde), das du bei der Musik von Tool hören kannst, in Wirklichkeit nicht ein Doppelpedal, sondern zwei einzelne Pearl P-2050C Eliminator-Pedale sind (jedes für eine Bassdrum zuständig)!

 

Pearl Export 22″ x 18″ Bass Drum

Und jetzt reden wir über Toms. Zunächst mal: Danny Carey sagt, dass er dazu tendiert seine Toms auf D zu stimmen. Und das ist nicht einfach so dahergeredet, denn die meisten Songs von Tool sind in genau dieser Tonart. Wo wir das wissen, reden wir über Abmessungen.

Carey nutzt normalerweise Standtoms mit Größen von 14 x 16″ bis zu 16 x 18″. Einige herausragende Modelle innerhalb dieser Parameter wären das Tama 14 x 12″ Superstar Classic, das Pearl 18 x 16″ Export, das Pearl 16″ x 16″ Export und das Pearl 18 „x 16“ Export, das Millenium 16 x 16″ MX200 und das 14 x 14″ MX200, das Yamaha Stage Custom 14 x 13″ oder das Gretsch 16 x 16″ FT Renown und 18 x 16″ FT Catalina Cl. SWG.

Carey setzt auch 8”- bis 14”-Toms ein, aber hauptsächlich 8”- und 10”-Toms. Innerhalb ersterer Maße gibt es interessante Modelle der Hersteller Millennium, Pearl oder Yamaha. Für die 10-Zoll-Toms schauen wir, wieder mal, in das Lieferprogramm von Millennium, Gretsch, Pearl und die beständige Marke für Drummer, Sonor.

Carey liebt es, Dinge sehr oft zu verändern, sein Kit ist ein ständig mutierendes Monster. Manchmal setzt er auch Roto-Toms aller Größen ein:

Remo Roto-Tom Set ER-0802-06


Cymbals, please

Lasst uns nicht um den heißen Brei reden! Bei den Ride-Becken wählt Danny Carey Sabian 21″ AA Raw Bell Dry Ride, das HH RAW Bell Dry Ride N oder das Paiste 21″ Masters Dry Ride, Bronze. Auch wollen wir sein 22″ Paiste Signature „Monad“ Modell B15 bronze in dunklem Violett nicht vergessen.

 

Crashes haben normalerweise 18“ wie das Paiste 18″ Signature Full Crash oder zwei Modelle von Zildjian, das 18″ K Sweet Crash und das A-Custom Projection Crash.

Die China-Becken sind normalerweise 16″ oder 20″ groß. Zwei perfekte Beispiele wären die Modelle von Paiste, Careys Favorit in Sachen Becken. Wir reden über 2002 Classic China 16″ und 2002 Classic 20″ Novo China.

Bei den Hi-Hats gibt’s für Carey immer 15” wie die Paiste 2002 Classic 15″ Sound Edge, die Meinl 15″ Byzance Medium oder die Masterwork 15″ Jazz Master.

Ein nettes Gadget, das Carey oft zur Kontrolle seiner Hi-Hats einsetzt, ist das Pearl RH-2050 Eliminator HiHat Cable, das es ihm erlaubt, sie von überall aus mit jedem Fuß zu öffnen und zu schließen (was sehr praktisch ist, wenn man mit zwei Kick-Pedalen spielt).

Und wir beenden diese Rubrik mit den Splashes, die immer, ja immer 10” groß sind. Zwei sehr interessante Modelle wären das Paiste 10″ PST7 und das Zultan 10″ Aja.


Und die Elektronik?

 

Obwohl es vielleicht so aussieht, ist Danny Carey kein analoger Purist. So sehr, wie sein Mythos als Drummer von einem mystischen Glorienschein umgeben ist, einer umfassenden Suche nach Hölzern und perfektem Metall, so umfasst seine Darbietung doch auch digitale Aspekte. Carey spielt oft Mandala Drumpads, die mit mehreren individuell angepassten Sounds programmiert werden können und die die dann über verschiedene Zonen auf dem Pad angetriggert werden. Die Specs kannst du auf der Mandala-Webseite anchecken.

Er spielt auch diesen Dynamic Percussion Synthesizer: Die Korg Wavedrum WDX schlägt ihre Mitbewerber in Sachen Oberflächen-Sensitivität und Einstellungsmöglichkeiten. Wenn wir über Korg reden, dann sprechen wir offensichtlich über eine Garantie in Sachen Qualität und Professionalität: 400 PCM-Instrumente (200 Patches + 200 Surround-Sounds), 400 Programme (200 Presets + 200 User), 60 DSP-Algorithmen (26 Single-Algorithmen + 34 Double-Algorithmen), 140 Loop-Phrasen … die Möglichkeiten sind praktisch unendlich. Zusätzlich machen ihre Größe und seine Haltbarkeit es perfekt für jede Art von Transport. Ein echtes Highlight, schau dir dieses großartige Promo-Video hier drunter an:

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Fazit

Das zentrale Fazit, das wir von der konsequenten Art, wie Danny Carey ein Drumkit zusammenstellt, ziehen können, ist, dass es wesentlich ist, die Dinge auf deine Art zu machen. Natürlich musst du dir Inspiration von deinen musikalischen Einflüssen und Gleichaltrigen holen, aber du musst daran glauben, dass unter allen diesen Stilen deiner als einzig und allein deiner hervortreten wird. Wie? Stunden um Stunden Musik spielen und hören. Nachforschen, lesen, ausprobieren, scheitern und sich verbessern. Das ist hart, aber es gibt keine Abkürzungen. Vergiss nicht: “It’s a long way to the top”.

Author’s gravatar
Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

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