E-Drums Was beim Kauf beachten?
E-Drums: Was muss ich beim Kauf beachten?

E-Drums: Was muss ich beim Kauf beachten?

Über E-Drums kursieren viele konträre Meinungen. Bei manchen davon handelt es sich um verstaubte Vorurteile, die teils auf die rudimentären Anfänge der E-Drums vor 50 Jahren zurückreichen. Doch die elektronischen Schlagzeuge haben eine derart immense Entwicklung hingelegt, dass sie längst zu überaus ernstzunehmenden Instrumenten gewachsen sind. Für interessierte Einsteiger, Experimentierfreudige und eingefleischte Fans der E-Drums kommen hier einige Aspekte, auf die ihr beim Kauf eines E-Drums achten solltet. 🥁


Kriterium Nr. 1: Der Anwendungsbereich

Wie bei sämtlichen anderen Instrumenten gilt auch beim E-Drumset, dass höhere Anforderungen mit entsprechend integrierten High-End-Features auch den Preis in die Höhe treiben. Der Einstieg ist keinesfalls teuer; die perfekte, profitaugliche Ausstattung erfordert einen etwas tieferen Griff in die eigene Hosentasche. Um das für euch leistbare und zugleich geeignete E-Drumset zu entdecken, solltet ihr also erstmal überlegen, ob ihr lediglich ein wenig experimentieren, günstig einsteigen oder langfristig damit arbeiten wollt.

 

Kriterium Nr. 2: Der Platzbedarf

Soll das E-Drum euer Akustikset ersetzen oder ergänzen, soll es lediglich fürs lautstärkearme Üben zu Hause dienen oder möglicherweise eine mobile Lösung zwischen daheim und Proberaum gleichermaßen sein? Leicht nachvollziehbar, dass ein E-Drum nach weniger Stellfläche als ein Natur-Set verlangt. Gleiches gilt, wenn das E-Drumset mit in den Proberaum genommen werden soll. Zusammenklappen, ab ins Case oder Gig-Bag, unter den Arm klemmen und auf geht’s. Versucht das mal mit einem ausgewachsenen Akustikset. Auch wenn zu Hause einfach nicht ausreichend Platz zur Verfügung steht, ist das E-Drum die Wahl der Wahl schlechthin.

Millenium MPS-750X E-Drum Mesh Set E-Drums

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Kriterium Nr. 3: Der Look on Stage

So mancher verlangt förmlich nach klassischen Akustiksets und lässt sich von den typischen Kesseln nicht abbringen. Musik aber ist und bleibt Veränderung und das trifft ebenso auf das Equipment zu. E-Drums zeichnen sich durch ihre moderne und zeitgemäße Optik aus. Es geht um den musikalischen Gral zwischen Tradition, Nostalgie und Zukunft. Der spezielle Look von E-Drums bietet Chancen und sollte als selbstbewusste Selbstverständlichkeit und nicht als digitale Nahrungsergänzung verstanden werden. Und: E-Drums können durchaus auch aussehen wie akustische Drums.

 

Kriterium Nr. 4: Qualität und Editiermöglichkeit der Samples

Herzstück eines E-Drumsets ist und bleibt das Drum-Modul. Tatsache ist, dass ein elektronisches Schlagzeug nur so gut klingen kann, wie es das Drum-Modul erlaubt. In klanglicher Hinsicht betrifft das die Qualität, Auflösung als auch die Vielfalt der integrierten Samples und Sounds; ebenso die Möglichkeiten, soundtechnisch über den Equalizer und die umfangreiche Effektsektion einzugreifen und die User-Presets in Echtzeit editieren zu können.

 

Kriterium Nr. 5: Anschlüsse, Im- und Exportmöglichkeiten

Angesagte E-Drums verfügen über Drum-Module, mit reichlich Zuspiel- und Ausgabemöglichkeiten. Nützlich sind etwa Bluetooth-Schnittstellen über die Übungssongs etwa von mobilen Endgeräten zugespielt werden können, USB-Anschlüsse, mit denen das Modul ein- und ausgehend mit dem externen Computer kommunizieren kann, und auch MIDI-In und MIDI-Out. Allemal sinnvoll sind Anschlussmöglichkeiten für weitere Pads sowie Direct-Outs. Den Kopfhörerausgang und den Master-Ausgang brauchen wir wohl nicht gesondert zu erwähnen. Den umfangreichen Speicherplatz, auf dem ihre eure eigenen Ergebnisse verewigt – beispielsweise auf SD-Card – durchaus. Auch dadurch wird die Entdeckungsreise mit dem E-Drumset grenzenlos facettenreich.

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Kriterium Nr. 6: Komfortable Bedienung, strukturierte Menüführung

Als Drummer habt ihr vieles, aber keine Zeit. Die Menüführung sollte ebenso übersichtlich wie selbsterklärend sein, damit ihr euch nicht an irgendwelchen Fragezeichen aufhängt. Zeitgemäße Drum-Module haben ein vernünftig ablesbares Display mit an Bord, umso besser, wenn sie auch noch über hintergrundbeleuchtete Fader verfügen. Aber nicht vergessen: Auch ohne diese High-End-Ausstattung kann man wunderbar in die Welt der E-Drums einsteigen.

Alesis DM10 MKII Pro Kit E-Drums

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Kriterium Nr. 7: Material der Pads – Gummi oder Mesh Heads

Irgendwo muss das Signal herkommen. Ausgelöst wird der Sound im Drum-Modul durch den Schlagimpuls auf den Pads. Preisbewusste Einsteiger werden üblicherweise auf Gummi-Pads beginnen. Höherwertig sind die sogenannten Mesh Heads, die man sich als netzartige Trommelfelle vorstellen kann. Mesh Heads sind auch deshalb ein Qualitätskriterium, zumal sie ein gelenkschonendes Drumming mit authentischerem Spielgefühl und naturfellähnlichem Rebound ermöglichen.

 

Kriterium Nr. 8: Anzahl Zonen der Pads

Lediglich eines der starken Argumente für ein qualitatives E-Drum-Set ist die Anzahl der Zonen der Pads. Bei den unterschiedlichen Modellen werdet ihr auf Pads in Mono-, Stereo- oder 3-Zonen-Ausführung treffen. Je mehr Zonen das Pad euch zur Verfügung stellt, umso variabler könnt ihr darauf spielen. Bass-Drum-Pads sind im Normalfall mono, Beckenpads sollten Anschläge auf der gesamten Fläche registrieren. Über mehrere Zonen verfügende Pads verlangen auch nach einer durchbauten Spieltechnik. Gebotene Features werden erst dann sinnvoll, wenn sie auch genutzt und eingesetzt werden können. Eine Frage dessen, wieviel Geld ihr wann ausgeben wollt.

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Kriterium Nr. 9: Trigger aufgeklebt oder am Spannreifen befestigt

Die Trigger können auf unterschiedliche Weise aufgebracht bzw. montiert werden. Die preisgünstigere Variante sind aufzuklebende Trigger mit dem weiteren Vorzug, dass sie individuell positioniert werden können. Auf der anderen Seite bieten Trigger, die am Spannreifen befestigt werden, eine höhere Dynamik. Zudem werden sie durch die Abdeckung vor versehentlichen Schlägen geschützt.

 

Kriterium Nr. 10: Stabilität von Rack und weiteren Komponenten

Dass das Drum-Rack solide und stabil sein muss, erklärt sich von selbst. Immerhin muss es eure sportlichen Schläge ohne nachzugeben aushalten. Gleiches gilt für die Halterungen und das Ständermaterial für die Becken- und Trommel-Pads sowie die Verschraubungen. Diese Binsenweisheit jedoch ist ohnehin eine Thematik, über die Schlagzeuger dauerhaft philosophieren.

Und hier noch ein paar Vorschläge, unter denen ihr eure Favoriten entdecken könntet.

Wir wünschen euch schon jetzt viel Spaß beim E-Drumming, haut rein! 🤘

Author’s gravatar
Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

Ein Kommentar

    Interessant, solche klaren und ehrlichen Hinweise bekommt man nirgends.
    Mfg Louis

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