Drum-Samples Tipps
Drum-Samples selbst erstellen: Tipps

Drum-Samples selbst erstellen: Tipps

Schaut man sich das derzeitige Angebot an E-Drum-Sets an, so kann man feststellen, dass es schon im unteren Preissegment Modelle gibt, die das Importieren eigener Samples erlauben – ein Feature, das noch bis vor wenigen Jahren ausschließlich den Oberklasse-Kits der Markenhersteller vorbehalten war. Der Gedanke, auf einen unbegrenzten Vorrat an Sounds zugreifen zu können, ist für viele äußerst reizvoll, vor allem, wenn man sich an den Preset-Sounds seines E-Drum-Moduls „sattgehört“ hat und neue Inspirationen braucht. Wir zeigen dir, worauf du achten musst. Ganz unten findest du auch ein Video.


Nicht nur für das Üben in den eigenen vier Wänden eröffnen sich neue Möglichkeiten, auch auf der Bühne sind die Vorteile offensichtlich. So können via Sample-Import beispielsweise die Originalsounds aus einer Studioproduktion in die Live-Performance eingebunden werden.

 

Drum-Samples selbst erstellen: Erweiterung des Klangarsenals

Die meisten Drummer stellen zu diesem Zweck kein komplettes E-Drum-Set auf die Bühne, sondern ein Hybrid-Kit, welches sich aus akustischen und elektronischen Komponenten zusammensetzt. Im Allgemeinen werden hier die Grundbestandteile des akustischen Sets um Trigger – welche gerne an der Bassdrum und der Snare eingesetzt werden – und/oder Drumpads erweitert. Als Soundquelle für die Samples kann das Modul eines herkömmlichen E-Drum-Sets benutzt werden, es gibt aber auch separat erhältliche Soundmodule, die speziell für Hybrid-Drumming konzipiert sind.

Millenium MPS-850 E-Drum-Set

 

Drum-Samples selbst erstellen: Trigger

Triggerelemente ermöglichen es, den Grundsound einer Trommel mit einem Sample zu ergänzen, um beispielsweise der Snare einen Handclapsound hinzuzufügen oder der Bassdrum durch ein entsprechendes Sample zu mehr Tiefbass zu verhelfen. Die Installation der Trigger erfolgt meist am Spannreifen der Trommel. Das Angebot ist mittlerweile riesengroß und man kauft unter Umständen viel Geld sparen, wenn man mehrere Trigger im Set statt einzeln setzt. Zusätzliche Drumpads können mithilfe von Multiclamps und Halterungen an beliebigen Stellen ins akustische Set integriert werden. Häufig werden sie mit Percussionsounds belegt, aber auch das Starten und Stoppen von Loops via Pad ist sehr beliebt. Hier eignen sich sowohl Pads mit Gummischlagflächen als auch die geräuschärmeren Meshhead Pads.

2box TriggerIt Triggerset

2box TriggerIt Triggerset

 

Drum-Samples selbst erstellen: ein paar kleine Regeln

Beim Einsatz von Samples am Drumset sollten gewisse Regeln unbedingt beachtet werden, egal ob es sich um Drum-Samples, melodische Fragmente oder Loops handelt. So erleichtert es die Arbeit beispielsweise erheblich, wenn man die zu verwendenden Samples vor dem Export zum Soundmodul am Rechner editiert – auch wenn einige Soundmodule es erlauben, die Samples direkt im Gerät zu bearbeiten. Nicht nur die Editierung, sondern auch die Verwaltung der Samples gestaltet sich am großen Bildschirm wesentlich komfortabler als auf dem Mini-Display eines Soundmoduls. Gleiches gilt für die Benennung der Dateien, die übrigens so eindeutig erfolgen sollten, dass Samples in den langen Soundlisten des Moduls schnell wiedergefunden werden können.

 

Drum-Samples selbst erstellen: immer sauber bleiben

Die folgenden Tipps gelten übrigens für sämtliche Recording-Programme wie beispielsweise Logic Pro, Cubase, Ableton Live oder Pro Tools. Bevor die Samples exportiert werden, wann immer sie zunächst einmal sauber geschnitten sein, wozu es nötig ist, möglichst weit in die Wellenformdarstellung des Samples hinein zu zoomen, um den exakten Startpunkt festzulegen. Hierbei muss bei Sounds, die keinen deutlichen Attack haben, unbedingt beachtet werden, dass nicht der Anfang des Samples verwendet wird, beispielsweise das Anblasgeräusch eines Saxophons, abgeschnitten WIRD. Aber keine Angst, je mehr man sich mit dem Schneiden am Rechner beschäftigt, desto mehr kann man bereits aus dem optischen Erscheinungsbild der Wellenformen herauslesen. Auch die Ausklangphase des Samples gilt es korrekt zu beschneiden. Um zu vermeiden.

Ableton Live 11 Suite

Ableton Live 11 Suite

 

Drum-Samples selbst erstellen: Schnitt, Lautstärke und Format prüfen

Wenn das fertig geschnittene Sample nun exportiert werden soll, ist es ratsam, es in der Recording-Software an den Anfang der Timeline zu verschieben und den Start- und Endpunkt noch einmal zu überprüfen. Bei Samples, die im Soundmodul als Loops abgespielt werden sollen, muss außerdem darauf geachtet werden, dass sie die korrekte Länge haben, damit der Loop später auch wirklich rund läuft. Um Lautstärkeverluste beim Exportieren zu vermeiden, verfügen die meisten Programme über eine Normalisierungsfunktion, die gewährleistet ist, dass das Sample in der größtmöglichen Lautstärke exportiert wird, ohne zu verzerren. Vor dem Export sollte unbedingt auch geklärt werden, welche Dateiformate das Soundmodul, in welches die Samples importiert werden sollen, akzeptiert werden. Viele Module können beispielsweise keine MP3s, sondern nur WAVE-Dateien mit einer bestimmten Datenrate verarbeiten. Es gibt auch Geräte, die nur Mono-Samples erkennen.

 

Drum-Samples selbst erstellen: die eigenen Klänge im Soundmodul

Nach dem erfolgreichen Import ins Soundmodul muss entschieden werden, wie viele Pads und Trigger zur detailgetreuen Umsetzung des musikalischen Materials nötig sind. Möchte man den Groove der Studioproduktion mit den Originalsounds am Drumset spielen, so sind in vielen Fällen neben dem Bassdrum– und dem Snaretrigger bereits zwei Pads ausreichend, wodurch insgesamt vier Sounds verfügbar wären. Und bedenkt man, dass viele Drumpads mit zwei Triggerzonen (Fell und Rim) bestückt sind, könnte man in dieser simplen Konstellation sogar bis zu sechs Samples integrieren. Beim Triggern von perkussiven Loops, beispielsweise einer 16tel-Shakerfigur, gibt es bezüglich der Looplänge verschiedene Möglichkeiten.

DDrum DDDTS Snare Drum Trigger Pro

DDrum DDDTS Snare Drum Trigger Pro

Dem Spielfluss ist es meist am zuträglichsten, in einem solchen Fall den Loop auf die Länge einer Viertelnote, also vier Shaker-Bewegungen, zu. schneiden So ist das Sample noch lang genug, um den Charakter des Loops zu erhalten, die Schläge auf den Vierteln lassen sich leicht ins Spiel integrieren. In einigen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, die Viertelnote in zwei Achtel zu unterteilen, diese aber auf zwei verschiedenen Spielflächen, beispielsweise auf der Padfläche und dem Rim, zu spielen. Dadurch entsteht ein etwas anderes Gefühl, und die Achtelbewegung mit der rechten Hand ist man ja vom Hi-Hat-Spiel bereits gewöhnt. Beispiel auf der Padfläche und dem Rim, zu spielen. Dadurch entsteht ein etwas anderes Gefühl, und die Achtelbewegung mit der rechten Hand ist man ja vom Hi-Hat-Spiel bereits gewöhnt. Beispiel auf der Padfläche und dem Rim, zu spielen. Dadurch entsteht ein etwas anderes Gefühl, und die Achtelbewegung mit der rechten Hand ist man ja vom Hi-Hat-Spiel bereits gewöhnt.

Millenium MD-90 Mobile Drum

Millenium MD-90 Mobile Drum

 

Drum-Samples selbst erstellen: So passen deine Sounds zum akustischen Set

Bei mikrofoniertem Drumset sollte man beim Spielen der Bassdrum- und Snaretrigger darauf achten, ob es durch die gelayerten Sounds, die zeitgleich mit einem Originalsound der Trommel über die PA erklingt, zu Auslöschungen oder sonstigen unerwünschten Effekten kommt. Dies ist häufig der Fall, wenn das Sample dem originalen Sound sehr ähnlich ist. Hier kann man Abhilfe schaffen, indem man Frequenzbereiche, die in beiden Sounds stark vertreten sind, beispielsweise der Tiefbassbereich der Bassdrum, beim Sample etwas zurückfährt, um mehr Klarheit ins Klangbild zu bringen. Ebenso können unterrepräsentierte Frequenzen, zum Beispiel der Attacksound, beim Sample angehoben werden. In jedem Fall ist es leichter, den Samplesound anzupassen als den Sound des Drumsets am Mischpult zu verändern.

 

Video-Tutorial

Fred zeigt dir, wie du deine Drum-Samples am besten aufbereitest, um sie von einer Studioproduktion auf dein E-Drum-Set zu bekommen. Viel Spaß mit unserem Video!

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Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

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