
Hast du dich jemals gefragt, was mit den berühmten Konzerthallen und Veranstaltungsorten der Vergangenheit passiert ist? 🤔
Einst der kulturelle Gipfel, kämpfen heute viele Musik-Venues ums Überleben, besonders weil es so viele verschiedene Möglichkeiten zur Unterhaltung gibt. Lang vorbei sind die Tage der Disko-Nachtclubs und New York Punk-Slam-Dance. 🎵
Hier sind acht legendäre Veranstaltungsorte beziehungsweise Konzerthallen, die für immer geschlossen sind! 👇
Warum wurden so viele Konzerthallen geschlossen?
Während des 20. und 21. Jahrhundert hat sich der Musikkonsum stark verändert, besonders durch den konstanten Wandel der Technologie und daraus resultierenden Musik. In den 70ern und 80ern gingen die Menschen in den Großstädten wie London, New York oder LA in die Nachtclubs und Musik-Venues, um ihre Lieblings-Acts zu hören. Zu einer Musikveranstaltung zu gehen, war auch eine tolle Art, neue Künstler zu entdecken!
Wie dem auch sei, musikalische Vorlieben haben sich geändert und das hat viele Herausforderungen für die Besitzer von Veranstaltungsorten mit sich gebracht. Auch Corona hat die Industrie sehr schwer getroffen und einige Konzerthallen haben sich davon unglücklicherweise nie erholt.
Eine profitable Konzerthalle zu betreiben ist sehr schwierig. Vor allem unter Berücksichtigung, dass mehr junge Menschen (Gen Z) lieber nicht weggehen und Streaming-Dienste wie Spotify, YouTube und andere zum Hören und Entdecken neuer Musik bevorzugen.
Dennoch glauben wir, dass es wichtig ist, an diese legendären Konzerthallen und Veranstaltungsorte zu erinnern, die den Aufstieg und Niedergang von so vielen Musikern gesehen haben!
1. WMF Club – Berlin (1991 – 2010)
Das Gebäude an der Leipziger Straße und Mauerstraße wurde 1907 für die Württembergische Metallwaren-Fabrik gebaut. Das Nachbargebäude wurde 1995 abgerissen. Beide wurden berühmt, da sie legendäre Clubs in den frühen 90ern beherbergten – WMF rechts und Elektro links.
Der WMF Club war ein Techno-Club in Berlin und existierte von 1991 bis 2010. Es gab viele Events, inklusive Drum’n’Bass, House-Partys und Jazz-Abende. Externe Veranstalter organisierten dazu wiederkehrende Events wir „GMF“ (Gay Music Factory) und das Nu-Jazz „Kaleidoskop“.
In 19 Jahren wechselte der Club achtmal die Räumlichkeiten. Dieser Veranstaltungsort schloss im März 2010, die finanziellen Probleme führten zur Schließung des WMF. Die Betreiberfirma Abbey Road GmbH meldete anschließen Insolvenz an und der der WMF Club war Geschichte.
2. Earls Court Exhibition Centre (1937 – 2014)
Wenn du vor 2010 einen Gig in London gesehen hast, warst du wahrscheinlich im Earls Court Exhibition Centre. Beheimatet in Earls Court in West-London, war dies ein legendärer Ort.
Mit einer Kapazität von 20.000 Personen war es Londons führender Veranstaltungsort für Jahrzehnte. Dort fanden Events wie die Brit Awards bis 2010, die Olympiaden von 1948 und 2012 und zahlreiche Opernproduktionen und Popkonzerte statt.
Viele Acts sind hier aufgetreten, darunter David Bowie, Led Zeppelin, Iron Maiden, Arcade Fire, Arctic Monkeys, Oasis, Muse, Genesis, Justin Timberlake, Pink Floyd und die Spice Girls.
Doch es gab auch einige Zwischenfälle. Am 12. Oktober 1984 brach während eines Konzerts von Pink Floyd ein Sitzbereich zusammen und verletzte 90 Personen.
Dieser Veranstaltungsort schloss im Dezember 2014 und wurde 2015 abgerissen. Ein Report des Evening Standard von 2023 meldete, dass das Gelände für 8 Milliarden Pfund zu einer grünen Nachbarschaft mit einem großen Stadtpark umgewandelt wird.
3. CBGB – East Village, Manhattan (1973 – 2006)
Wenn du an das CBGB denkst, denkst du wahrscheinlich an Punkrock und New Wave. Doch das Akronym CBGB steht für Country, Bluegrass, Blues, was die eigentliche Vision des Besitzers (Hilly Kristal) für den Club war.
Diese Örtlichkeit war eine wahre Ikone New Yorks in den 70ern und 80ern und erweiterte ihr Geschäft in den späten 80ern mit der berüchtigten „CBGB Record Canteen“. Letztere war auch eine Kunstgalerie und wurde während der 90er zur „CB’s 313 Gallery“.
Während das originale CBGB solche Acts wie die Ramones, Patti Smith, Madonna, Talking Heads, Agnostic Front oder Murphy’s Law gesehen hatte, widmete sich der neuere Veranstaltungsort einer zarteren Sorte Musik.
Ungeachtet ihres Status in New York und auch weltweit, wurde diese Venue nach Vorwürfen der Besitzer über unbezahlte Miete am 15. Oktober 2006 geschlossen.
Erwähnenswert ist das Abschlusskonzert von Patti Smith mit einem 3 1/2 Stunden dauernden Set! Eine sehr punkige Art, zum geliebten CBGB Lebewohl zu sagen.
4. The Roxy – Chelsea, Manhattan (1978 – 2008)
Das Roxy, bitte nicht mit dem gleichnamigen Hotel verwechseln, startete als Spiel, als die Besitzer Privatpartys dort veranstalteten. Die Popularität wuchs schnell, und was einst eine „Rollschuhbahn“ war, wurde ein legendärer „New York Night Club“.
Dieser Nachtclub war ein wahrer Schmelztiegel. Du konntest dort frühen Hip-Hop, Electro, Funk, Soul, Disco, Rock, Punk, Dub und elektronische Tanzmusik hören.
Auch war er berühmt für seine „Dancefloor-Tests“ von Künstlern und Produzenten, von denen viele vorbeikamen und hier ihre Platten ausprobierten, um sie auf einem tatsächlichen Dancefloor zu testen.
Diese Konzerthalle schloss im März 2007 für immer, obwohl es um 2008 herum Gerüchte gab, sie würde für ihre Community wieder eröffnen. Doch im Jahr 2017 wurde das Gebäude abgerissen und machte Platz für hochpreisige Eigentumswohnungen.
Wer spielte im Roxy? The Beastie Boys, Yello, Dead or Alive, Cher, Beyoncé, Mariah Carey, Bette Midler, Whitney Houston, Liza Minnelli, Chaka Khan, Donna Summer, Cyndi Lauper.
5. The Hurrah – Lincoln Square, Manhattan (1976 – 1981)
Dieser kurzlebige Veranstaltungsort war der erste Danceclub, in dem Punk, New Wave und Industrial Music gespielt wurden. Sie hatte auch den Spitznamen „the rock disco“ und leistete Pionierarbeit bei der Verwendung von Musikvideos in Nachtclubs, gerade bevor MTV eine große Sache wurde. Tatsächlich wurde David Bowies Video für Fashion im Hurrah gedreht.
Abgesehen davon, dass es eine wichtige Venue bei der Gestaltung von Musikvideos war, war es auch berühmt für einen Vorfall während eines Gigs von Skafish im Jahr 1978. Sid Vicious geriet in einen Kampf mit Todd Smith (dem Bruder von Patti Smith), was zu einer zweimonatigen Inhaftierung von Vicious auf Rikers Island führte.
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6. London Astoria (1976 – 2009)
Das London Astoria, gelegen in der 157 Charing Cross Road, diente als Ort für Konzerte von 1976 bis 2009.
Ursprünglich war es ein Lagerhaus aus den 1920ern und wurde später ein Kino und Ballsaal. In den 1970ern wurde es in ein Theater umgewandelt. Mitte der 1980er hatte sich das Astoria in einen Nachtclub und Veranstaltungsort für Livemusik gewandelt, in dem bekannte Musik-Acts zu Gast waren. In der Umgebung gab es zahlreiche Clubs und kleinere Musik-Venues.
Im Jahr 2009 wurde das Astoria geschlossen und für das Crossrail-Eisenbahnprojekt abgerissen. Trotz seiner Schließung bleibt es ein legendärer Ort, in dem die Karrieren vieler Britischer Rockbands begannen.
Im Jahr 2012, erhielt Nimax Theaters die Genehmigung, ein neues Arena-Theater angrenzend an das Astoria-Gelände zu bauen. Die Arbeiten wurden durch das Crossrail-Projekt verzögert. Der Veranstaltungsort sollte im November 2012 öffnen, was sich durch die Corona-Pandemie aber verzögerte.
Das neue Theater @sohoplace eröffnete im Oktober 2022. Es ist das erste neu erbaute West-End-Theater seit 50 Jahren und hat 602 Sitzplätze.
7. Underground – Köln (1988 – 2017)
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Underground Köln. Foto: Underground Köln, offizielle Facebookseite
Von der Hauptstadt geht’s in den Westen der Republik, nach Köln. Dort stand im Stadtteil Ehrenfeld von 1988 bis 2017 das Underground, ein Club mit kleinem Konzertsaal, in dem hauptsächlich Heavy Metal, Rock und Punk gespielt wurde.
Aber auch viele deutsche Bands wie Cro oder Silbermond spielten hier, bevor es dann in die Stadien und Arenen ging. Das Underground mit seiner Graffiti-verzierten Fassade war mit Plätzen für 800 Besucher, von denen gerade Mal 400 in den Saal passten – ein eher kleiner Veranstaltungsort, dafür aber ein legendärer.
Überregional bekannt wurde es durch den WDR, der hier so einige Rockpalast-Konzerte aufzeichnete. Am 15. September 2017 schloss das Underground nach einem letzten Konzert für immer seine Türen. Das Gebäude wurde abgerissen, auf dem Gelände steht nun eine Schule.
8. Fac 51 Haçienda – Manchester (1982 – 1997)
Das Fac 51 Haçienda, kurz Haçienda, eröffnete 1982 in der 11-13 Whitworth Street West in Manchester und wurde gegründet von Factory Records, New Order und Tony Wilson. Es wurde schnell tonangebend in der Musikszene von Manchester und beeinflusste die House Music und die Manchester-Bewegung.
Im Club waren legendäre Künstler zu Gast wie Madonna, The Smiths, Happy Mondays und The Stone Roses. Trotz seines Ruhms plagten finanzielle Probleme und drogenbedingte Gewalt diesen Veranstaltungsort. The Haçienda schloss im Jahr 1997 und wurde 2002 abgerissen.
Auf dem Gelände stehen nun Apartments (Haçienda Apartments), aber das Vermächtnis des Clubs beeinflusst nach wie vor die Musikkultur Manchesters.
Feedback: 8 berühmte Musik-Veranstaltungsorte und Konzerthallen, die für immer geschlossen sind
Was denkst du, wie die Zukunft für Veranstaltungsorte und Konzerthallen aussehen wird? Glaubst du, dass noch weitere geschlossen werden? Lass es uns in den Kommentaren wissen. 👇
5 Kommentare
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Reimund Domke sagt:
sehr schön, nur ich vermisse in USA Winterland und die beiden Filmores…..
Liebe Grüße Reimund
Rainer Wiessner sagt:
To Act in Weissenohe. Bereits in den 90ern geschlossen worden. In den 70ern und 80ern der Top Club im Nürnberger Umland. Von Birth Control über Jane bis Omega und Ramses waren alle Bands der German Rock Scene hier vertreten. Neben den Bands war natürlich das Weissenoher Bier aus der Klosterbrauerei vertreten. Fotos habe ich leider keine, aber bestimmt jemand aus der Comunity.
Grüße an alle
Rainer
Martin Kieber sagt:
Rockfabrik Ludwigsburg
Horst K. sagt:
Das Dorian Gray – Flughafen Frankfurt
https://de.wikipedia.org/wiki/Dorian_Gray_(Diskothek)
Michael sagt:
So wird es in Zukunft leider weiter gehen. Als Konzertgänger weiß ich das gerade die kleineren Clubs sehr unter dem mangelnden Interesse der Couchpotatos (Gen Z), in Clubs zu gehen, zu kämpfen haben. Viele Konzerte sind nur schlecht besucht.
Als Mitglied eines Fördervereins für solch einen kleinen Club weiß ich wie schwer es für die Betreiber ist, solche Läden am laufen zu halten. Davon leben ist so gut wie unmöglich.
Möchte man ein gewisses Niveau erreichen was die Qualität der Bands/Künstler angeht, muss man mit hohen/höheren Gagen klar kommen. Dann kommen auch etwas mehr Gäste wenn man Glück hat. Außerdem bestehen die internationalen Bands meistens auf ein Hotel (mit Einzelzimmer pro Bandmitglied, wohl gemerkt) und irgendeine Art von Verpflegung. Jeder weiß das alles teurer wird, und diese Kosten kommen neben den Energiepreisen den Personalkosten usw. noch on top. Und trotzdem tuen sich Clubgänger unheimlich schwer damit, höhere Ticketpreise zu akzeptieren, und bleiben lieber zu Hause und hören irgendeinen Streamingdienst.
Ein Teufelskreis der leider noch vielen Clubs das Genick brechen wird.
Also Leute …. geht mehr auf Konzerte!