10 Facts zum 80. Geburtstag von John Lennon – Hommage an den Unvergessenen

10 Facts zum 80. Geburtstag von John Lennon – Hommage an den Unvergessenen

Eine Hommage an den Unvergessenen …

John Lennon ist eine der schillerndsten Figuren der Musikgeschichte schlechthin. Weltberühmt wurde er als Mitgründer und Mitglied der legendären Beatles. Er war einer der genialsten Songschreiber und einflussreichsten Musiker aller Zeiten. Verstorben ist er viel zu früh im Alter von gerade mal 40 Jahren. Am 09. Oktober dieses Jahres wäre John Lennon 80 Jahre alt geworden. Grund genug für eine Retrospektive auf das Werk der absoluten Ikone. 


1. Zweiter Vorname aus den Wirren des Zweiten Weltkriegs

Geboren wurde John am 09.10.1940 während der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Geprägt von den allgemein schweren Umständen, aufgewachsen bei seiner Tante. Mit vollem Namen hieß er „John Winston Lennon“, wobei der zweite Vorname sich auf den damaligen britischen Premierminister Winston Churchill bezieht. Lennon war ein Rebell mit viel innerer Unsicherheit und Zerrissenheit. Immer auch war er politisch denkend: „Wenn jeder anstelle eines neuen Fernsehgeräts Frieden verlangen würde, dann würde es Frieden geben.“


2. Bescheiden still-schweigendes Können als Gitarrist

Seine Qualitäten auf der Gitarre hat er nie besonders in den Mittelpunkt gerückt. Für ihn war das mehr  Mittel zum Zweck. Es ging ihm nicht darum, sich als akrobatischer Gitarrenheld zu beweisen, weitaus wichtiger war die Song-Dienlichkeit. Und die war immens, wie sich beispielsweise an seinem Rhythmusspiel ablesen ließ.

Für damalige Zeiten war sein Spiel unbedingt besonders und bei aller Lässigkeit spektakulär, mit Pionier-Charakter. Häufig spielte John die Rhythmusparts in rasanten Triolen wie etwa bei „All My Loving“. Dabei nutzte er oft sogenannte Banjo-Akkorde, also Akkorde auf vier Saiten. Dass er eigentlich auf dem Banjo begonnen hatte, war seinem Spiel deutlich anzuhören.

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3. Komponist und Songwriter fernab von musikalischer Reduktion

Insbesondere die Kadenzen und Akkordkombinationen der Beatles- und Lennon-Songs waren alles andere als Mainstream. Während Bands wie die Stones sich vielmehr am Blues orientierten, gingen Lennon & Co. andere Wege, setzten Dur gegen Moll, verarbeiteten in vielen Titeln Tonartwechsel. Dabei waren sie offenbar verliebt in die Töne, die sich eben nicht lediglich aus Grundton, Terz und Quinte ergeben.

Immer wieder hat Lennon mit der None geflirtet, wie etwa im legendären Intro inklusive Hook-Line von „I Feel Fine“. Ob die Komplexität musiktheoretisch gewollt oder mehr zufällig entstand, ist nicht wirklich klar. Denn auch dieser Satz stammt von John Lennon: „A-Moll7 konnte ich damals noch nicht greifen; deswegen habe ich A-Moll genommen.“

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4. Den harten Weg von der Reeperbahn in die Welt

Der Glamour mitsamt den etlichen tausenden kreischender Teenies war selbstverständlich nicht immer vorhanden. Ganz im Gegenteil. Die Beatles gingen den harten Weg. Ab 1960 waren sie für zwei Jahre in Hamburg engagiert, wo sie regelmäßig im Star Club auftraten. Letztlich waren sie dort Unterhaltungs-, Tanz- und Dienstleistungsmusiker mit meistens mehreren Auftritten täglich. Der noch vorhandene Vorteil am Rande war, dass die Beatles sich noch selbst verstehen konnten. Das sollte sich ändern:

Als die Liverpooler aus Hamburg nach England zurückkehrten, begann das eigentliche Phänomen. Weltweit brach die sogenannte Beatle-Mania aus, mit dem bekannten ekstatischen und hysterischen Kreischen und Schreien der Fans. Die Verstärker und Anlagen waren mit der Leistungsfähigkeit heutigen Equipments nicht zu vergleichen. Bei den meisten Auftritten konnten die Beatles sich selbst nicht mehr hören, gingen im akustischen Gewitter der Fans schlichtweg unter. John hasste das.


5. Roof-Top-Konzert – letzter Live-Auftritt der Beatles

Der letzte gemeinsame Liveauftritt fand am 30. Januar 1969 statt. Später wurde er bekannt als das Rooftop Concert. Sie traten auf dem Hochhausdach des Apple-Gebäudes in London auf und ließen sich dabei filmen. Gedacht war der Auftritt für den „Let It Be“-Film. Zu diesem Zeitpunkt waren die Beatles nach anstrengender und nicht weniger zermürbender Zeit längst zerstritten. Bereits das Rooftop-Konzert war das Zeichen ihrer bevorstehenden, aber noch nicht ausgesprochenen Auflösung. Kurz darauf, 1970 verließen Paul McCartney und John Lennon die Band. Sie stritten sogar darüber, wer die Band zuerst verlassen hatte.


6. Friedensaktivist und sensibler Denker

Gerade an der Seite seiner zweiten Ehefrau Yoko Ono, die er 1966 kennengelernt hatte, setzte John sich stark für den Weltfrieden ein. Immer wieder traten sie mit friedlichen Protesten etwa gegen den Vietnamkrieg in die Öffentlichkeit. Er war eben nicht „nur“ Mitbegründer und leitender Kopf der Beatles. Gleichzeit war er ein bedeutender Friedensaktivist und Gesellschaftskritiker, der versuchte, den Blick aufs Wesentliche zu lenken. Als Solokünstler schrieb er politisch motivierte Hits wie „Give Peace a Chance“ und „Happy Xmas (War Is Over). Der berühmteste Song von John Lennon gilt noch heute als einer der wichtigsten Songs für den Frieden: „Imagine“.

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7. Lennon und seine E-Gitarren über die Jahre

Bei E-Gitarren hatte Lennon meistens auf die Rickenbacker-325-Modelle gesetzt. Ab 1965 dann spielte er bei den Beatles nahezu ausschließlich seine semiakustische Epiphone Casino. Zunächst erschien sie im Sunburst-Finish. Dann begann der Psychedelic-Hype und die Gitarre wurde abstrus ausgeflippt überpinselt, anschließend wieder im reduzierten Natur-Finish entkleidet wie beispielsweise beim Rooftop-Konzert. Die Besonderheit der Casino: Im Gegensatz zu den meisten Halb-Acoustics besitzt sie keinen Sustain-Block. Das Resultat ist, dass sie deutlich freier schwingen kann. Insbesondere einzigartig für Clean- oder leicht crunchige Sounds mit einer guten Portion Holz. Die Gitarre gibt es übrigens nach wie vor, schau mal hier:


8. Lennons Akustik-Gitarre für 2,4 Mio. US-Dollar versteigert

John hatte sich 1962 in Liverpool eine Gibson J160E gekauft. Etwa ein Jahr spielte er auf der Akustikgitarre. Während er auf diesem Instrument spielte, hat er gemeinsam mit Paul McCartney Song wie „All My Loving“, „I Want to Hold Your Hand“ und „She Loves You“ geschrieben. Bei einem Konzert im Dezember 1963 in London verschwand die Gitarre. Im Jahr 2015 wurde das fast 50 Jahre verschollene Schätzchen bei der „Rock’n’Roll-Auktion in Beverly Hills vom Washingtoner Auktionshaus Julien’s versteigert. Der Preis: 2,4 Mio. Dollar, rund 2,2 Mio. Euro.


9. Das Unfassbare: Erschossen aus nächster Nähe

Am 08. Dezember 1980 geschah das Unfassbare. John wurde vor seinem Haus am New Yorker Central Park von einem geistig verwirrten Attentäter mit vier Kugeln aus nächster Nähe erschossen. Im Roosevelt General Hospital starb er an seinen Verletzungen. Sein Mörder David Chapman sitzt seit 40 Jahren in New York in Haft. Er selbst hatte auf schuldig plädiert. Nun, nach vier Dekaden zeigt er bei der letzten Anhörung erstmals Reue und entschuldigt sich für seine Tat. Der inzwischen 11. Antrag auf Entlassung wurde von der Bewährungskommission abgelehnt.


10. Rastloser unfassbarer Output für das Leben im Jetzt

Wenngleich oftmals nachdenklich, stand John Lennon immer mitten im Leben. Er war ein rastloser Macher, der nicht stillstehen konnte oder wollte. Dabei permanent auf der Suche nach dem Neuen und Sinngebenden. Umso passender auch sein Statement: „Leben ist das, was passiert, während du fleißig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“ John Lennon war Provokateur, Zyniker, Friedensstifter, Weltverbesserer. Er hat unser aller Leben bereichert. Das der betagteren Semester unmittelbar, das der jungen Generationen mit der Musik und dem Gefühl, das er hinterlassen hat.

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Author’s gravatar
Dominic hat als E-Gitarrist einer Alternative-Rockband etliche Clubs im deutschsprachigen Raum unsicher gemacht (die wenigsten davon mussten anschließend zu machen). Mit seiner Unplugged-Band steht er auch heute noch regelmäßig auf der Bühne.

2 Kommentare

    Einen Menschen zu erschießen, der einen nichts getan hat als nur berühmt zu sein, ist sowas von abartig und gemein. Schade. Rip John.

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