Einleitend: ich höre nur privat Musik. An Lautsprechern habe ich seit rund 20 Jahren neutrale Studiomonitore, weil ich Musik hören möchte und keine Lautsprecher.
Die Software bietet für eine Vielzahl Kopfhörermodelle hinterlegte Meßkurven, auf deren Basis sie versucht, den Frequenzgang zu linearisieren.
Neben meinem Favorit "Flat Target" für den Requenzgang gibt es noch eine Voreinstellung "Atmos" und "Custom Target". Custom bietet parametrische EQ. Maximalzahl habe ich nie getestet, bei 12 Filtern verlor die die Lust am spielen. Man kann Hi-und Lowshelf sowie Peak wählen. Veränderung der Werte regelt man per verschieben der Filterpunkte. Die Güte der Filter "Bell" (Peak) kann man leider nicht selbst wählen. Aber grundsätzlich kann man mit dem manuellen EQ das Flat-Preset komfortabel nach Gusto einstellen.
Weiterhin kann man einstellen, ob die Eingriffe durch das Programm mit dem Fokus auf "Zero Latency" oder "Linear Phase" arbeiten sollen, sowie einen Mixed Modus.
Weiterhin hat das Programm die Option "Save Headroom" zu deaktivieren. Headroom ist der Bereich, den die Software abhängig vom ausgewählten Modell für Regulierung reserviert. D.h. der Maximalpegel wird entsprechend verringert. Falls das eigene Quellgerät den Kopfhörer gerade so auf den gewünschten Pegel bringt, oder die Software wegen besonders verfärbendem Frequenzgang viel regeln muß, kann es unter Umständen recht leise werden.
Was die Software kann: sogar der Neumann NDH 30 klingt für mich nochmal ein Stückchen sauberer, auch wenn die "nötige" Korrektur tatsächlich auch nach Einschätzung von Sonarworks sehr gering ist.
Was die Software nicht kann: aus "Murks" was gutes machen. Hier gilt wie immer bei EQs: eine Überhöhung im Frequenzgang (des Schallwandlers) kann man problemlos absenken. Aber negative Abweichungen im Frequenzgang kann man nicht beliebig kompensieren. Ich bezeichne das Ergebnis als "zu Tode equalisiert". Wobei man grundsätzlich die Korrektur manuell mit den EQ etwas verringern kann und so einen Kompromiss finden.
Fazit: schauen, ob der eigene Kopfhörer unterstützt wird, gibt es gelegentlich Updates. Software herunterladen und (derzeit) 21 Tage kostenlos ausprobieren. Bei Gefallen kaufen - bei Thomann wie immer völlig problemlos und als elektronisch übermittelter Key natürlich noch schneller als bei Hardware. ;-) Für mich hat sich der Kauf gelohnt.