Da ich den sound von piezo-PUs so garnicht mag, wollte ich für meine Akustikgitarre eine Alternative. Bisher habe ich magnetische PUs nie in betracht gezogen, weil ich dachte, dass die so garnicht nach Aktustikgitarre klingen, aber vor allem wegen des integrierten Mikros habe ich es mal ausprobiert.
Der sound ist abosolut genial !
Der reine magnetische Pickum klingt recht mulmig und es fehlen die Höhen. Dreht man das Mikro dazu, geht die Sonne auf ! Der sound ist absolut super und gibt den Klang der Gitarre total gut wieder.
Es gibt zwei kleine Probleme in der Anwendung:
Zum einen ist das Mikro natürlich anfällig für Feedbacks. Ich würde mal sagen auch nicht mehr oder weniger als andere Mikros, aber man muss halt bei hohen Lautstärken ein wenig aufpassen. Wie bei normalen Mikros auch ist natürlich entscheiden, wie das Mikro in relation zu den Speakern ausgerichtet ist. Mit einem Mikro stellt man sich ja auch nicht direkt vor die Boxen. Die Feedbackanfälligkeit hängt natürlich auch davon ab, wie der EQ am Verstärker, Mischpult so eingestellt ist. Je mehr Höhen drin sind, desto mehr Feedback. (sollte einen auch nicht wundern).
Da ich das ganze Hauptsächlich in einer Duo-situation also ohne Schlagzeuger auf der Bühne nutzte, denke ich, dass das Problem in den Griff zu kriegen ist.
Das zweite kleine Problem sind die Brummgeräusche des magnetischen PUs. In einigen Testberichten liest man, dass der PU deshalb völlig unbrauchbrauchbar sei. Das stimmt überhauptnicht. Es ist halt ein single-coil und es verhält sich auch so. Im A-B Vergleich fallen die Störgeräusche ziemlich genausolaut aus, wie bei meiner Telecaster. Also in einem für single-coils ganz normalen Rahmen. Auch hier kommt es natürlich wieder auf den EQ an. Wer viele Höhen rein dreht, verstärkt damit auch die Störgeräusche.
Unterm Strich sind beide Probleme locker in den Griff zu kriegen, wenn man bei der Postitionierung der Speaker ein wenig mitdenkt und nicht gerade auf einer Super lauten Bühne steht.
Da mit aufgedrehtem Mikro der sound sowieso fast zu viele Höhen hat, kann man ruhig am EQ etwas Höhen rausnehmen und damit beide Probleme auf einmal lösen.
Zur Verarbeitung/Konstruktion:
Das Teil ist leider erstmal nicht für den Festeinbau konzipiert. Am Ende des Kabels ist eine Buchse. Ich verstehe nicht, warum man hier nicht eine Buche genommen hat, die man auch gleich in die Gitarre einbauen könnte. Kostet doch sicherlich in der Herstellung nicht mehr. Ich habe halt die Buchse ausgetauscht gegen eine "normale" Klinkenbuchse und den PUs somit fest installiert. Da er sich mit dem vorher schoninstallierten PU-system mit piezo und Zargenpreamt ja nicht in die Quere kommt, habe ich das alte System einfach drin gelassen und die Buchse mit einem zusätzlichen Bohrloch neben die alte gesetzt. Jetzt kann ich quasi beim einstöpseln entscheiden, ob ich über den alten piezo oder den truetone spiele. In direktverlgeich ist der sound des truetone aber um Längen besser !!
Wo ich mir noch nicht so 100%ig sicher bin, ist dieses Moosgummi, mit dem der PU im Schalloch klemmt. Könnte mir denken, dass das nicht sooo ewig überlebt. Aber das kann man zur Not sicherlich ersetzen.
Fazit: Absolut klasse sound ! Die Bauartbedingen Probleme von single-coils und Mikros kann Harley Bentont natürlich auch nicht wegzaubern. Aber für den Preis auf jeden Fall eine absolute Empfehlung. Vor allem weil man es erstmal ohne bauliche Veränderung ausprobieren kann. Schlägt den fratzeligen piezo-sound um Längen !!