Das Wichtigste zuerst: Seit Elise Ecklunds Videopräsentation "The biggest Ukulele" sind einige Jahre vergangen, in denen sich die Leute von Flight zu Recht gedacht haben, warum man eine Bariton-Ukulele baut, wenn sie nachher wie eine Tenor klingt. So sind sie offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dieselbe fürderhin mit DGH(B)E-Saiten auszuliefern, und nicht mehr mit GCEA. Man sollte seine Erwartungshaltung also demgemäß einstellen.
Beim Auspacken fiel mir ein Imbus-Schlüssel in die Finger. Wäre ich eine Cartoon-Figur, so wäre mir ein großes Fragezeichen aus dem Kopf gewachsen. Sind doch alle Schrauben an dem Instrument simple Kreuzschlitze. Zudem sollte man nicht dran rumschrauben, schließlich halten sie die Mechaniken und den Gurtpin. Das Rätsel ließ sich nicht lösen.
Die erste Sichtung der Ukulele zeigt: Eine tadellose Verarbeitung. Sehr hübsch sind die gelaserten Verzierungen im Ethno-Stil. Alles wirkt sehr edel, bis auf die Mechaniken. Die sehen nicht nur billig aus, sie sind es auch. Schwergängig und kratzig, beim Saitenwechsel mahlen sie dermaßen, daß man förmlich die Metallspäne rieseln hört. Nun denn, die Flight-Bariton ist preislich am unteren Ende angesiedelt. Daher muss an irgendeiner Ecke gespart werden. Aber muß man deshalb gleich einen solchen Ramsch verbauen?
Die Saiten sind so lala. Sie können allerdings das Potential des Instruments bei weitem nicht ausschöpfen, wie der Wechsel auf bessere Saiten bestätigt. Auch die Saitenlage lässt sich noch etwas aufhübschen. Es fehlt nicht viel, aber der Einsatz der Sattelfeilen lohnt.
Die Mühe mit Feilen und Saiten zahlt sich aus. Der Klang ist super und das Instrument eine wahre Schönheit. Ready for Take-Off...
FAZIT: Der gute Eindruck wird durch die miesen Mechaniken gestört. Wer nur einmal im Jahr die Saiten wechselt, kann damit glücklich werden. Bei mir wandern sie gleich auf den Müll, denn diese Ukulele ist ein tolles Teil, bei dem es sich lohnt, Startschwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.