Ich gehöre der Generation an die mit Hendrix Muttermilch gesäugt wurde. Da gab es üppige Voodoo- Solos, Zappa hat Big Swifty zelebriert und Keith Emerson improvisierte im 7/4 Takt am modularen Moog. Das ist genau die Welt die diese Gitarre braucht!
Wir schreiben das Jahr ist 2018.. jajaja, ich weiß! Es ist niemals zu spät, lasst uns wieder richtig Musik machen. Sie ist Yngwies mahnender Fingerzeig an uns Musiker. Er hat uns diese Kampfmaschine vererbt, nutzen wir sie!
Da hatte ich mir ganz schön was aufgehalst. Als Linkshänder hat man eh die Arschkarte gezogen von wegen Modellvielfalt, Farbenauswahl etc., aber man ist ja notgedrungen flexibel geworden und hat Sättel getauscht oder ausgefeilt- aber ein Messingsattel- das hatten sich, nach einem Telefonat, nicht mal die Thomänner zugetraut. Ich dann doch. Raushacken war nicht, sitzt viel zu fest, also feilen. Alter Förster, das wünsch ich niemandem, hat mich jede Menge Whiskey und Nerven gekostet, sonst hätte ich diese Fender Mutation nie spielen können. Alles neu ausrichten, einstellen, wie bei Ettore Bugatti 1923. Aber sie ist eine astreine Rennschleuder geworden. (Nichts für Anfänger!!!)
Ich dachte es dauert Wochen um mich an eine solch außerirdische Griffbrettmutation zu gewöhnen, doch wenige Stunden reichten um sie an mich zu kleben. So erschien auch gleich der heilige St. Hendrix mit den Worten: Lass dich niemals von der geldgierigen Kommerzindustrie versklaven, spiel Solos, viele lange Solos! (ich weiß dass die Mehrzahl von Solo Soli heißt, aber St. Hendrix hats so gesagt!) Also lobpreisen wir Leo Fender und solieren bis die Saiten glühen!
Diese Gitarre ist kein Cleanmonster, da klingt jede andere Fender besser, aber sobald man die Heizung aktiviert, erweckt man Dornröschen zum Burgdrachen (Wechselwarmheavyblüter), dieser Baum will brennen. Also nix für Blues, Funk, Jazz, (der gute alte Ärisch würde kopfschüttelnd einen großen Bogen um dieses Instrument machen) dieses Gebälk ist Rock- Heavyspezifisch (ich hab ein neues Wort kreiert!!!)- aber vorsicht: nicht zuviel Gain- Die Jungs von der Destille brennen auch nicht den Schuppen nieder um einen guten Tropfen zu erhalten
Das vintage white, die 70er Kopfplatte und die F- Mechaniken wirken ganz schön retro, toll, und endlich ein 3-fach Schalter, Ich nutze auch den Mittel PU, wirklich! Der klingt klasse. (die Zwischenstellungen beim 5- fach Schalter sind eh viel zu spießig)
Der Hals liegt absolut suuuper in der Hand und das ausgehöhlte Griffbrett lässt sich hervorragend bespielen, man wird lockerer (was nicht am Whiskey liegt) und schneller (ist ja schließlich ?ne Yngwie Axt)
Die Seymour Pickups klingen höhenreich, nicht so warm wie Fender PUs brauchen auch mehr Schubkraft vom Aggregat (Amp oder Verzerrer), dafür rocken sie aber immer sehr sauber und transparent ohne an Durchsetzung zu verlieren.
Dies ist keine Universal- Gitarre sonder ein höchst spezifisches Instrument.
Wer Partyrock Covermucke macht sollte besser eine andere Gitarre wählen, wer aber offen und experimentierfreudig ist (und dadurch nur 3 Gigs im Jahr hat), für den tun sich hier intergalaktische Welten auf! Also nehmen wir diese Kampfmaschine und rebellieren gegen den Kommerz. Es lebe die Innovation!